Schuld daran war „Buseck“, denn am Stand von Jürgen Moog konnte ich den Umbausatz für den Pwghs 54 bestaunen und erwerben. Hat es mir doch dieser Wagentyp seit geraumer Zeit angetan. Nun war es also soweit, den Umbausatz in Händen, den LIMA noch im Schrank und …
… ja, erst mal keine Zeit, da in der Familie wichtigere Dinge anstanden. Natürlich reiften Ideen im Kopf und die dazugehörigen Fragen: wie weit willst du diesmal gehen, nur der angebotene Umbau? Oder vielleicht doch noch ans Fahrgestell? Wo steht noch einer im Original?
Als nach mehreren Wochen der Umbau in Angriff genommen wurde, war bald klar, dass auch das Fahrwerk im Eigenbau entstehen würde. Parallel zum Aufbau wurde eine Rahmenzeichnung angefertigt, die zwar die an die baulichen Vorgaben der LIMA Fahrwerks angelehnt ist, aber zumindest wurden Trägerprofile und Maße dem Original angepasst.
Die Recherche nach passenden Messingprofilen begann bei diversen Händlern und endete in der Kleinteilekiste bei Esslingers O-Scale-Shop. Was alles in Selbstbauweise entstehen soll, wurde mir klar, als ich dort mit meinem Vorhaben aufschlug. Bremsen und dessen Zubehör, Achslager, Federn etc., all das wurde kurzerhand in ein Tütchen verpackt.
Entsprechend der Umbauanleitung von J. Moog wurde der Torso zerlegt und aufgerüstet – das kann in einer entsprechenden PDF-Datei nachgelesen werden. Das Dach habe ich nicht nur abgeschliffen, sondern zusätzlich mit feinem Schleifpapier beklebt. Auch diese Variante soll es gegeben haben. Der Bau des Rahmens war sehr spannend und letztendlich auch lehrreich. Würde ich doch beim nächsten Mal eine andere Reihenfolge und Vorgehensweise wählen.
Kurzum erklärt, ich hatte zuerst das Grobe zusammengesetzt. Längsträger und Pufferbohlen wurden ebenso auf einer ebenen Platte verlötet wie auch Diagonal und Querträger. Leider ließen sich im Nachhinein die Kleinteile wie Bremsgehänge und Dreiecke nur mit großem Aufwand und Mühe anlöten. Ich hatte für alles Messingteile erstanden – zum einen bestand im Achsbereich Kurzschlussgefahr, zum anderen lagen die Bremsklötze leider nicht auf Laufflächenebene.
In diesem Stadium musste ich an die Verlängerung für die Bremserbühne denken – folglich ergibt diese plus Aufbau die Gesamtlänge.
Zu berücksichtigen war auch, dass die senkrechten Wagenkastenversteifungen in der Verlängerung nach unten mit den Wagenkastenstützen deckungsgleich sein sollten. Da an diesen auch die Querträger fluchten, an denen die Bremsklotzhängeeisen etc. montiert werden müssen. Ich habe mich dem richtigen Achsstand genähert und bin Kompromisse bei den Wagenkastenstützen eingegangen. Nach der These: das Gesamtbild von der Seite muss stimmen, unten drunter schauen die Wenigsten!
Wo ich schon mal dabei war…..das Innere war „“nackt“ und verlockte mich zur Recherche. Eine alte Zeichnung im Eisenbahnmagazin half mir auch hier weiter. Bemaßungen der Trennwände für die Zugführerkabine, Türen, sogar wo die Toilette eingebaut war konnte ich daraus entnehmen. Für den Wagenboden zerschnitt ich feinstes Furnierholz, ebenso für die Wandverkleidungen. Nicht ganz so glücklich war ich mit den eingesetzten Fenstern bei den doch recht dicken Wänden. Diese dicken „Fensternischen“ erinnern mich an Altbauten – aber dunklere Farbe und „dreckige“ Fenster sollte das Schlimmste verdecken.
Zu guter Letzt wurde grundiert, lackiert und die Beschriftung aufgebracht. Wiederum mit Nothaft-Decals. Was mir beim Muster nicht aufgefallen war, war die größere Schrift des „DB“ und Typenbezeichnung. Diese Decals meine ich gehören eher ins Spur I Raster. Zumindest habe ich versucht, den Waggon mit Patina alltagstauglich zu machen. Kein Airbrush, nur Pulver und anschließend mit Klarlack fixiert.
Letztendlich benutzte ich vom LIMA Wagen nur den Kunststofftorso und das Dach, von denen jetzt gar nichts mehr zu sehen ist.
Hallo, Thomas,
ein tolles Fahrgestell hast du da erstellt.
Es ist nur schade, dass man am fertigen Modell auf dem Gleis nichts mehr davon sieht!
Aber: … zu wissen, es ist Platin…!
Gruß zum Sonntag!
Bernd
Hallo Namensvetter,
Gratulation zu dieser Arbeit!
Stichwort Buseck: Kann man das Schmuckstück evtl. Ende des Monats dort bewundern?
Viele Grüße
Thomas O. aus F. am M.
Hallo Namensvetter,
super! Ganz großes Theater! Ein wirklich einzigartiges Modell hast Du da erschaffen, Glückwunsch!
Gruß, Thomas
Hallo Thomas Heinzl,
klasse Baubericht.
Der Messingunterbau sieht spitze aus.
Nur mit der Lackierung kann ich mich gar nicht anfreunden. Sie wertet den Wagen, so schön er auch ist, doch etwas ab.
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
eine tolle Arbeit, besonders der Rahmenbau mit deinen entsprechenden Recherchen ist beeindruckend.
Grüße
Bernd
Großer Respekt – eine tolle Leistung, das Fahrgestell komplett neu zu bauen. Sieht wirklich beeindruckend aus, auch wenn man nachher eigentlich nichts mehr davon sieht…
Die Idee mit der Inneneinrichtung finde ich super, man sieht zwar auch hier nicht allzuviel davon, aber bei halb geöffneten Türen ahnt man dann schon noch, dass es “innen weiter geht”.
Tolle Arbeit!
Grüße aus OWL
Jan
Vielen Dank für euren tollen Zuspruch. Das stärkt und spornt an, um trotz der inzwischen vielen fantastischen Fertigmodelle weiterhin Um oder Eigenbauten zu erstellen.
Ich will versuchen, dass ich zumindest am Samstag nach Buseck kommen kann. Wenn dies klappt, wird der Wagen am O-Scale Stand bei Helmut Esslinger zu sehen sein.
Bis dahin Grüße aus dem Schwarzwald
Servus Thomas