Abenteuer Messeteilnahme: Modellbahn – Ausstellung in Köln

Nach dem Abenteuer Friedrichshafen im Jahr 2009 folgt nun das Abenteuer Köln vom 18. – 21. November 2010. In der Zwischenzeit bauten wir an den bestehenden Modulen die Landschaften und einen Abstellbahnhof, auch wurden Oberleitungsmasten hergestellt. Im Sommer erhielten wir die Bestätigung, dass wir an der 27. internationalen Modellbahn – Ausstellung in Köln mitmachen dürfen.

Unser Ziel war es, weit nördlich der Schweiz unsere Module, Segmente und Fahrzeuge zu zeigen. Sofort wurden die Vorbereitungen an Hand genommen. Offerten für den Transport eingeholt, Carnet ATA für die Zollformalitäten bestellt und ausgefüllt und Jörg verlangte noch Urlaubstage im Geschäft. Da Roland einen Fahrausweis für LKW besitzt, mieteten wir einen LKW mit Auflieger. Alle Ware wurde auf Paletten verpackt und gesichert.

Verladen der Module im LKW

Verladen der Module im LKW

Am Montag, den 15. November begann unser Abenteuer. Roland und ich holten den LKW und fuhren zu unserem Lagerraum, der sich in einem grossen Lagerhaus befindet. Die 27 Paletten voll Ware stellten wir an die Laderampe und verluden sie in den LKW. Roland hatte seine Reise am Montagnachmittag gestartet da er noch vor dem Abend die Grenze wegen den Zollformalitäten überschreiten wollte. Er Übernachtete im LKW auf einem Autohof. Alle andern starteten die Reise am Dienstagmorgen.

Dienstag: Um 16.00 Uhr stand Roland mit dem LKW an der Messe, Halle 4.1 Eingang F. Alles klappte doch der bestellte Hubstapler für das abladen der Paletten fehlte. Wie versuchten mit allen Mitteln einen Hupstapler mit Fahrer zu organisieren, keine Chance, 16.00 Uhr Feierabend. Die Messeleitung konnte jedoch noch einen kleinen Elektrostapler organisieren somit ging es ans abladen und sofort aufstellen der Module. Bis 20.00 Uhr stellten wir die Module zusammen mit einer kleinen Unterbrechung für das Nachtessen, das ein Pizzakurier lieferte.

Mittwoch: Ab 8.00 Uhr die Module richten, Elektrische Verbindungen und neue Einspeisungen verdrahten, Digital einrichten und Probefahrten. Leider mussten wir verschiede Kurzschlüsse beheben. Bei allen Weichen sind die Herzstücke polarisiert, bei einigen Weichen hatte der Transport sowie Temperaturschwankungen das Schienenprofil bei den Trennstellen zusammen geschoben, daher müssen wir uns noch etwas einfallen lassen. Leider konnte unser Elektro- und IT Fachmann Andi nicht mitkommen, somit fehlte er uns bei der Fehlersuche. Die Probefahrten konnten wir erst spät starten. Um 20.00 Uhr machten wir Schluss, Nachtessen, Schlummertrunk mit einem, zwei… Kölsch und ab in die Federn.

Die großen Module müssen mit mehreren Helfern aufgebaut werden.

Die großen Module müssen mit mehreren Helfern aufgebaut werden.

Beim Modulaufbau packen alle mit an.

Beim Modulaufbau packen alle mit an.

Die Temperaturschwankungen beim Transport sorgten für überbrückte Trennstellen.

Die Temperaturschwankungen beim Transport sorgten für überbrückte Trennstellen.

Aufstellen der separat transportieren Gebäude

Aufstellen der separat transportieren Gebäude

Die ersten Probefahrten

Die ersten Probefahrten

Donnerstag: 9.00  Uhr Beginn der Messe. Nach einigen Startschwierigkeiten am Morgen lief es am Nachmittag rund. Viele Besucher stellten Fragen über die Spur 0 Szene in der Schweiz  und waren erstaunt wie viel Auswahl an Fahrzeugen es in allen Epochen es gibt. Wir staunten auch, wie viele Deutsche Eisenbahnfans unsere SBB, BLS, RhB, usw. kennen, wir konnten angeregte Gespräche führen und waren begeistert über die Messebesucher die grosses Interesse an unserer Anlage zeigten.

Der erste Messetag ging positiv zu Ende und müde gingen wir in unser Hotel.

Freitag: Nach der Messe besuchten wir den Kölner Club und wurden von einigen Clubmitgliedern herzlich empfangen. Sie zeigten uns die sehenswerte grosse Spur 0 Anlage in ihrem eigenen Clubhaus. Fantastisch in einem so grossen Raum die Züge fahren zu sehen. Nach interessanten Diskussionen mit den Kollegen verging die Zeit viel zu schnell und wir begaben uns mit der S Bahn zurück.

Samstag: Wieder viele Besucher an der Messe. Die Anlage wurde fotografiert, gefilmt, es wurde viel gefragt und die Fragen beantwortet.

Sonntag: Unser letzter Messetag. Viele Familien mit Kindern kamen an die Messe und wir mussten ein bisschen mehr auf die Kinder aufpassen. Einige waren von den Zügen so begeistert, dass sie mit den Händen über den Wagen verschiedene Sachen Papa oder Mama zeigen wollten. Wir sperrten die Anlage gegen das Publikum nicht ab, da die Besucher so nah wie möglich die Modelle und Module bestaunen konnten. Da kommt es vor, dass einige Wagen an der Front kippten.

Sonntag um 17.00 Uhr:  Ende der Messe:  Der Abbau begann, vierzehn flinke Hände waren in Aktion. 42 Loks, 150 Wagen entkuppeln und in die Kisten legen, lose Teile und Oberleitungsmasten von den Modulen entfernen, Elektro- und IT Anschlüsse trennen, die Module voneinander schrauben, Transportbretter anschrauben, die Module auf die Paletten stapeln und mit Spanngurten befestigen, das ganze mit Plastikfolie umwickeln und bereitstellen für den Transport. Um 21.45 Uhr war alles fix fertig, wir auch.

Montag: Um 6.15 Uhr weckte mich mein Handy, um den letzten Tag in Köln in angriff zu nehmen. Punkt 8.00 Uhr waren wir an der Messe und suchten den Securitybeauftragten, um die mit Notalarm gesicherte Tür zu öffnen. Wir suchten die Messeleitung auf, die leider noch nicht anwesend war. Endlich, um 8.30 kam der Securitymann, der die Türe öffnete. Zur selben Zeit war auch unser Elektro-Hubstapler-Fahrer eingetroffen. Er wollte sein Gefährt im 2. Stock mit dem Fahrstuhl holen, doch dieser reagierte nicht. Wieder warteten wir auf den Spezialisten, der den Fahrstuhl in Bewegung brachte. 9.30 Uhr wurde unser LKW beladen und um 10.00 Uhr Abfahrt Richtung Schweiz. Unser Fahrer Roland war glücklich, dass er gegen Süden keinen Stau hatte, so konnte er den Zoll am Abend noch vor der Schliessung für LKW’s passieren.

Dienstag: Am Morgen verstauten wir die Ware in unserem Lagerraum. Bei einem Kaffe diskutierten wir über unsere strengen, positiven 7 Tage! Nun freuen wir uns auf die Spur 0 Expo vom 2./ 3. April 2011 in Olten, wo wir unsere Anlage wieder präsentieren können.

Eisenbahn Modellbaugruppe Wangen b.Olten, Peter Schibli

www.allmodulbau.ch

5 Reaktionen zu “Abenteuer Messeteilnahme: Modellbahn – Ausstellung in Köln”

  1. Thomas

    Hallo Peter Schibli,

    vielen Dank für den schönen Bericht und den Einblick in so eine Messeablauf.

    Viele Grüße in die Schweiz.
    Thomas

  2. Hans-Jürgen Käthner

    Interessanter Bericht.
    Hinweis zu Kurzschlussvermeidungen:
    Wenn man gewollte Trennstellen im Schienenstrang (z. B. an Herzstücken) mit einen Zweikomponentenkleber ausfüllt sind künftige ungewollte Kontakte durch Profilverschiebungen an solchen Stellen ausgeschlossen.
    Gruß Hans-jürgen

  3. Joachim Veit

    Hallo,

    mein Schwager und ich haben die interessante Anlage sehr lange bewundert und studiert. Wir waren einfach begeistert! Diese Anlage und die Messeanlage von Lenz haben bei mir den Einstieg in die Spur 0 bewirkt. Danke für den schönen Bericht!

    Viele Grüsse,
    Joachim

  4. Hallo Herr Schibli,

    ein sehr interessanter Bericht! Man kann es Euch Ausstellern nicht hoch genug anrechnen, dass Ihr soviel Geld und Zeit dafür investiert, dass wir uns so schöne Anlagen anschauen können!

    Der Bericht lässt erahnen, wie hoch der Einsatz ist, eine so große Anlage zu transportieren und zu präsentieren. Danke dafür!

    Gruß aus Münster in die Schweiz,
    Thomas

  5. Hallo Herr Schibli
    Toller Bericht! Und siehe da, da half ja noch ehemalige SBB Lehrling mit 🙂
    Freue mich die Anlage in Olten wieder zu sehen.
    Gruss Luca