Die alten Preußen von 0 und 1 Modellbahn

Schon zur Länderbahnzeit rollten die Abteilwagen der Preußischen Staatsbahn durch das Kaiserreich, sie überlebten zwei Weltkriege und beförderten Passagiere bis zum Ende der 1950er Jahre. Und selbst dann lebten sie weiter, als Teilespender für die Umbauwagen 4yg und 3yg.

3achsiger preußischer Abteilwagen in DRG Lackierung

3achsiger preußischer Abteilwagen in DRG Lackierung

3achsiger preußischer Abteilwagen C3 in DRG Lackierung

3achsiger preußischer Abteilwagen C3 in DRG Lackierung

3achsiger preußischer Abteilwagen C3tr mit Traglastabteil

3achsiger preußischer Abteilwagen C3tr mit Traglastabteil

3achsiger preußischer Abteilwagen C3tr mit Traglastabteil

3achsiger preußischer Abteilwagen C3tr mit Traglastabteil

Wagendetails

Wagendetails

Nur wenige der alten Preußen sind erhalten geblieben, und auch als Spur Null Modell sind sie überaus selten. Die kleine Hobby-Firma 0 und 1 Modellbahn hat sich der Modelle angenommen und liefert Messing-Komplettbausätze der Wagen. Auf Wunsch werden auch zusammengebaute und lackierte Fertigmodelle geliefert. Weil das im Nebenerwerb in Handarbeit in Deutschland geschieht, muss man ein paar Monate bis zur Auslieferung warten. Dafür wird das Modell aber ganz nach Wunsch gebaut.

Lieferbar sind jetzt der preußische Abteilwagen BC4 pr.05 (2. und 3. Klasse), der C4 pr.04 (3. Klasse), und passend der preußische Packwagen Pw 4 pr.16 und Postwagen Post 4b/17. Als Ergänzung kommt der dreiachsige preußische Abteilwagen C3 und die Variante C3tr mit Traglastabteil dazu. Weitere passende Wagen sind in Vorbereitung. Ganz nach Wunsch werden die Modelle in der vielfarbigen Lackierung der Epoche 1, oder in Epoche 2 oder 3 lackiert.

Der Preis für einen Kleinserienbausatz des Vierachsers beträgt 898,- Euro. Der Bausatz beinhaltet 2 Ätzbleche ca. Din A3 (Gehäuse und Innenenrichtung), alle Gussteile incl. einer kompletten Bremsanlage, Achsen in Finescale und Beschriftung. Der Dreiachser ist etwas günstiger. Alle Modelle sind im Maßstab 1:43,5 gehalten, dem “klassischen” Maßstab für Messingmodelle in Deutschland.

Preussischer Abteilwagen C4 pr.04 in DRG Lackierung

Preussischer Abteilwagen C4 pr.04 in DRG Lackierung

Preussischer Abteilwagen C4 pr.04 in DB Lackierung

Preussischer Abteilwagen C4 pr.04 in DB Lackierung

Fertigmodelle werden auf Anfrage geliefert und kosten deutlich über 1000 bzw. 1500 Euro, je nach Ausführung. Die hochdetaillierten Modelle enthalten viele Gussteile aus Messingfeinguss und jede Menge Griffstangen und Trittbretter – die vielen Anbauteile sind maßgeblich für den Preis mitverantwortlich. Auch wenn der hoch erscheint, wird angesichts der vielen Baustunden wohl keiner reich werden.

Die schönen Klassiker sind vielleicht keine Modelle für jedermann, aber ein ganz besonderes Highlight für Freunde handwerklichen Modellbaues. Zwei engagierte Modellbauer haben mit den Wagen ihre Wunschmodelle umgesetzt, und statt über Modellpolitik von Herstellern zu lamentieren sind sie selber aktiv geworden. Das birgt ein nicht unerhebliches Kostenrisiko und bedarf eines langen Atems. Am Ende gibt es Modelle, die das Flair der guten alten Eisenbahn atmen.

http://www.0und1modellbahn.de/

11 Reaktionen zu “Die alten Preußen von 0 und 1 Modellbahn”

  1. Michael

    Der Wagen macht einen sehr guten und stimmingen Eindruck!

    Endlich nimmt sich jemand diesen Wagentyp einmal vor! Eben ein Wagen der durch viele Epochen gefahren ist.

    Mir erschließt sich nicht, warum man nicht viel mehr Wagen aus dieser Epoche macht!?

    Dazu kommt, dass diese Wagen auf Heimanlagen ein stimmiges Bild abgeben und nicht einen Bahnhof völlig zustellen.

    Ein Lob an 0 und 1 Modellbahn, hier erkennt endlich mal jemand den Bedarf an diesen Wagen!

    MFG

    Michael

  2. heiner

    Hallo!
    Wenn ich mich nicht irre, sind die 3-achser von MBW angekündigt.

    Heiner

  3. Christoph

    Na, mit dem Einwurf MBW kann dann die Diskussion ja auch hier wieder beginnen, so über Produktportfolios, Vertriebsstrategien, etc. Warum nicht einfach das Gezeigte genießen und überlegen, wie diese Wagen in den eigenen Fuhrpark passen könnten? Warum sich nicht einfach freuen, wie liebevoll da ein Hersteller rangeht? Sorry, aber ich bin’s langsam Leid, immer nur Diskussionen über Spielzeug zu hören, gepaart mit Marketing-Monologen auf Stammtischniveau.

    • Stefan Karzauninkat

      Bitte hier beim Thema des Beitrags bleiben.
      Gruß, Stefan Karzauninkat

  4. ha-null

    Hallo Preußen –Fans,

    wunderschöne Wagen, deren Detailreichtum den Preis allemal rechtfertigt. Unter anderem ist es diese Fülle an Einzelheiten, die den Modellbauer geradezu herausfordert – ob als Einzelanfertigung, Klein(st)serie oder als Serienmodell in Mischbauweise, wie es z.B. MBW angekündigt hat. Die Mannigfaltigkeit der in vielen Details voneinander abweichenden Bauarten, entstanden in zeitlich und technisch fortschreitenden Entwicklungsstufen, macht die Vorbildauswahl nicht leichter. Und wenn ein Modellbauer sich – so wie hier 0 und 1 Modellbahn – sinnvollerweise für diejenigen Bauarten entscheidet, die auch noch in der Epoche 3 Verwendung fanden, sind die für ein Modell wichtigen äußerlich sichtbaren Veränderungen im Wandel der Epochen die nächste Hürde, die es zu nehmen gilt, will man sich nicht allein auf entsprechende Farbgebung und Beschriftung beschränken.

    Ein ganz anderes Problem ist die Darstellung der Fensterrahmen, was auch Großserienhersteller der Modellbahnindustrie unabhängig vom Maßstab nicht immer zufriedenstellend gelöst haben. Holz oder Metall, breite oder unauffällige Rahmen, welche Farbe, welche Form?

    Die Regel ist eigentlich einfach:
    Holzrahmen waren breiter, also auffälliger, sie hatten vier rechtwinklige Ecken, die Farbe war holzfarben, je nach Alter und Pflege heller oder dunkler.
    Metallrahmen waren schmal und im Gesamtbild eines Wagenkastens eher unscheinbar, zumal die Metalllegierung schnell ihren Glanz einbüßte und sich gegen die dunklen Wagenfarben kaum abhob. Und – die oberen Ecken waren abgerundet!

    Bleibt die Frage, welche Wagen hatten welche Fenster?
    Im Gegensatz zu ihren Vorgängern erhielten die ab 1903 gebauten preußischen Abteilwagen, erkennbar an dem durch Wölbung der Seitendächer erhöhten Dach und dem Spitzdach der Bremserhäuser, in den Abteiltüren Fenster mit Metallrahmen, während für die schmalen Abteilfenster weiterhin Holzrahmen verwendet wurden. Passend zu den oben abgerundeten Fensterrahmen der Abteiltüren waren diese Türen selbst ebenfalls oben abgerundet, ebenso die darüber angebrachte Regenrinne. Diese Fensterausführung behielten die Wagen unverändert bis zu ihrer Metamorphose zu Umbauwagen.

    Was die Wagen allerdings im Laufe der Zeit alles nicht behielten und was einer Umsetzung in ein epochegerechtes Modell allein „aus einem Guss“ im Wege steht, ist ein anderes Kapitel der Wagengeschichte.

    Gruß
    ha-null Jörg

  5. Thomas

    Konnte mich in Buseck von der guten Qualität dieser Wagen überzeugen.
    Für diese handwerkliche Arbeit ist der Preis völlig ok.
    Ich bedauere es sehr, das sie nicht meine Epoche passen.

    Gruß
    Thomas

  6. Hans von Draminski

    Schöne Wagen und ein Ansporn für die Großserienhersteller, denn man sieht hier sehr deutlich, was in 1:45 möglich ist. Die Spur Null entpuppt sich immer mehr als „bessere Spur 1“, der Fun-Faktor ist höher und die Preise selbst solcher Kleinserien-Handarbeitsprodukte deutlich bezahlbarer.

  7. Die Bilder sind klasse! Sobald meine angefangenen Bausätze fertig sind, kommt der dran.

    Messing hat das gewisse etwas. Plastik Wagen können da nicht mit halten. Die Aussage 1:43,5 für Deutschland sollte man noch ergänzen, unsere Europäischen Nachbarn bauen so gut wie alle Messingmodelle in 1:43,5

    Gruß
    Michael

    • Stefan Karzauninkat

      Frankreich und Italien bauen 1:43,5, Schweiz 1:45. Beides läßt sich problemlos nebeneinander einsetzen. Bitte keine der vorgestrigen Maßstabsdiskussionen hier.

  8. Roman Bauer

    Messingmodellbau von feinsten , den einen oder anderen Wagen werde ich sicher bald besitzen.