Es gibt nicht viele Gebäudemodelle für Spur Null. Schade einerseits, denn die Großserienhersteller wie Faller und Co. sehen in Spur Null keinen lukrativen Markt. Zum Glück andererseits, denn so bleibt den Spur Null Modellbahnern das Schicksal anderer Modellhäuslebauer erspart: Uniforme, plumpe Plastikkisten, deren Wurzeln in den Produktionsmethoden der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts liegen, findet man nicht in Spur Null. Stattdessen gibt es eine rührige Kleinserienszene, die neue Materialien ausprobiert und auf ungewöhnlichem Weg neue und innovative Modelle kreiert.
Einer davon ist Manfred Luft. Er ist bekannt durch seine enorm detaillierten und liebevoll gemachten Gipsmodelle. Burgen und Ruinen, verfallene Steinformationen und Ausgrabungsstätten sind seine bevorzugten Motive, aber auch alte Gebäude. Eine Burg auf einer Spur Null Anlage könnte etwas sperrige Dimensionen erreichen, deswegen bleibt Manfred Luft bei solchen Sujets im kleinen Maßstab und bringt für 1 zu 45 (oder 1 zu 43,5, darauf kommt es hier am allerwenigsten an) zwei nette kleine Nebengebäude: Eine Hütte mit Steinsockel und ein Plumpsklo mit Mauerresten.
Die Hütte steht auf einem Bruchsteinsockel und ist aus Holzlatten zusammengenagelt. Das Dach ist mit Biberschwanz Dachziegeln gedeckt; was aber schon eine Weile her sein muss, denn der Dachfirst hat schon einen merklichen Knick. Das Dach selber ist auch schon recht ramponiert, einige Ziegel fehlen und sind heruntergepurzelt; man findet sie am Boden liegend.
All diese nette Kleinigkeiten sind in dem Bausatz mit enthalten, bis hin zu einem eigenwilligen Abflussrohr, einen schiefen Ofenrohr, und einzelnen Ziegeln. Ob die Hütte als Hühnerstall dient, als Bastel- oder Geräteschuppen, oder das geheime Bandenlager der Nachbarskinder, das bleibt der Phantasie des Modellbauers überlassen.
Das Plumpsklo ist eine solide Balkenkonstruktion mit ausgemauerten Wänden. Eine solch massive Konstruktion für das stille Örtchen ist ungewöhnlich, aber leicht erklärt, denn offenbar wurden Teile eines Abbruchhauses verwendet, ein paar Mauerreste stehen noch herum und sind auch Bestandteil des Bausatzes. Sogar die Klorolle wurde nicht vergessen.
Wie auch die kleine Hütte besteht auch dieser Bausatz aus Gips und Resinteilen mit feinsten Strukturen. Die wenigen Bauteile sind einfach zusammenzubauen; Gips lässt sich prima mit Holzleim zusammenkleben. Die Wirkung der Gebäude entfaltet sich durch die farbliche Gestaltung: Acryl, Dispersions- und andere wasserlösliche Farben sind prima geeignet.
Die Hütte kostet 29,50 Euro, das Plumpsklo ist für 23,50 zu haben
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