Modulbeine aus Ikea Ivar Regalen

Ursprünglich wollte ich mich gar nicht mit dem Modulbau beschäftigen, aber durch die Einladung zu den KS Modellbahntagen im September 2009 in Stromberg, habe ich dann doch Appetit auf Module bekommen. Dort hatte ich Gelegenheit, beim Aufbau der Module von Peter Jung zu helfen. Die Stabilität und Einfachheit seiner Modulbeine hatten es mir angetan. Ich freundete mich mit der Idee, auch Module zu bauen immer mehr an.

Der Grundgedanke von Peter Jung und seine Modulbeine waren schon sehr gut, aber es gab einiges was man verbessern konnte. Von dem Ergebnis möchte ich hier berichten.

Zielsetzung und Vorgaben

  • Modulhöhe sollte bei mir 1,30 m betragen.
  • Einfacher, platzsparender Transport.
  • Schnelle Montage und Demontage ohne zusätzliches Werkzeug.
  • Keine Schrauben oder ähnliches, was separat mit geführt werden muss.
  • Alleiniger Aufbau und hohe Stabilität bei aufgesetzten Modulen.

Teileliste:

  • 2 IKEA Ivar Regalbeine 1,24 m hoch und 0,5 m breit = 20,- €
  • 1 IKEA Spinnenkreuz = 2,20 €
  • 2 Holzleisten (10 x 20 mm) als Querverstrebung ca. 2,- €
  • 11 Rampa Muttern mit Gewinde M 5 = ca. 7,- €
  • 5 Schrauben M 5 mit Griff = 5,- €
  • 3 Hutmuttern mit Unterlegscheiben = ca. 2,- €
  • 4 Einschlagmuttern M 8 = 1,50 €
  • 4 Schraubfüße (M 8 x 80 mm lang) mit einstellbaren und beweglichen Füßen = 4,- €

Kostenpunkt pro Modulbein ca. 45,- €. Das mag dem einen oder anderen zu teuer sein, für mich ist es ok, weil das Ergebnis mich voll überzeugt.

Jedes Beinpaar besteht aus einem kompletten Ikea Ivar Regalrahmen: Zwei stabile Kanthölzer sind mit drei Querstreben oben, unten und etwas unterhalb der Mitte miteinander verbunden. Im unteren Teil der Regalbeine sind, wie bei einem Regal üblich, Lochreihen eingebohrt. Sie nehmen normalerweise für die Halter für die Regalbretter auf, in diesem Falle werden die  hölzernen Querstreben, hier sind sie 57,5 cm lang dort eingeschraubt. Das Ikea Spinnenkreuz dient der Versteifung und Stabilisierung. Es nicht wie üblich mit Holzschrauben, sondern mit  den Schraubgriffen und den eingesetzten Rampa Muffen verschraubt. Rampa Muffen sind Muttern, die Außen ein Holzgewinde, und innen ein Maschinengewinde haben – siehe unten.

Beinpaar aus Ivar Regalen mit Querstreben und Spinnenkreuz

Beinpaar aus Ivar Regalen mit Querstreben und Spinnenkreuz

Das zusammengeklappte Modulbeinpaar. Für den Transport werden die Regale (Beinpaare) um 180 Grad auf den Kopf gestellt.

Zusammengeklapptes Beinpaar

Zusammengeklapptes Beinpaar

Die hölzernen Querstreben sind im zusammengebauten Zustand diagonal mit den Regalrahmen verschraubt. Das hat den Vorteil, dass die beiden Regalteile zusammen bleiben und beim Transport nicht auseinander fallen. Die Länge dieser Querstreben richtet sich nach der Breite des Moduls und damit dem Abstand der Beinpaare voneinander. Die Griffschrauben sind beim Transport in die Gewinde der Rampa-Muffen eingeschraubt und können ebenfalls nicht verloren gehen oder vergessen werden.

Die Querstreben sind gleichzeitig Transportsicherung

Die Querstreben sind gleichzeitig Transportsicherung

Die Modulbeine werden für den Aufbau auf den Boden gelegt und alle Griffschrauben (hier mit schwarzem Rändelgriff) werden entfernt. Fünf Rampa Muttern sind notwendig, um die kreuzförmig angeordneten Diagonalstreben im auf- und abgebauten Zustand zu fixieren. Es sind nur 5 (und nicht 8), weil je ein Ende der Streben fest mit den Modulbeinen verbunden ist. Dazu weiter unten mehr.

Griffschrauben halten alle Teile zusammen. Für den Aufbau ist kein Werkzeug notwendig.

Griffschrauben halten alle Teile zusammen. Für den Aufbau ist kein Werkzeug notwendig.

Die Holzleisten, die für einen gleichen Abstand der Regalfüße sorgen, habe ich an den Durchgangsbohrungen mit einer Messingbuchse versehen. Die Bohrung in der Leiste kann so nicht ausweiten und der gleiche Abstand ist immer gewährleistet.

Messingbuchsen verhindern das Ausleiern der Bohrlöcher.

Messingbuchsen verhindern das Ausleiern der Bohrlöcher.

Die zur Montage aufgestellten Regalfüße: Je ein Ende der hölzernen Querstreben und ein Ende des Spinnkreuzes sind an den Modulbeinen drehbar festgeschraubt. Die hierfür verwendeten Hutmuttern wurden mit einem Gewindestück versehen und, da sie nicht mehr gelöst werden müssen, fest eingeklebt. Alternativ können auch normale Sechskantschrauben Verwendung finden. So können die Streben nicht verloren geben und sind immer zur Hand.

Fixierte Streben: Je ein Ende ist fest verschraubt, so kann nichts verloren gehen.

Fixierte Streben: Je ein Ende ist fest verschraubt, so kann nichts verloren gehen.

Beim Aufbau in der liegenden Position wird alles wieder zusammen geschraubt und schon ist es fertig. Die Montage dauert ca. 1-2 Minuten und kann von einer Person allein durchgeführt werden. Es bleibt kein Befestigungsmaterial über. Die zusammen geschraubten Modulbeine werden einfach aufgestellt und fertig ist der Modul-Unterbau. Meine Module haben ein Innenmaß von 58 cm, das Außenmaß der Regalbeine beträgt 57,5 cm. So bleibt ein klein wenig Luft beim Auflegen der Module.

Alle Elemente fertig verschraubt

Alle Elemente fertig verschraubt

Das Modul wird einfach über die Beinkonstruktion drüber gestülpt, mehr nicht. Viele Modellbahner haben sich von der hohen Stabilität überzeugen können. Da die Beine längs zum Modul stehen und der Abstand über die Länge der Querstreben vorgegeben wird, können die Beinpaare für jede Modulbreite (60er, 70er oder andere Breiten) verwendet werden.

Das Modul wird auf die Beinkonstruktion gestülpt

Das Modul wird auf die Beinkonstruktion gestülpt

So sieht es von unten aus. Die Module werden einfach aufgelegt. Weil die Beipaare genau zwischen die Außenspanten der Module passen, ist die Konstruktion sehr stabil.

Ansicht von unten: Die Beine passen genau zwischen die Aussenspanten des Moduls.

Ansicht von unten: Die Beine passen genau zwischen die Aussenspanten des Moduls.

Hier sieht man den mit einer Einschlagmutter befestigten Schraubenfuß. Die Scheibe unten ist beweglich und passt sich jedem Untergrund an. Der Schraubenfuß ist durch den Kunststoffschutz auch sehr gut für empfindliche Böden, zum Beispiel in Turnhallen geeignet. Die Rändelschraube habe ich selber gedreht und mit einer seitlichen Madenschraube am Gewinde fixiert. Man kann auch zwei Muttern kontern und diese dann zur Höhenverstellung nutzen.

Der Fuß ist mit Einschlagmutter befestigt und mit seitlicher Madenschraube gesichert.

Der Fuß ist mit Einschlagmutter befestigt und mit seitlicher Madenschraube gesichert.

Noch ein Tipp zu der Montage der Rampa Muttern:
Eine lange M 5er Schraube nehmen, ca. 10 bis 15 Unterlegscheiben aufstecken und anschließend die Rampa Mutter mit etwas Holzleim ins Holz eindrehen. Dann die Unterlegscheiben mit einer Zange festhalten und die Schraube wieder rausdrehen, sonst kommt die Rampa Mutter beim Lösen der Schraube wieder mit raus.

Montage der Rampa-Muffen mit Hilfe von Beilagscheiben

Montage der Rampa-Muffen mit Hilfe von Beilagscheiben

Fazit:

Eine vielleicht nicht ganz billige Lösung, aber schnell und leicht zu montieren, auch wenn mal kein Helfer beiseite steht.

4 Reaktionen zu “Modulbeine aus Ikea Ivar Regalen”

  1. BR50Kab

    Hallo Herr Zube,
    sieht sehr stabil aus.Hatte die Modulanlage von
    H.Jung in Stromberg gesehen.Eine gelungene
    verbesserung.Aber verruscht die Modulkiste nicht.
    Sie haben keine sicherung eingebaut.
    mfG
    Josef

  2. Thomas Zube

    Hallo Josef,

    unter die Modulkiste kommen zur Versteifung noch zwei Querstreben die dann den sicheren Halt bieten.

    Gruß
    Thomas

  3. Hallo Thomas,

    einfach genial die Modulbeine. Ich habe sie ‘mal nachgebaut, allerdings in etwas veränderter Weise. Wenn ich Fotos gemacht habe, werde ich darüber berichten.
    Danke für den anschaulichen Baubericht!

    Beste Grüße, Walter