Auf dem Lenz Stand gibt es trotz aller Vorabinformationen doch einige Messe-Überraschungen. Der Lokschlüssel ist eine drahtlose Fernsteuerung für Loks.
Funktionsmuster und Designentwurf zum Lokschlüssel von Lenz
Wer morgens in sein Auto einsteigt, der braucht zum Losfahren nicht viel mehr als seinen Autoschlüssel und ein bisschen Sprit im Tank. Wer eine moderne Modell-Lok losfahren lassen möchte, der muss die Gleise an die Stromversorgung in Form einer Digitalzentrale anschließen, die korrekte Digitaladresse der Lokomotive wissen und diese dann im Handregler einstellen. Und wenn mehrere Modellbahner sich treffen, dann muss sorgfältig auf doppelte Adressen geachtet werden und der Handregler des Gastes mit der neuen Nummer programmiert werden.
Wäre es nicht praktisch, wenn man, genau wie bei modernen Autos mit einem Tastendruck auf den Schlüssel das Vehikel starten könnte? Das hat sich auch Bernd Lenz gedacht und dazu den Lokschlüssel ersonnen.
Der Lokschlüssel ist ein kompakter, drahtloser Handregler für eine Digitallok. Und zwar eine ganz bestimmte. Genau wie beim Auto selbst bei baugleichen Modellen nur jeweils ein spezieller Schlüssel passt, kontrolliert ein Lokschlüssel nur eine ganz bestimmte Lok. Sie braucht dazu Fahrstrom auf der Schiene, um den Motor mit Energie zu versorgen, aber es ist unerheblich, ob ein Gleichstromtrafo oder eine Digitalzentrale angeschlossen ist.
Die Signale werden per Funk an die Lok übertragen; die Reichweite beträgt einige Dutzend Meter. Der Lokschlüssel kann neben dem Fahrbefehl eine Handvoll zusätzlicher Schaltbefehle übertragen. Er ist als komfortable und minimalistische Lösung für einen mobilen Einsatz gedacht.
Das Ganze funktioniert parallel zur klassischen Steuerung per Handregler durch einen zusätzlichen Baustein, der die Funksignale in der Lok direkt an den Dekoder weitergibt. Die Lok kann auch weiterhin mit normalen Handreglern gesteuert werden.
Der Lokschlüssel ist noch in der Erprobungsphase und soll in Zukunft allen Lenz Lokomotiven als ergänzende Steuerungsmöglichkeit mitgegeben werden. Da jedes Lokmodell schon jetzt einen speziell optimierten Dekoder bekommt, werden die Funktionen bei der Gelegenheit gleich dort integriert, deswegen ist ein Nachrüsten existierender Triebfahrzeuge derzeit nicht vorgesehen.
Die BR 50 auf dem Lenz Stand wurde mit dem Lokschlüssel gesteuert.
Das Funktionsmuster, derzeit noch in einem Standard-Industriegehäuse, funktionierte problemlos quer durch die ganze Halle der Spielwarenmesse, trotz jeder Menge Elektrosmog und metallener Messestände. Die BR 50 und die V160 Lollo wurden parallel zum LH01 Handregler mit Lokschlüsseln die gesamte Messe über gefahren. Im Prospekt ist das geplante Gehäuse des Lokschlüssels abgebildet. Der Lokschlüssel soll erstmals mit der BR 50 ausgeliefert werden.
Eine nette Sache, die es bei Lionel schon seit einiger Zeit fuer die eher fuer Kinder gedachten Sets gibt. Ja, es gibt noch Modellbahnen fuer Kinder. 😉 Fuer die Lenz-Modelle sehe ich den Anwendungsfall eher nicht, da haette ich mir eher einen guenstigen Funk-Handregler fuer’s Digital-Plus-System gewuenscht.
Der Lokschlüssel ist die Innovation besonders für analoge Anlagen, die damit ohne jeden Aufwand (keine Digital-Komponenten erforderlich) neue Lenzloks völlig kompatibel mit ihren Analogloks einsetzen können!
Natürlich ist der Lokschlüssel auch bestens für “sehr junge Mitfahrer geeignet”: Sie steuern 1 Lok und können nicht auf die anderen Loks (sei es zufällig oder gewollt) zugreifen und Verwirrung stiften. Und nur wenn der Nachwuchs mit-0-ern kann und wir dabei entspannt dabei sind, werden die 0er nicht aussterben!
Also ich bin absolut begeistert und freue mich auf die Schlüssel-Loks!
Die Idee die dahinter steckt ist einfach klasse.
Da hat Lenz mal wieder innovatives Denken bewiesen. Respekt!
…trotzdem wäre auch mir ein Funkhandregler mit Drehknopf viel lieber gewesen.
Gruß
Thomas
Die aktuell ausgelieferte Loks mögen wohl vorbereitet sein, bei den Gold-Decodern lese ich aber nichts darüber, schade, sonst hätte ich gleich mit umrüsten begonnen. Meine Enkel währen hoch erfreut. Mehr brauche ich für meine Teppichbahn nicht.
Laut Lenz werden weder die BR 50 noch die BR 24 mit dem Lokschlüssel ausgerüstet sein. Wenn ein Prototyp, also von Hand zusammengelötet, auch viele Tage funktioniert ist es u.U. noch ein weiter Weg bis zum generellen Einsatz. Das ist nicht neu. Eine – wünschenwerte – Nachrüstung von vorhandenen Lenzloks mit einem Lokschlüssel wird “angedacht”, wie das so schön heißt.
Daß der Lokschlüssel mit dem DCC-System nichts zu tun hat (geht auch mit Gleichstrom), sondern eine völlig neue Welt in der Steuerung von (Lenz?-) Lokomotiven ist, scheint nicht so wirklich verstanden worden zu sein. Und das ist typisch für einen Herrn Lenz (chapeau !), der auf diesem Gebiet schon Jahrzehne unterwegs und immer für neue Überraschungen gut ist.
Ich wünsche dem Lokschlüssel/Herrn Lenz einen durchschlagenden Erfolg !!
pewisud
Peter Wilhelm (Süd)