Lenz Bogenweiche lieferbar

Lange hat es gedauert, jetzt ist die Bogenweiche endlich lieferbar. Damit wird dieses Weihnachten in vielen Hobbyräumen ein Baufieber ausbrechen, denn die platzsparende Weiche ermöglicht Abzweigungen und Bahnhofseinfahren noch im Bogen; die Nutzlänge von Bahnhofsgleisen lässt sich so verlängern, und das, obwohl die Weiche selber sogar größer und länger ist als eine normale Lenz Weiche.

Lenz Bogenweiche mit Innenradius 102,9 cm

Lenz Bogenweiche mit Innenradius 102,9 cm

Geometrie

Der Innenbogen der Weiche entspricht dem Gleisradius R 2 mit 102,9 cm. Mit Hilfe von je zwei Gleisbögen R 2 (Best. Nr. 45022) und kurzen Ergänzungsbögen R 2 (Best. Nr. 45023) lässt sich ein Viertelkreis bauen. Der Parallelgleisabstand lässt sich mit einem Gegenbogenset (45026) erreichen, das aus einem Radius 10 Bogen und einer kurzen Geraden besteht. Eleganter geht es mit einem Flexgleis. Einen Überblick über das ganze Lenz Gleissystem gibt es auf der Lenz Webseite.

Geometrie der Bogenweiche (Zeichnung: Lenz Webseite)

Geometrie der Bogenweiche (Zeichnung: Lenz Webseite)

Stellmechanik und Antrieb

Wie schon auf der Spielwarenmesse angekündigt, ist die Bogenweiche die erste Weiche einer neuen Weichengeneration: Die gesamte Stellmechanik wurde komplett neu überarbeitet. Die Weiche ist ausschließlich als Handweiche erhältlich, ein elektrischer Antrieb ist separat nachrüstbar (Liefertermin für den elektrischen Antrieb im Laufe des Jahres 2013). Dabei können sowohl manueller als auch elektrischer Antrieb wahlweise auf beiden Seiten montiert werden.

Das funktioniert mit zwei Kreuzschlitzschrauben: Eine fixiert die Stahlschiene, die auch beim Vorbild den Stellbock mit der Weichenschwelle verbindet, die andere hält die Stellstange mit dem  Stellmechanismus zusammen. Da auf beiden Seiten eine Anschlussöse vorhanden ist, kann man auch auf einer Seite den Hebel und auf der anderen einen Unterflurantrieb anbringen. Eine Weichenlaterne entfällt bei der neuen Konstruktion, die soll beim elektrischen Antrieb dabei sein.

Neuer Stellmechanismus mit Handstellhebel

Neuer Stellmechanismus mit Handstellhebel

Statt der bisherigen dünnen Kunststoff-Stellstangen bildet jetzt eine genietete, etwas dickere Stellstange die Verbindung der beiden Weichenzungen. Eine solide und betriebssichere Lösung, die allerdings ein wenig zu Lasten der Optik geht. Hier wurde entschieden: Im Zweifel geht Betriebssicherheit vor – Verwender anderer Gleissysteme sind eine solche Lösung gewohnt. In einer Schwelle ist eine Metallfeder versteckt, die für das Umschnappen der Weiche und das sichere Anliegen der Weichenzungen an den Backenschienen verantwortlich ist. Die Mechanik ist von unten zugänglich, und wer mag, der kann (um zum Beispiel einen Unterflurantrieb zu montieren) die Feder entfernen; drei Schrauben ermöglichen das Abnehmen der unten befestigten Schutzplatte, die das Eindringen von Schottersteinen von unten in die Mechanik verhindert.

Stellmechanismus und Anschlüsse von unten

Stellmechanismus und Anschlüsse von unten

Der Handstellhebel ist aus lackiertem Zinkdruckguss und macht einen filigranen Eindruck. Umso größer die Überraschung, dass sich die gesamte Konstruktion sehr fest und solide anfühlt, man hat nicht den Eindruck, dass der Weichenhebel gleich abbrechen könnte. Das manuelle Schalten der Weiche erfolgt sicher und präzise. Da der Hebel leicht ist und die Zungen beim Stellen der Weiche umschnappen, springt der Hebel auch dann in die korrekte Position, wenn die Weiche an den Zungen oder über den Stellzapfen an der anderen Seite gestellt wird.

Für den elektrischen Antrieb sind bereits Anschlüsse vorgesehen, und zwar konsequenterweise auf beiden Seiten. Eine kleine zweipolige Buchse, wie man ihn schon von der aktuellen elektrischen Weiche kennt, ist in zwei gegenüberliegenden Schwellen montiert, so dass die Stromversorgung des digital steuerbaren Antriebes auch über die Schienen erfolgen kann. Die Umrüstung kann auch bei bereits eingebauter Weiche erfolgen. Die Weiche kostet 119,50 Euro.

Weitere Kapitel:

  • Herzstück und Polarisierung
  • Weichenzungen
  • Backenschienen
  • Radlenker
  • Vergleichsfotos alte und neue Konstruktion
  • Ausblick
  • Fazit

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8 Reaktionen zu “Lenz Bogenweiche lieferbar”

  1. Thorsten Wagner

    Hallo,
    da ohne Abo des SNM, werde ich mir die Weichen bei meinem vertraunsvollem Händler anschauen.
    Gruß Thorsten

  2. Stefan Karzauninkat

    Hallo,
    Klar ist live immer besser als eine Abbildung. Trotzdem: SNM Leser wissen mehr… 🙂
    Gruß, Stefan

  3. Joachim Kühn

    Hallo, werde mir die Weiche mit Interesse bei meinem Händler ansehen. Mein geplanter Gleisanschluß hat Jahre gewartet… Jetzt könnte der Weiterbau wieder aufleben.
    Auf den Bildern sieht die Stellstange sehr wuchtig aus und mir ist nicht klar welche Funktion die beiden großen runden Löcher in dieser haben sollen.
    Die Zugänglichkeit der Mechanik von unten wäre m.E. wie bei den bisherigen Lenz Weichen (z.B. Wechsel/Einbau der Laternen) bei eingebauten und eingeschotterten Weichen nicht so einfach.
    Ich hoffe die Stellmechanik sieht in Wirklichkeit nicht so spielzeughaft aus.
    Gruß Joachim

  4. Holger Hartmann

    Moin,

    werde die Bogenweiche beim Händler auch real unter die Lupe nehmen.
    @Stefan
    Zitat aus dem Vorwort Heft 11 “…Wir können andere Meinungen akzeptieren und auch mal so stehen lassen….”
    Wäre erfreulich wenn sich auch der Autor zum “Wir” bekennen könnte.

    Gruß
    Holger

  5. Hallo,

    na schön das es nun auch diese Weiche gibt, allerdings verstehe ich nicht warum nun Herr Lenz solsch eine grobe Stellschwelle eingebaut hat???

    Wäre besser die Alte drin geblieben,diese hätte nur etwas an Materiastärke mehr benötigt.

    Optisch erinnert sie mich an alte HO Gleissysteme vor ca. 20Jahren.

    Die beiden großen löcher….da kann ich nur zustimmen…..was soll dies???

    Ansonsten ist diese Weiche sehr gut gelungen und eine Wieschenlaterne zu anstecken wäre noch toll gewesen. Für jeden eine Lösung mehr.

    Grüße Frank Minten

  6. Michael

    Weiche eingebaut….und 44 sowie 64 entgleisen…keine Ahnung wer sich diese “tolle” Stellmechnik hat einfallen lassen!?DieWeiche wird ohne Probleme aufgefahren.Alles untersucht aber kein Grad oder so feststellbar! Naja was soll man dazu noch sagen??? Hab sowas noch nie erlebt.Wie wäre es wenn man bei bewährten Systemen bleibt in Bezug auf die Stelltechnik???Bogenweichen unterliegen eben anderen Kräften als so ein 08/15 Weiche, sowas muss man doch bei der Verriegelung berücksichtigen? Naja ich bau zum Glück nur ein Bahnhofdiorama…..dafür geht die morgen erstmal wieder zurück zum Händler..naja.Was bin ich froh, dass es auch noch Weichen Walter gibt

  7. Bernd Lenz

    Die Weichen werden selbstverständlich ohne Probleme aufgefahren.
    Das Aufschneiden der Weiche ist eine gewünschte Eigenschaft aller unserer Weichen. Es verhindert zuverlässig das Entgleisen der Fahrzeuge bei falsch gestellter Weiche. Darüberhinaus ist es technisch deutlich aufwendiger als das simple Verriegeln.

    Die häufigste Ursuche für Fehlfunktionen der geschilderten Art sind falsch eingestellte Radsatzinnenmasse.

    Im übrigen entsprechen die Abmessungen allesamt der NEM.

    B.Lenz

  8. Michael

    Hallo Herr Lenz,die Weiche wurde aufgefahren und die Loks machten einen Abflug, von der Zunge her war alles ok, fuhren die Loks auf die Zunge zu, sprang diese unter Lok weg. Die Weiche ist getauscht. Ich denke, dass die Feder einfach in der Federspannung zu schwach war. Es fehlte auch das deutliche Klacken beim umschalten, vielmehr war es wesentlich leiser. Nun ja die wurde anstandslos getauscht. Hoffe die bewährt sich im Dauertest!