Am ersten November-Wochenende 2011 fand im Berliner Technikmuseum die erste Berliner Großbahnmesse statt. Die Location könnte besser nicht passen: Das Technikmuseum ist am alten Betriebswerk des Anhalter Bahnhofs gebaut, direkt auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes, im Gleisdreieck in der Nähe des Potsdamer Platzes und damit mitten in Berlin.
Das Ambiente ist für jeden Eisenbahnfreund ein Erlebnis: Im hervorragend restaurierten Doppel-Ringlokschuppen stehen über 40 Eisenbahnfahrzeuge aus zwei Jahrhunderten, von den ersten Dampflokomotiven von 1843 bis zu Loks und Wagen der Zeitgeschichte, wie die Br 50, Br52, eine E19, V200, Br 118 Ost und viele andere. Inmitten dieser Exponate ist die Ausstellung aufgebaut.
Blick von der Aussichtsplattform
Wobei der Name ein klein wenig irreführend ist, denn man kann auf der ersten Berliner Großbahnmesse nicht einkaufen, das liegt an den besonderen Regeln des Museums. Dafür kann man aber umso mehr gucken. Viele Großspuranlagen waren zu sehen, und etliche Hersteller präsentierten ihre Produkte. Man konnte vor Ort begutachten und bestellen.
Neben der Firma Lenz, die ihre Messeanlage dabei hatte und auf der viel Betrieb zu sehen war, gab es auch die Demko Anlage, und zwei Anlagen aus Berlin zu sehen, gekoppelt mit einer Schmalspuranlage.
Gemessen an anderen Veranstaltungen ist die Berliner Großbahnmesse eher klein, aber dafür umso feiner. Es gibt zwar etwas weniger Publikum, aber dafür umso intensivere Gespräche. Um Platz für die Anlagen zu schaffen, wurden einige Fahrzeuge aus dem Ringlokschuppen gerollt und waren draußen zu sehen. Das sonnige Herbstwetter tat ein Übriges, und so konnte man rund um die großen Drehscheiben gemächlich lustwandeln und den Tag genießen.
Vor allem die Hersteller nutzten die Gelegenheit, in der anregenden Museumsatmosphäre in Ruhe mit Interessenten zu sprechen, die man auf den großen und hektischen Messen eher selten trifft.
Und wer sich nicht nur für Eisenbahn interessiert, kann sich zu vielen anderen Themen wie Kommunalverkehr, Energietechnik, Fototechnik, verschiedenen Produktionstechniken und vielen anderen Themen ausgezeichnet präsentierte Ausstellungen ansehen. Ein Tag reicht gar nicht aus, um alles zu sehen. Das Museum ist allein schon eine Reise wert.
Kommentarfunktion ist geschlossen.