Die Mitglieder des Freundeskreis Europäischer Modellbahner veranstalten mehrere Dutzend Fahrtreffen im Jahr. Traditionell treffen sich in Stromberg die Spur Null Modellbahner, mit einem sehr großen Anteil an Schmalspurbahnen. So auch dieses Jahr, am ersten Wochenende im Juni.
Veranstaltungen des Fremo finden ohne Publikum statt, Besucher sind aber kein Problem, man muss sich nur vorher anmelden. Das Treffen in Stromberg erfreut sich wegen seines familiären Charakters einer hohen Beliebtheit und wird von den Teilnehmern sehr geschätzt.
Die Module der 0 Regelspur und 0e Schmalspur wurden durch den schönen Übergabebahnhof Kosbach miteinander verbunden. Dadurch ergab sich ein sehr großes zusammenhängendes Modularrangement: Eine Gesamtfahrlänge von ca. 270 m ist schon recht beachtlich.
Durch die sehr gute Modulplanung teilte sich das ganze in etwa 145 m Spur 0e und 125 m Regelspur auf. Für die Regelspur gab es 14 Betrioebsstellen, im Schmalspur Bereich sogar über 28.
Im Spur Null Bereich wurde für den vorbildgerechten Fahr- und Rangierbetrieb ein neues System eingesetzt. Der “Frachagent” ist ein Computerprogramm, mit dem alle Wagenbewegungen koordiniert werden. Etwa 180 Güterwagen (!) mussten ins System eingegeben werden. Dieses stellt dann Güterzüge zusammen, die von den Mitspielern abgearbeitet werden.
Es ist im Computer genau festgelegt, wo welcher Wagen steht und welcher Wagentyp mit welcher Waggon-Nummer und der dazu gehörigen Beladung wo hin geliefert werden muss. Das Ganze kann mit und ohne Modell-Zeit gefahren werden. Der Modellbahner konnte sich dabei einen für sich passenden Zug aus einer Liste heraussuchen, denn nicht jeder mag viele Rangieraufgaben unter Zeitdruck abarbeiten.
Nach dem Aufbau wurden alle in dem Frachtagenten eingegebenen Güterwagen auf dem weitläufigen Arrangement verteilt, was bei der Anzahl der Wagen schon nicht so einfach war. Bedauerlicherweise schlugen die ersten Versuche mit dem Frachtagenten fehl. Trotz vorheriger Liste waren die Wagen nicht dort, wo der Frachtagent sie vermutete. Es begann eine immer wiederkehrende Suche nach den Güterwagen. Deshalb fuhren wir zwischendurch mit den guten alten Wagenkarten mit Frachtzetteln. Im Laufe des Samstags war man nach gemeinsamen Gesprächen zuversichtlich, den Fehler gefunden zu haben. Es hing wohl mit dem Start und zeitlichen Ablauf des Frachtagenten zusammen. Ein erneutes Sammeln und Verteilen der Güterwagen war unumgänglich.
Aber siehe da, Samstag Abend klappte es. Selten kam es zu nicht vorhandenen Güterwagen, die dann einfach gebucht, aber nicht befördert wurden. Auch die letzten Stunden am Sonntag morgen konnten wir zufriedenstellend Modellbahnbetrieb machen.
Mein Fazit zu den vier Modellbahntagen in Stromberg: Es war wie immer ein schönes Wochenende, wobei der Gemeinschaftssinn sehr ausgeprägt ist. Es macht einfach Spaß, mit diesen Spur 0 und 0e Modellbahnern zusammen Betrieb zu machen.
Die Ehefrau eines Schmalspurkollegen sorgte dann auch noch für gutes Essen, so das keine Wünsche offen blieben. Nun ja, das der Frachtagent nicht so wollte wie wir, oder umgekehrt, und wir die Wagen anfangs nur von Tisch zu Tisch trugen als mit ihnen zu fahren, war schon etwas nervig und machte platte Füße. 😉
Da der Initiator aber nicht ans Aufgeben dachte und der Frachtagent zum Schluss auch funktionierte, nahm es ja noch ein gutes Ende. Ich halte den Frachtagenten, wenn alles funktioniert, daher für eine sehr gute Sache. Wobei der Frachtagent einen entscheidenden Nachteil hat: Er funktioniert nur online, weil er auf Daten zugreift, die auf dem Server hinterlegt sind, man braucht also ständig eine Internetverbindung. Deswegen möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei Thomas für seinen Einsatz und die ganzen Vorbereitungen zum Frachtagenten bedanken. Auch allen anderen Teilnehmern der Veranstaltung gilt mein Dank, da jeder einzelne für das Gelingen der SSS beigetragen hat.
Weiterhin viel Spaß bei der Modellbahn wünscht
Thomas Zube
Ausführlicher Bericht zur Veranstaltung im Blog von Thomas Klein
Danke Thomas für den guten und ehrlichen Bericht, und prima, dass ihr euch traut mal was neues auszuprobieren. Schade dass ich nicht zu euch stoßen konnte.
Gruß us dem Süden,
Bernd