Zwei Schweizer Güterwagen als Bausätze

Eine lange Tradition der Reppischtaler Eisenbahnamateure mit Sitz in Birmensdorf (Schweiz) wird fortgesetzt. Schon manchen Bausatz haben wir in unserer bald 50-jährigen Geschichte entwickelt und zum Kauf angeboten.

Pb – Der Großraum-Tiefkühlwagen

Großraum Kühlwagen Reinhart

Großraum Kühlwagen Reinhart

Zum Original: Der Bau erfolgte im Jahre 1934. In der schweizerischen Bauzeitung vom Mai 1945 ist folgendes zu lesen:

Aufgrund vielseitiger Erfahrungen im Bau von Kühl- und Gefrieranlagen für den Transport von Kaltlagergütern erhielt die Firma Escher Wyss in Zürich von den Firmen Paul Reinhart, Winterthur und Frigaliment GmbH, St. Margreten, den Auftrag. in Verbindung mit der Schweizerischen Industriegesellschaft Neuhausen zwei Grossraum-Tiefkühlwagons zu bauen. Sie mussten den Vorschriften des internationalen Schnellzugsverkehrs genügen und bei den höchstvorkommenden Aussentemperaturen die Innentemperaturen von minus 10 bis Minus 15 Grad dauernd aufrecht erhalten können.

Großraum Kühlwagen Reinhart

Großraum Kühlwagen Reinhart

Speziell an der Sache ist, dass jeder Wagen über eine Wärterkabine verfügen musste. Der Wärter hatte die Aufgabe, neben der Kontrolle des Maschinenbetriebs die sachgemässe Ein- und Ausladung des Kühlgutes zu überwachen.

Da die Transporte z.B. nach Rumänien und Frankreich führten, musste dem Wärter auch eine Schlafstelle zur Verfügung stehen. Diese befand sich über dem Kontrollraum im Dach des Wagens. Die beiden Wagen liefen immer mit den Plattformen gegenüber. So war es dem Wärter möglich, während der Fahrt beide Wagen kontrollieren zu können. Bereits 1949 wurden die Wagen aus dem Betrieb genommen und an Rumänien verkauft.

Prototyp des Großraum Kühlwagens

Prototyp des Großraum Kühlwagens

Zwei Mitglieder des Klubs haben diesen Wagen miteinander entwickelt und die Prototypen hergestellt. Für den Wagen wurden spezielle Drehgestelle in 3D gezeichnet und gegossen. Das Drehgestell hat Spiral- und Blattfedern gegenüber dem Achslager. Die Abstützung des Kastens erfolgt ebenfalls mit Blattfedern, die senkrecht zur Fahrrichtung eingebaut sind.

Z2 – Wagen der Schweizerischen Post

Z2 - Wagen der Schweizerischen Post

Z2 – Wagen der Schweizerischen Post

Z2 - Wagen der Schweizerischen Post

Z2 – Wagen der Schweizerischen Post

Z2 - Wagen der Schweizerischen Post

Z2 – Wagen der Schweizerischen Post

Die 1966 bis 1968 erbauten, 14,6 m langen, zweiachsigen Postgüterwagen wurden in einer Stahl-Leichtmetall-Konstruktion gebaut. In den Jahren 1986 bis 1988 wurden alle Wagen umgebaut und auch die Bremsausrüstung erneuert, so dass die Wagen in Personenzügen mit V/max von 140 km/h mitfahren können. Die Wagen verkehrten bis Ende 2015 meistens in postgelber Farbgebung mit attraktiven Werbebeschriftungen, z.B. „de vous à moi“. Einzelne Wagen sind auch noch in grüner Farbe gehalten.

Die Wagen sind mit zwei Seriennummern unterwegs: 50 85 0033 251 bis 290 und 50 85 0033 351 bis 395. Der wesentliche Unterschied zwischen den Serien liegt beim Geländer der Plattform, den Pufferbohlen und den Aufstiegen.

Prototyp des Postwagens

Prototyp des Postwagens

Prototyp des Postwagens

Prototyp des Postwagens

Es entsteht ein Modell, das viele Details aufweist. Wir haben in allen Belangen die neuesten Techniken einfliessen lassen. Was möglich ist, wird im Ätzverfahren hergestellt. Viele Gussteile konnten wir von bereits produzierten Wagen übernehmen. Teile, die speziell für den Z2 nötig sind, werden in 3D gezeichnet und dann abgegossen.

Die Preise der Bausätze decken grundsätzlich die Kosten, die dem Klub entstehen. Ein kleiner Deckungsbeitrag soll die grossen personellen Vorinvestitionen etwas abdecken. Wir freuen uns, wenn viele 0-Modellbauer von den Angeboten Gebrauch machen.

Verkaufspreis und Lieferdatum

  • Pb – Grossraum Kühlwagen: CHF 550.- (ohne Beschriftung). Die Beschriftung kostet ca. CHF 180.- / Wagen. Lieferdatum soll Ende April 2017 (nach der Spur 0 Expo in Olten) sein.
  • Z2 – Post – Wagen: CHF 600.- bis 800.- : Das ist eine Schätzung. Wir können den Preis erst fixieren, wenn wir alle Teile dazu haben.

Es werden nur die Kosten die uns anfallen (Gussteile, Ätzbleche, Radsätze etc.) verrechnet. Alle Aufwendungen von REA-Mitgliedern sind (wie immer) kostenlos! Für unseren Verein schlagen wir jeweils etwa (bescheidene) CHF 50.- dazu. Der Verein lebt (auch) vom Geld – unsere Philosophie.

Auskünfte

Hansruedi Obrist, Zirkelirain 27, CH-4410 Liestal, Handy: +41 79 610 70 08

Mail: hr- obrist @ bluewin . ch (Leerzeichen entfernen)

http://reppischtaler.eisenbahn-amateure.ch

Eine Reaktion zu “Zwei Schweizer Güterwagen als Bausätze”

  1. Thomas Holzer

    Das Vorbild der Grossraum-Kühlwagen gefällt mir sehr gut, auch wenn es sich um wahre Exoten auf den Gleisen handelt, die einer anderen Quelle nach erst 1943 gebaut wurden. (Was in Bezug auf die Veröffentlichung des Artikel in der Bauzeitung 1945 sinnvoll erscheint.)

    Weiß jemand, welche Lebensmittel ab 1943 tief(!)gekühlt nach Rumänien, einem Agrarland, bzw. von dort in die Schweiz gelangten?

    Welche tiefgekühlten Lebensmittel gab es, die die damals auf Autarkie bedachte Schweiz exportieren konnte und die diesen hohen Aufwand lohnten?