Schulz KKK mit Zentrierung nachrüsten

Die Schulz Kurzkupplungskulisse, die zur Nachrüstung von Wagen vorgesehen ist, die einen freien Rahmeneinblick haben, hat einen kleinen Nachteil: Sie zentriert sich nicht in der Mitte, was dazu führen kann, dass es Probleme beim Ankuppeln gibt, wenn der Haken sich zur Seite dreht. Dabei wird eine Öse nachgerüstet und die Deichseln mit einer Feder und einem Zwirn oder Draht verbunden, um die Zugkraft für die Mittelstellung zu erzeugen.

Anbau einer Öse zum Befesteigen des Rückziehdrahtes

Anbau einer Öse zum Befesteigen des Rückziehdrahtes

Zu beachten ist, dass die Feder bei der Schulzversion grundsätzlich am Ende der Deichsel angebracht werden muss. Sonst ist die Grundstellung des KK-Kopfes bezogen auf Gleismitte nicht stabil, bzw. nicht garantiert. Die vorgespannte Feder muss außerdem in Wagenmitte (Gleismitte) arretiert werden, damit der KK-Kopf in der Grundstellung auf Mitte Gleis steht. Das bedeutet, dass in diesem Fall je Kupplung eine Feder notwendig ist. Bei meiner Lösung werden beide Kupplungen über eine Feder verbunden. Eine 2. Feder ist dann nicht erforderlich.

Der Unterschied: Bei der Lenz- und Moog-Version geht die Feder jeweils vorn an die Deichsel. Die Federn werden jeweils an den Kinematikgehäusen gehalten.

Alternative Befestigung mittels Draht

Alternative Befestigung mittels Draht

Obiges Bild zeigt eine Lösung, die sich speziell für den alternativen Verbindungsdraht zwischen den Kupplungsdeichseln eignet, weil hier durch die Öse am Deichselende eine Scharnierwirkung garantiert ist.

Mögliche Ösenherstellung: Man bohrt durch die hintere Stirnfläche der Deichsel in das Langloch, schiebt einen Draht bis in das Langloch durch und biegt das Drahtende um 90° hoch (Lage im Foto). So ist der Draht gegen herausziehen gesichert (ggf. + ein Tropfen Zweikomponentenkleber). Das Drahtreststück außerhalb der Deichsel wird zu einer kleinen Öse geformt u. gegen Öffnen gesichert (löten).

Gegebenenfalls lassen sich auch die beiden Enden eines kurzen, u-förmig gebogenen Drahtes in die Bohrung am Ende der Deichsel einkleben. Auch das ergibt dann eine Öse.

Alternative 3: Befestigung des Zugfadens direkt im Langloch.

Alternative 3: Befestigung des Zugfadens direkt im Langloch.

Direkte Nutzung der vorgenannten Bohrung am Ende der Deichsel für die Anbindung des Sternzwirns.

Ein weiteres Foto zeigt einen H0-Güterwagen mit einem KK-Nachrüstsatz der Fa. Fleischmann. Da hier die Rückstellfedern ausgefallen sind kam die Reparaturlösung mit Sternzwirn und Märklin-Zugfeder zwischen den beiden KK-Deichseln zum Einsatz. Im Einsatz gibt es hier keine Probleme. Die Zugfeder darf allerdings auch nur moderate Zugkräfte aufweisen, wie bei den Lenz- und Moogversionen.

Gleiches Konzept umgesetzt bei einem H0 Wagen.

Gleiches Konzept umgesetzt bei einem H0 Wagen.

Mit Hilfe der kleinen Aufrüstung kann die Schulz KKK noch besser zum Rangieren eingesetzt werden.

Beschreibung der Funktionsweise der Schulz KKK im SNM

IBT Schulz Modellbahnen

Kurzkupplungskulissen von Moog Modellbau

2 Reaktionen zu “Schulz KKK mit Zentrierung nachrüsten”

  1. Lehmann Peter

    Hallo Kollegen

    Ich habe diese Schulz KKK natürlich mit Interesse verfolgt und finde die Lösung auch sehr interessant.

    Was ich aber bis heute nicht nachvollziehen kann und etwas paradox finde, ist, dass man so einen Aufwand für “einen freien Rahmeneinblick treibt”, d.h. dass ein Modell so vorbildlich wie möglich aussehen muss, aber sich schlussendlich nicht an der riesigen und total unförmigen Kupplung von Lenz stört. Da hätte man ja fast auch eine Original Rivarossi Kupplung einbauen können…
    Beim oben erwähnten Modell müsste dann doch mind. eine Originalkupplung rein und nichts anderes.

    Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    Gruss
    Peter Lehmann

  2. Hallo Peter,

    die meisten Menschen können “Kupplung” und “Modell” im Geiste trennen. Beides sollte einen vorbildentsprechenden optischen Eindruck machen. Beim Modell ist es den meisten Menschen wichtiger, wenigstens stimmt dann ja schonmal “eins” (von zwei).

    Für mich muss(!) bei JEDEM Modell in 1:45 eine automatische Kupplung rein, denn ich will spielen und nicht fummeln! Für den Spielspaß mache ich gerne Kompromisse, wie z.B. eine “riesige und totalunförmige Kupplung von Lenz”, die dafür aber wenigstens ohne zu Fummeln auch in 5m Entfernung funktioniert! 1:45 ist noch “Spielerei”, “das Original in Klein” beginnt für mich erst ab 1:32…

    mfg
    Axel