Frohe Weihnachten 2023

Weihnachten 2023

Weihnachten 2023

Nichts geht mehr. Und zwar weil wir es so wollen. Weil zu Weihnachten alle Welt innehält und sich um die Familie kümmert, ein wenig Besinnlichkeit einkehrt, die Welt mal kurz Atem schöpft.

Schön wäre es.

Jeder zehnte in Deutschland muss über die Feiertage arbeiten. Nicht nur die Leute, die mit lebenswichtigen Dingen beschäftigt sind wie Pflegepersonal und Ärzte in Krankenhäusern, Notfall- und Versorgungsdienste. Auch Gastronomie, Bahn und Verkehr und viele andere Alltagsdinge sollen auch während der Feiertage funktionieren.

Unsere Gesellschaft funktioniert, weil wir, die wir diese Gesellschaft bilden, darin übereinstimmen, dass der oder die eine oder andere das persönliche Besinnen wenigstens für eine Schicht drangeben muss, damit die wichtigen Dinge funktionieren, weil es nun mal zum Job gehört. Bei vielen solcher Berufe geht es dann gar nicht ums Geld – obwohl die zusätzliche Entlohnung mehr als gerechtfertigt ist – sondern um eine mehr oder weniger empfundene Verantwortung, etwas für die anderen zu tun. Auch wenn es im Einzelfall recht abstrakt daherkommen mag – wenn etwa eine Störung bei der Abwasserbeseitigung behoben werden muss.

Alle reden vom Wetter

Alle reden vom Wetter

Wenn aber die pausenlos zitierte „Work-Life-Balance“ das Maß aller Dinge ist oder mit der eigenen Gesundheit verantwortungslos umgegangen wird (gelber Schein, kein Problem), dann bleiben die Dinge halt liegen. Oder werden halbherzig und fehlerbehaftet erledigt. Und dann bröselt nicht nur das gesellschaftliche Zusammenleben immer weiter weg, sondern auch das Wirtschaftsleben. Wie sich das anfühlt, das erfahren wir im Alltag immer wieder.

Für mich ist es da eine große Erleichterung, mal kurz in die „heile Welt“ der guten alten Zeit der Eisenbahn eintauchen zu können. Heile Welt im verklärten Blick der Erinnerung, die – mal ehrlich – auch damals nicht rundum heil war, aber egal.

Ich bin dann mal weg für ein paar Tage, zurück in eine Zeit, da ein Plakat Zuverlässigkeit und hoffnungsvollen Aufbruch bedeutete und nicht beißende Ironie.

Frohe Weihnachten!

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