Lenz kündigt BR 44 ab

Lenz Elektronik GmbH

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Gleich drei Hersteller waren unterwegs, die schwere Güterzuglok Baureihe 44 zu produzieren. Der Hersteller KM1 hat erst vor kurzem verlauten lassen, dass er sich in Spur 0 engagieren und als erstes Projekt die bereits in Spur 1 produzierte BR 44 bringen wird.

Die Firma Lenz zieht angesichts der aktuellen Entwicklung die Notbremse und steigt aus dem eigenen Projekt der BR 44 aus. Erst vor ein paar Tagen, zur Spielwarenmesse, war die Lok in neuer Bauweise angekündigt worden. Statt wie bisher in Mischbauweise herzustellen, sollte die Lenz’sche Dampflok mit einem Fahrgestell aus Zinkdruckguss und Aufbauten aus Messing realisiert werden, in Zusammenarbeit mit der Firma Kiss Modellbahnen. Dieses Projekt ist jetzt Makulatur. Ob es ein anderes Vorhaben in ähnlicher Konstellation geben wird, ist vollkommen offen. Man betont, dass man sich auf die existierenden Projekte konzentrieren wird.

Die Lenz Pressemeldung im Wortlaut

“Zur Spielwarenmesse 2020 haben wir die Schlepptenderlok der BR44 in verschiedenen Varianten angekündigt. Dieser Ankündigung sind bereits in 2019 intensive Vorbereitungsarbeiten voraus gegangen, wir haben u.a. sorgfältig die technischen Möglichkeiten und insbesondere die Machbarkeit geprüft. Für die geplante Technologie, die Lok als Ganzmetall-Modell zu produzieren, konnte die Kiss Modellbahnen GmbH als kompetenter Partner gewonnen werden. Besuche bei den in Frage kommenden Herstellern in Fernost und Entwicklungsarbeiten für die benötigte Elektronik fanden ebenfalls statt.

Zur Spielwarenmesse 2020 hat nun eine weitere Firma ebenfalls die Produktion mehrerer Varianten eines Modells der BR44 in der Spur 0 angekündigt. Dies wird unserer Meinung nach dazu führen, dass das zu erwartende Angebot an gleichen Modellen die Möglichkeiten des Markts überfordert.

Wir werden daher das angekündigte Projekt der BR44 nicht weiterverfolgen sondern die Kapazitäten für andere und bereits angekündigte Modelle nutzen. Diesen Schritt gehen wir in der Verantwortung für den Fortbestand der Baugröße 0, aber auch in der Verantwortung gegenüber der Lenz Elektronik GmbH.”

www.lenz-elektronik.de

5 Reaktionen zu “Lenz kündigt BR 44 ab”

  1. Hallo zusammen,

    vielen Dank an die Firma LENZ für diese kluge Entscheidung.
    Das nimmt einiges an Druck aus dem Kessel.

    Für mich selbst war es absehbar, dass der eine oder andere Hersteller die Segel bezüglich der BR 44 streichen würde.
    Ich wünsche der Firma Lenz für die anstehenden Projekte viel Erfolg.

    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Christian

  2. Thomas

    Hi,

    grundsätzlich ist ein weiterer Mitbewerber in Spur 0 eine feine Sache.

    Aber das man so unüberlegt mit seinen eigenen Sachen in den Markt hinein poltern will, so das alteingesessene Firmen trotz einer gewissen Vorentwicklung die Notbremse ziehen müssen, finde ich irgendwie sehr schade.
    Ein Modell gerichtete Absprache wäre für die Hersteller und auch die Kunden sicherlich besser und auch fairer.

    Die Lenz Version wäre auf jeden Fall klasse geworden.

    Gruß
    Thomas

  3. Michael

    Hallo zusammen, im Moment kochen die Pötte fast über, sei es was die Firma KM1 betrifft oder der Rückzug der 44er von Lenz. Mich hat es mit der Steiner 85 erwischt. Grundsätzlich beteilige ich mich nicht an Spekulationen warum, weswegen und wieso. Die Tatsache das KM1 in die Spur 0 einsteigt begrüße ich sehr, da man Erfahrung und Modelle bzw Ableitungen aus dem Spur 1 Projekten herleiten kann. Die 44er von Lenz ist gegen acht Versionen die allein von KM1 kommen, dort auch vertreten, von daher folgerichtig, was Lenz macht. Ich wundere mich teilweise über die Debatten, ich selbst habe drei Km1 Lokomotiven in Spur 1 und bin zufrieden.

    Was lenz betrifft, so hoffe ich, dass man vielleicht schon bei der 55er und 56.2 in Richtung Kooperation mit Kiss steuert. Da ich mehrere Lokomotiven von Kiss in Spur 0 habe und diese keine Faxen machen…auch eine 44er alles sehr zufriedenstellend.

    Nun gut, Lenz wollte die 44er als Metallmodell bauen, sicher ein Fortschritt, aber nicht State oft art. Mischbauweise und gerade Druckguss, da muss die Legierung 1a sein. Ich denke auch, dass KM1 preislich einfach unschlagbar gewesen ist, wenn man den Vorbestellpreis nimmt. Messingmodelle sind wesentlich aufwendiger und bei dem Angebot, sogar eine mit Gegendruckbremse und bei den Ausführungen…da könnte ich glatt schwach werden mir noch eine 44er zu holen, ja auch ich habe eine Nebenbahn…….verstärkter Unterbau…..

  4. Herbert Maier

    Hallo,

    ich wills so kurz wie möglich machen.

    Ich freue mich,daß es einen weiteren Anbieter von Spur 0 mit KM1 gibt.
    Ich bin nah dran in die Spur 0 einzusteigen.
    Bei den angekündigten Vorbestellpreisen,muß man schwach werden.
    Außerdem hat KM1 Erfahrungen wie man Modelle macht.
    Was für mich auch ganz besonders wichtig ist,KM1 hält die Vorbestellfrist ein.

    Bei anderen ist anders. Wenn die Stückzahl erreicht ist,dann ist Schluß.
    Auch wenn die Vorbestellfrist noch gar nicht abgelaufen ist.

    Gruß Herbert

  5. DDr.med Andreas Reitmeier

    Es ist nur folgerichtig, dass Herr Krug von KM1 die Gelegenheit beherzt nutzt, die Spur Null mit dem Know How seiner Firma zu bedienen. Mit dem Rückzug von Herrn Lenz hat sich diese Gelegenheit geboten und es wäre geradezu amateurhaft gewesen, diese Marktkonstellation nicht zu nutzen.
    Spannend zu erfahren, warum Herr Lenz sein Lebenswerk nicht dem jungen, agilen, erfolgreichen Ehepaar Krug zur Weiterführung anbot. Elektronik können Viele, in China hingegen größere Stückmengen an Loks in Messing- und Gemischtbau sauber und reklamationsfrei zu fertigen, ist dagegen eine weit größere Herausforderung. Krug bewies über die letzten zehn Jahre hinweg, dass er aus China saubere Qualität bekommt. Den ESU-Dekoder schön zu bespielen und die Fahreigenschaften zu optimieren, ist sicher nicht der Engpass des Geschäftserfolges.

    Herrn Lenz sei ein schöner Lebensabend zu wünschen. Wir haben in trauriger Erinnerung, wie erschütternd schnell das fleissige Modellbauerleben von Herrn Hübner und seiner Firma zu Ende ging, als er von K1 + insbesondere K2 in kurzer Zeit überfahren wurde.

    Wenn KM1 und dessen junge Team mit seiner Kompetenz Spur Null besetzt, dann wären sie eigentlich nur noch durch Geisslingen zu stoppen. Doch Märklin muss noch immer beweisen, dass man in Ungarn Spur 1 auf dem früheren Niveau des Mitarbeiters Hübner bauen kann. Und bei 4500 Euro für eine franz. 241 A wird man in Spur 1 ein recht kleines Stückzahlenpublikum vorfinden.
    Servus aus Wien und mit viel Vorfreude auf Giessen
    Reitmeier, Andreas