Als Großserienhersteller bietet die Firma Lenz für den Spur-Null-Bahner Weichen an, die dem Vorbild gerecht werden. Das beinhaltet, dass einige Teile filigran ausfallen. Die Weichen funktionieren grundsätzlich sicher und einwandfrei. Das verwendete Rollmaterial aus dem Hause Lenz verursacht keine Probleme auf den Schienen.
Lediglich beim Befahren der Weichen mit Rollmaterial von anderen Spur 0 Herstellern kann es zu Entgleisungen kommen. Dabei spielen Normabweichungen der verwendeten Radsätze eine nicht unerhebliche Rolle: unterschiedliche hohe Radkränze und vor allem eine verstellte Spurweite an den Fahrzeugen treten bei Weichen besonders zutage.
Dabei kann es helfen, wenn Varianzen verringert werden, zum Beispiel durch Eliminieren von zu viel Spiel im Bereich der Weichenzungen. Unterstützend möchte hier Paul Petau den Besitzern von Lenz Weichen mit einem neuen Zurüstteil unter die Arme greifen.
Der Grundgedanke ist, mit einer einfachen Maßnahme mehr Stabilität in den Zungenbereich hinein zu bringen, was ihm meiner Meinung nach auch gelungen ist. Dabei muss an der Weiche selbst nicht gebohrt oder gefräst werden, es müssen auch keine Teile demontiert werden. Lediglich ein Zurüstteil wird unter die Stellstangen montiert, um diese zu stabilisieren.
Geliefert wird eine gefräste, mit Kupfer beschichtete Pertinaxplatte und ein Messingröhrchen, welches noch geteilt und gekürzt werden muss.
Da es sich hinterher um eine stabile Verbindung handelt, ist es so gewährleistet, dass die Weichenzunge immer in der richtigen Position anliegt. Hierbei kamen ein Lötkolben mit einer dünnen Spitze, Lötöl und selbstverständlich Lötzinn zum Einsatz: Erst das Lötöl (von Ndetail) auf und in das Röhrchen geben. Dann mit dem Lötzinn an der Spitze des Lötkolbens an die zu verlötende Stelle. Das Lötzinn läuft schön in das Röhrchen und verbindet sich mit dem kleinem Zapfen der Weichenzunge, dem Sprengring und dem Röhrchen, und dem Kupfer der beschichteten Pertinaxplatte.
Die folgenden Fahrversuche mit unterschiedlichem Rollmaterial wurden sehr positiv bewertet. Die Weiche wurde von mehreren Fahrzeugen sowohl in gerader, als auch in abzweigender Stellung in langsamer und auch schneller Fahrt überfahren. Es gab keine Probleme. Obwohl durch die Verlötung jetzt eine starre Verbindung zwischen den Zungen existiert, schaltet die Weiche sehr gut.
Mein Fazit:
Für die Leute, die es benötigen, ist es ein sehr nützliches Zurüstteil. Außerdem ist positiv, dass an der Weiche nichts demontiert oder zerlegt werden muss. Die Befürchtung, dass sich die Weiche nach dem Verlöten schlechter schalten lassen würde, hat sich nicht bestätigt.
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass dieser Bericht keine Kritik an der Qualität der Lenz Weiche ist. Es wird lediglich die Möglichkeit einer Modifikation des genannten Produktes vorgestellt.
Homepage Petau Modellbau. Die Weichenteile können per Mail bestellt werden.
Hallo SNM,
schön dieser Bericht,aber ich finde es schon
deprimierend,das ein Kleinserienhersteller
ein Grossserienprodukt verbessern muss.
Ich hätte erwartet,das Fa.Lenz diese verbesserung
übernehmen würde!Ich werde alle Lenzweichen
gegen Pecoweichen austauschen!
mfg,
Peter Jung
Nachtrag!
Natürlich auf meiner Anlage!
Grins!
mfg
Peter Jung
Habe heute nach Erhalt eine Platte eingebaut.
Urteil: wer es nicht macht ist selber schuld.
Klasse. Ein Produkt einfach und toll.
Danke auch an SNM . Ohne den Artikel wäre ich nie an Petau gekommen. Toller Artikel mit super Bilder. DAnke SNM. Das ist echter “support”
Gelt dies alles nur für Handweichen von Lenz?
Montage bei Electro Weichen von Lenz gibt Probleme.
m.Fr.Gr.
J.Dekker
Petau hätte mit der Platine auch noch das Loch für den Unterflurantrieb abdecken und auf der Platine anbieten können. Bei häufiger Betätigung habe ich da so meine Zweifel an der Haltbarkeit des Lenz-Teils.
Sonst aber eine tolle Idee.
Dirk
Gibt es dieses Zurüstteil für Lenzweichen nicht mehr zu beziehen?
Kann es im Petau-Shop jedenfalls nicht mehr auffinden
Gruß
Jürgen
Hallo,
Bei Fragen zu Anbietern immer direkt dort nachfragen, denn die bekommen natürlich nicht mit, wenn ein Kommentar zu einem älteren Beitrag geschrieben wird.
Freundliche Grüße, Stefan Karzauninkat