Selbstbau: Holzmastlampen für kleine Bahnhöfe und Lagerplätze

Das Vorbild:

Bis in die 60er Jahre, vereinzelt auch noch später, waren auf Nebenbahnhöfen einfache Holzmastlampen anzutreffen. Sie waren etwa 7 bis 8 Meter hoch und hatten einfache Lampengehäuse, die auf ebenso einfachen Auslegern am Mast befestigt waren. Die Speisung der Lampen erfolgte meist mit Netzspannung, die entweder über eine Freileitung oder – schon moderner – über Erdkabel erfolgte.

Selbst gebaute Holzmastlampe, nur wenige Teile sind nötig.

Selbst gebaute Holzmastlampe, nur wenige Teile sind nötig.

Das Modell:

Der einfache und unkomplizierte Aufbau des Vorbildes schreit förmlich nach einem Nachbau in Spur 0, vor allem deshalb, weil hierfür handelsübliche Teile verwendet werden können. Außer den in Modellbaugeschäften erhältlichen Buchenholz-Rundstäben mit 5mm Durchmesser sind nur noch etwas Spulendraht, eine ruhige Hand beim Löten und etwas Farbe erforderlich.

Der eigentliche Lampenkörper besteht aus einer warmweißen Leuchtdiode (LED) und einem Reflektor. Die gibt es unter den Bestellnummern 153606 und 185863 bei Conrad erhältlich.

Der Nachbau:

Nach Ablängen der Rundstäbe auf jeweils 200mm erhalten diese auf der einen Seite jeweils eine parallele Querbohrung von 1,5mm Durchmesser im Abstand von 12 und 24mm. Hier kommt später die Lampe hin. die Auf der anderen Seite wird 12mm vom anderen Mastende aus gemessen ebenfalls ein Loch gebohrt.

Nur wenige, preiswerte Teile sind für die Holzmastlampe nötig.

Nur wenige, preiswerte Teile sind für die Holzmastlampe nötig.

Der längere der beiden Anschlüsse der Leuchtdiode (+ Pol) wird nun nahe am LED-Körper vorsichtig um 90° umgebogen, der kürzere (- Pol) um etwa 60°, so dass ein flaches Dreieck entsteht. Etwa 5mm vor dem Ende des Anschlusses wird dieser noch mal leicht geknickt, sodass zum Schluss beide Enden im Abstand von etwa 12mm voneinander parallel liegen. So können die Anschlüsse direkt in den Holzmast gesteckt werden.

Aber vorher werden zwei ca. 30cm lange Kupferlackdrähte mit 0,2 – 0,3 mm Durchmesser (z.B. Conrad 607584) mit den vorbereiteten LED-Anschlüssen sauber verlötet. Diese vorverdrahtete Einheit kann nun in den Reflektor eingesetzt und dann entsprechend lackiert werden.

Nach erfolgter Trocknung wird der Lampenausleger in die beiden oberen Bohrungen eingesetzt und dort fixiert. Die beiden Anschlussdrähte werden nunmehr, straff gespannt, auf der Rückseite des Mastes nach unten geführt und in der unteren Bohrung mit Kleber festgelegt. Die nachfolgende Lackierung des Mastes dient neben der Farbgebung auch der Fixierung der rückseitig befindlichen Anschlussdrähte.

Der Anschluss

LEDs sind Leuchtmittel, die nur an Gleichspannung und nur mit einem Vorwiderstand betrieben werden können. Ein direkter Anschluss an die üblich 12 Volt Versorgungsspannung führt zu deren sofortigen Zerstörung. Darüberhinaus erfordern sie eine polungsrichtige Anschaltung. Die für unsere Holzmastlampen verwendeten warmweissen Leuchtdioden erfordern bei Anschluss an Gleichspannung 12 bis 15Volt einen Vorwiderstand von ca. 1,5 kOhm. Reihenschaltung mehrerer Lampen ist natürlich möglich, doch muss dann eine Anpassung des Vorwiderstandes erfolgen (z.B. 3 Lampen an 15 Volt = ca. 500 Ohm). Die Werte sind eher unkritisch, doch sollten Dauerströme > 20 mA vermieden werden.

Der Nachbau derartiger in Epoche 3 zu Hunderten anzutreffenden  Bahnhofslampen ist bei ein wenig bastlerischem Geschick so einfach, dass ich mir ernsthaft überlege, eine persönliche Kleinserie aufzulegen.

3 Reaktionen zu “Selbstbau: Holzmastlampen für kleine Bahnhöfe und Lagerplätze”

  1. Martin Krane

    Hallo Hermann,

    das ist ein sehr schöner Beitrag. Eine einfache, aussagefähige Bauanleitung. Vielen Dank dafür !Ich werde kurzfristig mal 10 Straßenlaternen bauen, sie gefallen mir sehr gut.

    Viele Grüße

    Martin

  2. Jacques Timmermans

    Hallo Hermann,

    schöner Beitrag!
    Leider ist Dir beim erstellen des Mastes einen kleinen Fehler unterlaufen: in fast alle Fälle waren die Masten von der Oberkante leicht angespitzt um das Eindrängen von Regenwasser, um eine vorzeitige Verrottung vom Holzes zu vermeiden, zu umgehen.

    Jacques Timmermans

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  3. manfred Moor

    Hallo Hermann,

    Habe deine Idee verfeinert, auf der Rückseite eine 1x1mm Nut eingefräst und nachdem einlegen der Drähte mit Plasto spachtel geschlossen.
    Zudem habe ich von unten ein1.5mm Loch 20mm lang gebohrt, von der Nut eine schrägbohrung 1mm ,sodas unten in der mitte die drähte herraus ragen. War ein sehr guter Bauvorschlag von Dir. Werde fürs erste 10 Stück bauen.

    Mit freundlichem Gruss

    Manfred Moor aus Romanshorn am Bodensee