Ist Neujahr ein Neuanfang? Mitnichten, denn zuerst mal nehmen wir einen dicken Kater aus dem Vorjahr mit und jede Menge schmutziges Geschirr und Müll auf den Straßen. Die guten Vorsätze sind genauso viel oder wenig wert wie die Pläne, die wir zu ganz anderen Zeiten machen: Wer tatsächlich etwas anpacken oder verändern will (und nicht nur Absichtserklärungen daherplappert), der krempelt die Ärmel hoch und macht es einfach, ganz egal an welchem Datum.
Neujahr 2016
Nur für das Finanzamt ist ein neues Jahr ein Neuanfang; die Möglichkeiten, Gewinne oder Verluste hin und her zu schieben und so Steuern zu sparen, sind in den letzten Jahren stark eingeschränkt worden. Nur die Weltkonzerne können ihre Gewinne immer noch beliebig so lange international hin und her schieben, bis sie keine Steuern mehr zahlen müssen; mal sehen, ob die Regierungen in Europa dieses Jahr endlich mal tätig werden. Oder so weitermachen wie bisher: Mehr vom Gleichen statt Vorhandenes überdenken.
Das funktioniert auch für die Modellbahn: Wirklich einfach nur mehr Gleise, mehr Wagen, mehr Loks? Genau das fortführen, was man in anderen Spurweiten schon praktiziert hat? Oder vielleicht bei vorhandenen und neuen Modellen doch genau hinschauen? Sich einlassen auf das Abenteuer der Details? Wie funktioniert das mit der Bremse? Wozu sind eigentlich die Schlussscheibenhalter da? Fahren da wirklich so gar keine Fahrgäste mit?
Wer genauer hinschaut, entdeckt in der Spur Null die Chance, sein ganz persönliches Modellverständnis und damit seine Möglichkeiten weiter zu entwickeln. Nur wer Neues ausprobiert und nicht das Alte in neuem Maßstab wiederholt, wird am Ende dieses Jahres feststellen, dass er nicht mehr an derselben Stelle steht. Dass er ein Modellbahnjahr bewusst so gestaltet hat, dass es überraschend, bereichernd und lebendig war. Mit neuen Modellen und vor allem mit solchen, mit denen man sich aktiv beschäftigt. Heute ist der erste Tag vom Rest unseres Lebens. Zeit, was draus zu machen. Und wer jetzt meint, dass das beileibe nicht nur fürs Hobby gilt, dem werde ich keinesfalls widersprechen.
Auf ein Neues!
Stefan Karzauninkat
Vielen Dank für den wieder einmal treffenden Kommentar!!!
Zunächst einmal ein frohes neues Jahr allen und im Besonderen Dir, Stefan!
Der Kommentar zum Kommentar:
Ich sehe das ein wenig anders als Du, Stefan:
1. Ich kann mich an beiden Seiten erfreuen; an dem, was ich schon habe – und an dem, was jetzt noch kommt.
Auch wenn einige Trolle und Miesmacher meinen, alles “Kaputtschreiben” zu können und meinen, das diese sich auch noch im Recht befinden!
2. Wenn alle Stefans Einstellung übernehmen würden- – – dann gäbe es Lenz und all die anderen Firmen nicht mehr, welche die Spur 0 mit “Frischware” versorgen……….
3. Fachwissen aneignen: Super! Aber auch da gibt es leider ein paar Mitglieder im Forum, welche gefährliches Halbwissen verbreiten und wenn man diese darauf aufmerksam macht, einem mit einer roten Aufmerksamkeit oder noch schlimmeren ärgern….
Auf ein Neues Toleranteres Jahr mit mehr Gelassenheit
Thomy
Hallo,
Genaue Beschäftigung mit Modellen schließt ja nicht aus, dass man neue kauft. Natürlich brauchen alle Spur Null Firmen, die hochwertige Modelle bauen, Umsatz, und der sei ihnen von Herzen gegönnt! (Und ich trage mein Scherflein dazu bei.)
Stefan Karzauninkat
Einwandfrei – die Worte zu 2016 !
Grüße – Andreas
Danke Stefan, das wird für alle folgenden Modellbahnjahre gelten!
Klar, sich für interessante Neuheiten auf dem inzwischen gewachsenen Spur 9 – Markt zu interessieren, sollte schon dazugehören. Das gilt auch für eher konservative Puristen, die von dem (nie untergegangenen) Messing-Zeitalter träumen und sich an endlose historische Maßstabs-Diskussionen erinnern. Aber den Überblick über den eigenen vorhandenen Modellbestand zu behalten, gehört sicherlich ebenso dazu. Da ist vielleicht nicht nur manche Perle dabei, sondern bestimmt auch mancher Kandidat für eine Reparatur und für eine optische oder technische Verbesserung. Gerade das ist die Chance, selbst kreativ zu sein oder zu werden, oder um seine Fähigkeiten dafür zu verbessern. Auch das immens gewachsene Interesse an einem hochwertigen Ausbau der Modell- Infrastruktur und der realitätsnahen Dekoration von Anlagen und Modulen sollten wir nicht übersehen. Früher geschah all das häufig in kleinen fast konspirativ wirkenden Kreisen, zu denen schon damals zu unserer Erleichterung nicht nur menschenscheue Spezialisten gehörten. Heute haben wir das Glück, uns noch immer in Vereinen, aber auch zusätzlich in internetbasierte Foren austauschen zu können und generell über das Internet-Medium und spezielle Großspur- Magazine eine nie dagewesene Marktübersicht und Informationsbreite zu erlangen. Das sind eigentlich beste Voraussetzungen, um die Freude am Hobby allein oder gemeinsam mit anderen zu pflegen und auszubauen. Sich das bewußt zu machen, kann für einen optimistischen Blick auf das Jahr 2016 in unserem Hobby bestimmt nicht schaden.
Es grüßt aus Frankfurt am Main
Rainer
Hallo zusammen,
ich bin seit vielen Jahren Spur 0er, allerdings ohne ausreichend Platz dafür deshalb geht mein Hobby zur Zeit eher dahin aus einfachen Modellen ein wenig mehr zu machen.
Gerade in dem Punkt vermisse ich als Kind der 70er so Hersteller wie Rivarossi, die mit einfachen bazahlbaren Bausätzen recht schöne Modelle angeboten haben aus denen man sehr viel machen konnte.
ich hoffe mal, das es in Zukunft wieder Hersteller geben wird die diese Richtung wie Pola/EMA oder Rivarossi neu beleben.
Das Interesse an den noch verbliebenen Objekten dieser Zeit ist nach wie vor ungebrochen.
In diesem Sinne ein schönes neues 2016
Gruß Thorsten