Donnerstagmorgen 5.27 Uhr in der Früh, alles noch dunkel. Auf Gleis 10 im Bahnhof Altona steht der ICE von Hamburg nach München, via Köln. 5.27 Uhr ist Abfahrtszeit und gemütlich in meinem Sitz erwarte das leise Vibrieren des anfahrenden Zuges.
Stattdessen höre ich an den Eingangstüren eine erregte und lautstarke Stimme: „Du, der Lokführer ist nicht da!“
„Was???“ ruft eine zweite Stimme, unschwer ebenfalls als Zugbegleiter zu identifizieren.
„Du, der Lokführer ist nicht da, ruf doch mal an!“ wieder die erste Stimme.
„Das ist doch gar nicht meine Aufgabe, das ist der Job des Lokführers!“
Langsamer, aber persönlicher als ein ICE: Der Lenz Schienenbus als fertiges Bedruckungsmuster
Ich sitze ziemlich ratlos im Zug, inzwischen ist es 5.33 Uhr. Der Zug ist noch fast leer. Die Stimmen entfernen sich. Dann: Warten. Irgendwann sehr viel später das ersehnte Vibrieren und der Zug rollt los. Mit 20 Minuten Verspätung begibt sich die Fuhre auf die Reise. Hoffentlich mit Lokführer… „Störungen im Betriebsablauf” sagt die iphone-App, die ich um Rat zu alternativen Zügen frage (noch 5 Minuten länger, und ich wäre ausgestiegen), im Lautsprecher ist es später eine „technische Störung.“ Naja. Infos zu der verzögerten Abfahrt gab es erst eine halbe Stunde später. Glücklich diejenigen, die keinen Anschlusszug brauchen. Der Zug ist nach drei Zwischenhalten rappelvoll und mit 15 Minuten Verspätung rollt er viereinhalb Stunden später im strahlenden Sonnenschein in den Kölner Hauptbahnhof am Dom. Geschafft! Gleich rein in die fensterlose Messehalle.
Am Lenz Stand ist eine große Menschentraube, es gibt auch eine Menge zu entdecken:
Innen und aussen ein Prachtstück. Der Schienenbus ist in Produktion
Der Schienenbus ist technisch und optisch fertiggestellt. Ein „decoration sample“ also Bedruckungsmuster steht auf einem Drehteller und ist von allen Seiten gut zu betrachten. Sieht klasse aus! Weil das rotierende Modell schwer zu knipsen ist, darf ich es netterweise auf der Anlage ablichten. Dort ist schon ein weiteres Modell im Einsatz, noch unlackiert, aber im Dauereinsatz rollt eine zweite Garnitur geschäftig hin und her. Mindestens ebenso wichtig wie die Optik sind die mechanischen Eigenschaften, und auch hier alles in Butter.
Vor Weihnachten wird es wohl mit der Auslieferung schwierig, aber die Produktion läuft, und allzu lange werden wir auf das wunderschöne Modell nicht mehr warten müssen.
A propos wunderschönes Modell: Die V60 ist ebenfalls fertig und auf der Messe zu sehen. Das motorisierte Modell ist leider noch im Zoll hängen geblieben, aber bis auf Kleinigkeiten mit dem gezeigten Modell identisch. Rätselaufgabe: Wer findet an der V60 das Teil, das noch geändert wird?
Die V60 wird in einigen Wochen in die Läden kommen
Das Muster mit dem beweglichen Lokführer hing noch im Zoll fest, das spätere Modell kommt mit einer netten Zusatzfunktion
Die V60 wird einen ganz besonderen Lokführer bekommen. Da bei einer Rangierlok die Fahrtrichtung ständig geändert wird und das Führerhaus auch gut einsehbar ist, wird der Lokführer seine Blickrichtung bei jedem Fahrtrichtungswechsel passend ändern.
Etwas im Schatten der beiden Triebfahrzeuge stehen die Umbauwagen 4yg, die ebenfalls fertig bedruckt und mit Beleuchtung und Inneneinrichtung zu sehen waren. Gut zu erkennen sind die unterschiedlich gestalteten Sitze der ersten und zweiten Klasse.
Umbauwagen 4yg AB mit erster und zweiter Wagenklasse
Gar nicht im Schatten, sondern gut beleuchtet die Doppelweiche, oft auch Dreiwegeweiche genannt. Sieht ebenfalls produktionsfertig aus.
Doppelweiche, oft auch Dreiwegeweiche genannt
Eine schöne Überraschung waren die Güterzugpackwagen Pwg pr 14. Alle drei geplanten Versionen waren in weit fortgeschrittenem Entwicklungsstand zu sehen: Beide sich sehr ähnlich sehenden Modelle mit Dachkanzel, eines mit Seitenverstrebung, eins ohne, sowie mit und ohne Fenster in der Seitentür. Die dritte Version ohne Dachkanzel hat die typischen Seitenerker zur Zugbeobachtung.
Güterzugbegleitwagen Pwg 14 mit Schiebetür ohne Fenster
Pwg 14 ohne Dachkanzel
Alle Versionen des Güterzugbegleitwagen waren bis in die 60er Jahre im Einsatz, sowohl mit Petroleumbeleuchtung als auch mit elektrischer Beleuchtung. A propos elektrisch: Weil die Wagen beim Rangieren immer direkt hinter der Lok geblieben sind (entgegen der Ansicht mancher Modellbahnhersteller liefen die Pwg nicht am Zugende, sondern direkt hinter der Lok), wird darüber nachgedacht, den Wagen eine elektrische Kupplung zu spendieren. Eine Kupplung, die so konstruiert ist, dass sie sogar an anderen Wagen nachgerüstet werden kann.
Zu diesem Beitrag gibt es weiterführende Informationen für Abonnenten. Diese findet man im Spur Null Magazin Forum, wo für Abonnenten ein spezieller Bereich eingerichtet ist. Wer im Forum noch nicht angemeldet ist, kann das in wenigen Minuten tun. Abonnenten tragen einfach ihre Abo-Nummer ein oder verwenden die gleiche Mailadresse wie bei der Bestellung. Noch kein Abo? Hier über die Vorteile informieren!
Hallo Stefan,
danke für den Bericht, das sind ja tolle Neuigkeiten! Ein Glück, dass ich nicht rauche, da kann ich dann mein gespartes Geld in neue Modell stecken! Und gesünder its´s auch!
Gruß
Wolfgang
… das ist doch eine sehr sehr erfreuliche Nachricht nach dem “Streichkonzert” von Kiss. Tolle Überraschung zum Wochenende!
Viele Grüße aus dem Badischen
Thomas
Hallo Stefan,
da kann ich mich Wolfgang nur anschliessen!
Danke für den tollen Bericht!
Viele Grüsse,
Peter
Hallo Stefan,
das sind auch für meine Frau und mich super Nachrichten und das ist ein super Bericht 🙂 Heute vor einem Jahr bin ich dem Spur 0 Virus erlegen und habe mir u.A. die 64 024 und die V 36 gekauft. Mittlerweile bewegen wir 9 Loks im Dachgeschoß und in der befahrbaren Wohnzimmervitrine.
Viele Grüße aus Hof
Peter und Gela
Hallo Stefan,
ebenfalls vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung mit den tollen Fotos. Die Sache mit der E-Kupplung am Pwg ist ja der Hammer, was für eine geniale Idee wiedermal von Lenz !!!
Gab es Infos, wann die 4yg anrollen sollen ?
Viele Grüße aus Bramfeld
Klaus-Peter
Hallo Stefan,
da freue ich mich riesig auf meinen Messebesuch am Sonntag! Da kann ich meine Ungeduld und “lange Wartezeit” schnell vergessen! Ich sag´s ja: Der Advent ist so wichtig wie Weihnachten!
Servus Hermann
Hallo Stefan,
ich hoffe die Lösung des V60 Rätsels sind die Windschutzscheiben aus grauem Kunststoff….
Schönen Gruß vom Harzrand,
Jürgen
Hallo Stefan,
auch von mir herzlichen Dank für die Geduld im Zug und den tollen Bericht, den es ja sonst so wohl nicht gegeben hätte. Ich freue mich auf die V60 und den Schienenbus. Vielleicht klappt es mit dem besonderen Lokführer (coole Idee) ja bis Weihnachten. In jedem Fall bin ich froh das es mit Lenz so gut weitergeht nach dem Debakel mit Kiss.
Viele Grüße
Juergen
Tolle Nachrichten sind das!
Ich hoffe jetzt nur inständig (und ganz offensichtlich bin ich da auch nicht alleine), dass Lenz die wunderbaren Modelle auch noch in Epoche IV bringt.
Dann warte ich zwar noch ein bisschen länger, spare mir aber das lästige “Herumpfriemeln” an den gelungenen Fahrzeugen.
Grüße aus OHV
Jan
Sehr schön! Habe schon bestellt!
Alle gezeigten Lenz-Neuheiten sind absolute Hits – und der Schienenbus wird den Händlern aus den Händen gerissen. Davon bin ich überzeugt.
Viele Grüße
Frank
Hallo Stefan.
Vielen Dank für die tollen Bilder von der Messe.Es ist ja ein richtiges dickes Paket der Neuigkeiten von Fa.Lenz.
Hoffentlich kommt die V60 bald in Regale, ich freue mich schon drauf. Auch der Rote Brummer wirklich Klasse Modell.
Gruß Hein
Vielen Dank, Stefan, für den schnellen Bericht mit den zum Teil überraschend weit fortgeschrittenen Modellen.
Mich freut besonders, dass Lenz wie Brawa jetzt wieder durchbrochene Kastenstützen und sogar , sieht zumindest so aus, bewegliche 3Fingerhaken bringt.
Grüße
Bernd