Gute Fahrt ins neue Jahr 2011

Das war ja klar. Neues Jahr, neue Vorsätze.

Vorsätze, die dann viele schon am 5. Januar vergessen haben. Schade eigentlich, denn der Modellbahner in Spur Null kann sich ungeheuer viel vornehmen:

Gute Fahrt ins neue Jahr

Gute Fahrt ins neue Jahr

Mehr konsequenter Umstieg…

2010 hat die Spur Null wieder eine Menge Auftrieb bekommen: Viele neue Modelle sind auf den Markt gekommen, bekannte Hersteller haben ihr Sortiment auf den großen Maßstab ausgeweitet. Viele wechseln auf die große Spur. Gute Gelegenheit, das zu tun, wofür Spur Null steht: Auf die Details achten. Gute Gelegenheit auch, mal ein paar schlechte Gewohnheiten  über Bord zu werfen: Modelle in dunklen Schubladen zu bunkern, statt sich ihnen zu widmen. Modelle  zurüsten, nachlackieren, vielleicht kleine Fehlerchen ausbügeln, dabei etwas über das Modell lernen und Neues erfahren.

Mehr Neugier…

…auf die ungeahnten Möglichkeiten, die sich dem Modellbahner in Spur Null bieten. Anders als in anderen Spurweiten gibt es viele kleine und kleinste Hersteller und Modelle, die es zu entdecken lohnt.

Weniger Platz…

…ist eigentlich eine Chance, das Gleisgewusel aufzugeben, der Böschung am Bahndamm etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen und sie genauso detailliert zu gestalten wie die Modelle, die daran entlangfahren.

Mehr Experimentierfreude…

…um auch mal was Neues auszuprobieren, und weniger „Ich kann das nicht“. Neue Techniken sind nicht nur für die vermeintlichen Profis da: Warum nicht mal ein kleines Modell mit dem Lötkolben zusammenbauen, einen Wagen altern, ein Modul bauen, einen Meter Selbstbaugleis nageln, ein Gebäude aus ungewohntem Material erstellen. Mehr als in jeder anderen Spurweite kann man in Spur Null neue Wege gehen und individuelle Ergebnisse erzielen.

Weniger Überfluss…

In Spur Null besteht ein angenehmer Mangel an Überfluss. Es gibt eine Menge, aber bei vielen Modellen muss man selbst aktiv werden: Umlackieren, Umbeschriften, Zurüsten, Umbauen, oder ganz und gar selber bauen. Vielleicht gibt es sogar einen Bausatz. Vielleicht aber auch „nur“ eine Zeichnung. Eine Chance für neue Wege und ein individuelles Modell.

Mehr Lust aufs Machen…

Es gibt keine Ausreden, denn es gibt jede Menge Tätigkeiten, die man am Küchentisch und mit einfachem Werkzeug ausführen kann. Wer sich immer nur keine Zeit vorsagt, der wird irgendwann merken, dass man Zeit nicht hat, sondern sich nehmen muss, für die schönen Dinge des Lebens. Mehr jetzt und heute, und weniger morgen, oder „wenn ich mal in Rente bin“. Denn wer weiß, wie viel Zeit uns noch vergönnt ist, warum nicht jetzt anfangen, die ersten, vielleicht kleinen Schritte zu tun. Warum nicht anfangen, aus abstrakten Plänen handfeste Wirklichkeit werden zu lassen?

Weniger Unzufriedenheit…

…über Modelle, die nicht den eigenen Ansprüchen genügen, zu teuer erscheinen, in der falschen Epoche rollen, zu grobe oder zu feine Räder haben, zu spät erscheinen oder gar nicht. Wer betreibt schon ein Hobby, um sich zu ärgern? Alternativen gibt es eine Menge, Augen auf, das Hobby bietet viele Facetten.

Mehr Verständnis…

…für den Modellbahnkollegen, der vielleicht einen anderen Schwerpunkt im Hobby gesetzt hat. Verständnis für den, der gerne dem Messingbau frönt und dafür keine Landschaft gestalten will, oder für den Spielbahner, der seine Modelle im Wohnzimmer im Kreis rollen lässt. Für den Freund analogen Fahrens, der seine hochwertigen Modelle nur in der Vitrine auf dem Rollenprüfstand laufen lässt. Für den Bastler, der sich aus Polystyrol sein Rollmaterial selber baut, und dabei nicht die Nieten zählt.

Mehr Fahrtreffen…

Denn der Eigenbrötler im stillen Kämmerlein verpasst eine Menge Spaß: Auch mit wenigen Teilnehmern lässt sich gemeinsam Betrieb machen, das Rollmaterial bekommt Auslauf, und man lernt eine Menge. Ein gelungenes Spielwochenende ist ein echtes Modellbahnhighlight.

Das wird gut, das Jahr 2011.

Ich wünsche allen Lesern ein Frohes Neues Jahr!

9 Reaktionen zu “Gute Fahrt ins neue Jahr 2011”

  1. Thomas Otto

    Guten Tag, Stefan und vielen Dank für die aufmunternden
    Worte zum Jahresbeginn. Es ist richtig, etwas neues zu wagen in
    Bezug auf das Baumaterial für Klein- und Mittelbasteleien. Lasst
    uns an diesem herrlichen ersten Januar auf die Straße gehen und sie
    von Raketenhölzern befreien-herrliches kostenloses Bastelmaterial-,
    und die Alkoholverdunstungsstunde tut uns auch gut. In diesem Sinne
    Frohes Neues Jahr und viel Spaß mit der Null Thomas O. aus F. am
    M.

  2. Klaus-Peter

    Moin moin Stefan,
    zu meinen guten Vorsätzen gehört es jedes Jahr, keine guten Vorsätze zu haben.
    Aber dieser tolle Leitartikel für 2011 wird ausgedruckt und über meinem Basteltisch aufgehängt! Einfach so, als Motivation neues anzufangen und bestehendes zu verbessern.

    Viele Grüße aus Bramfeld und auch von mir ein frohes und gesegnetes neues Jahr an alle.
    Klaus-Peter

  3. Thomas aus Bremen

    Hallo zusammen, auch von mir allen Modellbahnern ein frohes neues Jahr. Wie Stefan schrieb, es wird sicherlich viele neue Sachen von den Herstellern geben – darauf freuen wir uns, oder?

    Apropo: Wann kommt denn das neue Heft nun raus?! Es hieß doch irgendwo, kurz vor Weihnachten.

    Grüße aus Bremen

  4. Peter Jung

    Hallo Stefan und die Spur 0 Gemeinde!
    Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr und
    viiiieel Spur 0!!!!
    Ich freue mich auf die neue Modelle!
    Bin mal auf die Spielwarenmesse gespannt,ob noch ein
    weiterer Hersteller Spur 0 Modelle ankündigt.
    Viele Grüsse,
    Peter Jung

  5. Hallo zusammen,

    ich schließe mich meinen Vorrednern an und wünsche allen ein Frohes Neues Eisenbahnjahr mit viel Basteln im Hobbyraum und schöne Fahrrunden mit Gleichgesinnten!
    ….und die Gesundheit wollen wir auch nicht vergessen!
    Also bleibt schön gesund und munter!

    Viele Grüße
    Wolfgang

  6. Juergen

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für die Worte, die auch ein wenig zum nachdenken anregen. Ich denke, die Spur 0 wird auch in 2011 weiter an Boden gewinnen und neue Eisenbahnfreunde als Um- oder Einsteiger gewinnen. Auf das neue Magazin freue ich mich schon. Besonders auf den Bericht der BR64 und die sicherlich vielen Details, die mir wohl an meiner eigenen bislang noch nicht aufgefallen sind ;o)

    Ein frohe neues Jahr wünscht

    Juergen

  7. Martin

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für deinen wunderbaren Artikel. Auch ich wünsche allen Lesern deiner Zeitschrift und auch dir einen guten, gesunden Start in das neue Jahr 2011.
    Ich freue mich uf viele neue Beiträge !

    Viele Grüße aus der Hildesheimer Börde

    Martin

  8. Hans-Jürgen Käthner

    Hallo Spur 0-Freunde,

    der Artikel “Gute Fahrt ins neue Jahr 2011“ von Stefan Karzauninkat ist hervorragend. Besonders der Punkt “Weniger Unzufriedenheit” ist beachtenswert. Gibt es doch immer wieder vereinzelte Spur-0-Freunde, die nach vermeintlich negativen Punkten bei Mitgliederideen, Angeboten von Herstellern, etc. suchen und das auch noch veröffentlichen (Schnellenkamp-Forum, aber auch hier in diesem Magazin). Das ist nicht gut für Foren und das Spur Null Magazin, aber auch nicht für die Spur 0 schlechthin. Man erinnere sich an die Meckereien bei dem vor Jahren geplanten Spur 0-Einstieg von Roco, der dann nicht weiter verfolgt wurde. Solche Nörgeleien sind mir bei den anderen Spurweiten noch nicht aufgefallen. Es besteht die Gefahr, dass sich dadurch mögliche Umsteiger, oder Neueinsteiger, von einem Einstieg in die Spur 0 abschrecken lassen! Ich muss um mehr Sachlichkeit bitten!!!
    Dazu 2 Beispiele:
    • Schulz KKK (2 Berichte in dieser Zeitung)
    Diese Kupplungsdeichsel lässt einen freien Durchblick auf die Träger von nicht abgedeckten Fahrwerken (hier speziell Kesselwagen) zu. Prompt regt man sich auf, dass dazu der Lenz-KKK zu klobig sei. Es gehöre da eine Schraubenkupplung dazu (die den KK-Effekt kaputt macht!!!!), sonst könne man ja gleich bei der Rivarossi-Kupplung bleiben. Solche Kombinationsvorschläge sollte man grundsätzlich nicht zum Dogma erheben. Man kann sich dich doch freuen, dass der Durchblick bei Fahrwerken so erhalten bleiben kann und die Puffer zweier Wagen dicht aneinander stehen. Das ist doch der wesentliche Punkt. Da sollte doch der eingegangene Kompromiss KKK nicht im Vordergrund stehen.
    Gibt es dabei doch zu bedenken, dass
    – die Mehrheit der Spur 0-Anhänger auf die KK angewiesen ist, damit auch engere Radien in Wohnungen, Dachböden, Kellern, etc., befahren werden können. Sonst bleibt bei Schraubenkupplungen ja nur ein Gleisfragment für Rangiermöglichkeiten (keine L-, U- und Kreisanlagen). Alternativ bleiben hier bei Schraubenkupplungen nur zusätzliche Federpuffer, auf deren Pufferteller ein Prallblech (größer als der vorhandene Pufferteller, oder den linken u. rechten Puffer verbindend und jeweils nach außen überstehend) aufgeschoben werden muss damit sich die sich berührenden Pufferteller in engen Radien nicht verhaken. Wer das mag kann das machen, aber bitte keine Vorschrift.
    – die Rivarossi-Kupplung nicht im Markt angeboten wird.
    – die Pufferteller bei gekuppelten Wagen unter Verwendung der Rivarossi-Kupplung weit auseinander stehen (gezogen 16 mm, geschoben 9 mm). Wirklich eine Alternative?
    – man bei der Verwendung von Schraubenkupplungen zu jedem Punkt des An- und Abkuppelns marschieren muss (unabhängig vom Alter!).
    – das Handling von Schraubenkupplungen unter Gummiwülsten von Wagenübergängen (z. B. bei 3yg- u. 4yg-Wagen) nicht einfach ist, hier speziell bei Teppichbodenanlagen.
    – ein KKK einen Komfort beim Handling darstellt.
    Resümee: Freuen wir uns doch über die Vielfalt der angebotenen Alternativen von Spur 0-Freunden und Herstellern, nicht nur bei dem hier angesprochenen Thema. Bei Abwägung der ggf. vorhandenen zugehörigen Nachteile dürfte dennoch jeder seine Wahl treffen können.
    • Viessmann steigt in die Spur 0 ein und zeigt Fotos eines Flügelsignals und einer Lampe. Prompt sucht man auch hier negatives. Das Foto könnte das eines H0-Signals sein! Was soll das, selbst wenn das Foto von H0 stammt? Wenn man noch nicht mehr hat ist das doch für eine Vorabinformation völlig ausreichend.
    Hoffe, dass sich Viessmann hier nicht irritieren lässt.
    In diesem Zusammenhang Dank an die Firma Lenz, die sich bisher nicht an solchen Diskussionen beteiligt hat. Gentlemen think positiv, only!
    Gruß Hans-Jürgen