Seit Anfang Dezember 2013 wird die neue Diesellok der Modellbahnwerkstatt, die V80 ausgeliefert.
Das Vorbild ist die erste Großdiesellokomotive, die nach dem Krieg entwickelt wurde. In den Jahren 1951 und 1952 wurden zehn Exemplare gebaut. Aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Stückzahl war die Lok nicht bundesweit verbreitet, sondern nur in Frankfurt/Main (BW Griesheim) und im oberfränkischen Bamberg. Trotzdem war die Konstruktion ein Meilenstein, denn das Konzept des Mittenführerstandes war Vorbild für die V100, viele technische Neuerungen wie das Prinzip der dieselhydraulischen Kraftübertragung, Gelenkwellenantrieb und viele andere Erkenntnisse waren wegweisend für die V100 und auch die V200.
Das Modell ist in Mischbauweise entstanden, auf einem Metallfahrwerk ist ein Kunststoffgehäuse verbaut. Ein Mittelmotor treibt über Kardanwellen beide Drehgestelle an. Die Lok kommt mit komplettem Digitalpaket, ein ESU 4.0 Dekoder sorgt für Licht und Soundeffekte und steuert auch die beidseitig verbaute elektrische Kupplung mit NEM (Lenz) Kuppelhaken.
Insgesamt vier Loknummern werden erscheinen, teils mit erhabener silberfarbener Zierleiste, teils mit auflackierter beiger Zierlinie. Die UVP für das Modell beträgt 649,- Euro.
In Heft 16, das im Januar erscheint, ist eine ausführliche Vorstellung des Modells nachzulesen.
Hab sie bereits eine Woche in Betrieb. Gelungen!
Das mach Lust auf Dampfloks, die hoffentlich bald von MBW angeboten werden, sowie auf den VT 11.5.
Weiter so Herr Elze! HP1 für V80 , Nobbi
Schönes Modell. Dampfloks wären gut, da es Lenz ja wieder mal nicht schafft. Habe 2,5 Jahre auf die 64er gewartet. Und dann noch ohne Personal. Inzwischen gibts das ja wieder.
Gruss aus hb
Hallo, ja, ein schönes Modell – und wichtig – in der angegebenen Zeit geliefert.
@t aus hb
Du hast noch Glück gehabt – wenn man das Dilemma bei der Br 24 oder der V20 sieht, da wäre ich persönlich sehr froh, wenn es “nur” noch 2,5 Jahre wären…
Grüße
thomy
Moin,
hier noch einmal ein paar Statements, nachdem ich am Wochenende mein Modell abgeholt und in Betrieb genommen habe:
(1.) Im Gegensatz zug V 200 wurde die V 80 NICHT punktgenau geliefert. Sie war ursprünglich für Ende August 2013 angekündigt. Mich persönlich hat es nicht gestört, denn es verlängerte nur die Vorfreude, und – im Vergleich zu den Lieferverzögerungen bei Lenz – ist das alles noch moderat.
Zum Modell:
(2.) Es ist gut verpackt und die verschiedenen Anbauteile (Federpuffer, Schalldämpfer, Trittbretter, Schraubenkupplungen …) befinden sich feinsäuberlich und bereits vom Spritzling gelöst in verschiedenen, wiederverschließbaren (!) (++) Plastiktütchen.
(3.) Mit den Hülsenpuffern gab es dann die ersten Probleme bzw. nur mit einem der vier: Beim Einklippen des vierten “verschwand” dieser erst einmal und outete sich als Federpuffer ohne Federung. Es half nichts: Er musste wieder ausgebaut werden. Tja, das klappte aber mit dem aufgesetzten Gehäuse nicht so ohne weiteres; also: Gehäuse abgebaut. Dies klappte ganz gut. Dann der Puffer: nach einigem Drücken und Schieben hatte ich den Puffer wieder in der Hand, aber wo war die Feder?! Nachdem ich diese aus dem entsprenden Loch herausgeholt hatte ein neuer Versuch: Dieses Mal schob ich die Feder nicht wieder so auf den Puffer, wie es bei der Lieferung war, sondern drehte sie um 180° … Jetzt passte alles und der Federpuffer federte.
(3.) Auseinanderbauen klappte gut, das Zusammenbauen war dann eine Katastrophe. Schuld daran sind die Platinen, auf welchen die Dioden der Lampen sitzen. Irgendwann hörte ich ein leichtes Knacken (meistens nie gut) und endlich saß das Gehäuse wieder. Doch da lag nun ein Teil, das schnell als Diodenfassung identifiziert werden konnte. Also: wieder auseinandergebaut. Neues Spiel, neues Glück. Fassung wieder aufgesetzt (war problemlos möglich) und nach weiteren fünf Minuten war das Gehäuse wieder drauf. Ein Blick auf den Tisch: Wieder ein kleiner Rahmen … Mist … Wieder auseinander gebaut, Rahmen für die Diode der oberen Lampe wieder angklippt wieder ein Gefrickele … Irgendwann kam ich dann – inzwischen war insgesamt eine halbe Stunde herum, man möchte ja nichts abbrechen – auf die Idee, mit der Pinzette von unten durch den Spalt die Platinen leicht nach Innen zu neigen. Dannsaß endlich wieder das Gehäuse. Hurra!
(4.) Nun ab aufs Gleis: Der Sound ist mehr als satt und fällt mit Sicherheit unter die Lärmschutzverordnung. Trotzdem sind keine Verzerrungen o.ä. zu hören: Kompliment!
(5.) Entgegen des Protests des Sohnes und unter Applaus von Ehefrau und Tochter Ton wieder aus. Nun vernimmt man – sobald die Lok in Fahrt ist – deutlich ein Summen und Brummen des Elektromotors oder der Getriebe. Ist man sonst das stille Gleiten einer Lenzlok gewohnt, blickt man jetzt etwas verwundert drein.
(6.) Licht an: Nanu … auf beiden Seiten scheint das Licht oben durch die Vorderkante der Aufbauten … shi# … Da muss etwas schwarze Farbe von Innen angebracht werden. Dies wird wohl nach 10 Betriebstunden passieren, wenn das Gehäuse wieder herunter muss, um die Geriebe nachzuölen.
(7.) Wo sind die Trittstufen … Moment, was ist das … Bei einer der vier Trittstufen fehlt die Außenkante. Sie muss wohl dem Cutter beim Lösen vom Spritzling zum Opfer gefallen sein. Außerdem: So wie es aussieht, kann man das Gehäuse nicht mehr abnehmen, wenn die Trittbleche an den Fahrzeugecken eingesetzt sind. Ergo: Trittbleche wieder in die Tütchen. Sie werden dann nach dem nächsten Öffnen des Gehäuses eingebaut.
(8.) Zum Modell: Die “Lenz”-Kupplung wirkt etwas klobig, was wohl daher rührt, dass Sie die Puffer ca. um einen Zentimeter überragt. Wer mit Schraubenkupplungen fährt, den wird das aber nicht stören.
(9.) Verwundert war ich über den Sitz der Pfeifen direkt vor dem Fahrerfenster. Nach einem Blick auf die Belingrodt-Aufnahme der V 80 006 aus Bamberg von 1956 (?) bin ich erst einmal beruhigt. Ein Blick auf die Brüning-Aufnahme “meiner” V 80 010 aus dem Jahr 1959 lässt mich wieder Zweifeln: Bei ihr saß die Pfeife nicht vor dem Fenster, sondern mittig vor dem Auspuff. Shi#!
Fazit: Aufgrund der oben genannten “Schwierigkeiten” und Schwächen bin ich ein wenig von der Lok enttäuscht. Wenn schon ab Werk vorgesehen ist, dass nach 10 Betriebsstunden das Gehäuse abgenommen werden soll, dann erwarte ich auch, dass dieses idiotensicher wieder zusammengebaut werden kann. Über die anderen kleinen Mängel sehe ich gerne hinweg; man möchte ja schließlich auch noch etwas zum Basteln haben. Preismäßig bewegt sich die MBW V80 in der Liga der Lenz V100. Letztere besitze ich allerdings nicht. Bei jenerhabe ich aber von solchen Problemchen und Schwächen noch nichts gehört.
Ciao
Dirk
Das von dirk vernommene brummen ist ein typisches merkmal der esu decoder. Zum fetten der getriebe werden nicht das gehaeuse, sondern die deckplatten der drehgestelle abgenommen. Von fettmangel nach 10 stunden keine spur, eher wohl nur eine vorsichtige empfehlung. Bei dauerbetrieb wird der motor sehr warm. Bei 7 donnerbuechsen und steigung beginnen die raeder durchzudrehen. Die lok koennte etwas mehr eigengewicht vertragen. Die lichtfunktionen sind vertauscht. Diedecoderbeschreibung ist komplex und erfordert intensives studium. Nix fuer anfaenger. Ein diodenlicht weiss und rot ist etwas geringer hell. Hierdurch sollte man sich aber die freude am modell nich trueben lassen. Gruss nobbi