Zusammenbau des Rmms 663 von Hübner/Eurotrain

Kurz zum Vorbild:

Beim Rmms 663 handelt es sich um einen vierachsigen Flachwagen mit Rungen und Stirnwänden gemäß der UIC-Standartbauart 2.  Das erste Lieferjahr war 1968. Je nach Stellung der sechs (im Original umklappbaren) Ladeschwellen werden diese Wagen zum Transport von sperrigen Ladegütern oder auch zum Transport von Fahrzeugen genutzt.

Zum Modell:

Das Modell ist seit einigen Jahren nicht mehr neu zu erwerben, aber viele nicht begonnene Bausätze finden sich auf Modellbahnbörsen und auch bei Händlern. Ich erwarb den Wagen bei einer Ausstellung in der Realschule Hamburg Wentorf schon vor einigen Jahren. Das Modell sollte ursprünglich nur als Ladegut für meine Eigenbau-Rollwagen in 0e dienen, wie auch die anderen Spur 0 Waggons, die ich zu dem Zeitpunkt besaß.

Der Händler gab mir den Rat mit auf dem Weg, mich im Internet über diesen Bausatz zu erkundigen, da die Montage nicht ganz ohne sei. Zu Hause angekommen, öffnete ich die Verpackung und breitete die Teile aus. Es waren alle Teile vorhanden, das war die gute Nachricht. Und die schlechte? Der Wagenboden hatte eine ziemliche Ähnlichkeit mit einem Salatblatt. Nicht was Form und Farbe betraf, sondern die Welligkeit: der Wagenboden war alles andere, nur nicht gerade.

Alle Teile des Rmms 663 Bausatzes

Alle Teile des Rmms 663 Bausatzes

Das hat den Tatendrang etwas gebremst, also wanderten erstmal alle Teile in eine Kiste und diese dann auf den Dachboden. In der Zwischenzeit besorgte ich mir den Zurüstsatz von Schnellenkamp und ging auf die Suche nach weiteren Informationen im Internet.

Zurüstteile von Schnellenkamp

Zurüstteile von Schnellenkamp

Erst nach einigen Jahren nahm ich erneut Anlauf. Das größte Problem war nach wie vor der Wagenboden. Der hatte sich zwar etwas geglättet, aber gerade war er immer noch nicht. Da der Wagenboden aus Kunststoff besteht, habe ich versucht, ihn in heißem Wasser gerade zu richten. Und siehe da, er ward gerade, na ja jedenfalls so ziemlich. Eine kleine Delle im äußeren Bereich wollte sich partout nicht richten lassen. Ich habe dann eine der Rahmenwangen auf die geknickte Seite gedrückt mit dem Ergebnis, das der Knick dann fast weg war.

Nach dieser Arbeit habe ich den Wagenboden so bearbeitet, dass ich in den mittleren Träger ein Vierkant-Messingprofil einarbeiten konnte. Dieses Profil erfüllt zwei Aufgaben: einmal erhöht das Profil die Steifigkeit des Wagenbodens und zum anderen steigt das Gesamtgewicht des Wagens etwas. Das Profil habe ich durch vier Schrauben mit dem Wagenboden verbunden.

Montierte Bremsanlage

Montierte Bremsanlage

Danach habe ich den Wagen gemäß der dem Bausatz beiliegenden Zeichnung unter zu Hilfenahme von Bildern eines H0 Wagens montiert. Die Drehgestelle wurden von Gussresten befreit und lackiert. Auch die Radsätze mussten bearbeitet werden. Sie bestehen aus Kunststoff-Halbachsen mit Felgen, die paarweise mit einem Stahlstift zu einer kompletten Achse verbunden werden. Die Radreifen aus Metall hielten nicht auf den Felgen, und mussten mit Kleber fixiert werden.

Wie sich im Nachhinein rausstellte, hatte ich den etwas besser ausgestatten Bausatz erworben. Es gab zwei verschiedene Versionen der Bausätze mit unterschiedlichen Umfang: einmal mit Messingbuchsen für die Lagerung der Radsätze, und einmal ohne diese Buchsen.

Nach der Montage der Bremsanlage aus dem Schnellenkamp Zurüstsatz habe ich den Wagen grundiert und anschließend lackiert.

Ladefläche mit Ladeklappen

Ladefläche mit noch unlackierten Ladeklappen

Nach der „Hochzeit“ aller Teile stand ein schöner kurzer 4-achsiger Güterwagen vor mir. Es blieb nur noch die Beschriftung. Der komplette Beschriftungssatz war in dem Bausatz in Form von Nassschiebebildern enthalten. Nur sehen konnte man nichts; kein Wunder: weiße Schrift auf weißen Untergrund. Nur in einer bestimmten Lage zum Licht konnte man etwas erkennen. Also schnell einen Schreiber geholt und dann die einzelnen Felder markiert.

Anschließend wurde die Beschriftung unter zu Hilfenahme von viel Weichmacher auf den Wagen aufgebracht. Nach der Trocknung habe ich noch den „Wagenboden“, ein Stück Furnierholz, aufgeklebt.

Mit der Montage der Drehgestelle, Puffern und Kupplungen ist der Wagen fertig. Die anschließende Alterung wurde von Willi Schneider durchgeführt, wo für ich mich bei Ihm recht herzlich bedanke.

Kompletter Wagen mit Ladeschwellen und Beschriftung

Kompletter Wagen mit Ladeschwellen und Beschriftung

Ab Mai 2009 bietet die Firma Ndetail eine Ergänzung für diesen Wagen an: Ladeschwellen in Neusilberätztechnik. Diese Ladeschwellen wurden umgehend bestellt. Zuerst wurden die sechs Ladeschwellen aus dem Ätzblech herausgetrennt. Nach dem Versäubern der Teile habe ich diese gereinigt und anschließend mit Rostfarbe gestrichen. Es folgte das Platzieren der Ladeschwellen auf dem Wagen, geklebt habe ich in diesem Falle mit UHU Hart. Nach dem Abbinden des Klebers erfolgte noch mal ein Überzug mit mattem Klarlack, und schon kann der Wagen wieder in Betrieb gehen. Der Wagen hat mit diesen Ladenschwellen ungemein an Vorbildtreue gewonnen.

Rmms Ladeschwellen bei Ndetail

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