Am langen Wochenende nach dem 1. Mai traf sich der Freundeskreis Europäischer Modellbahner, kurz FREMO, in Rendsburg zur Jahrestagung 2014. Wobei der Tagesordnungspunkt „Tagung“, der ja gesetzlich vorgeschrieben ist, in Rekordzeit abgefrühstückt wurde. Viel wichtiger war den 250 Teilnehmern das gemeinsame Spielen, oder, professionell ausgedrückt: Betrieb machen.
Dazu wurden etliche Modularrangements aufgebaut, unter anderem auch eines in Spur Null. Gemessen am H0-Arrangement, das eine ganze Halle füllte und überwältigende Dimensionen annahm, war der Modulaufbau in Null übersichtlich: Eine Y-Strecke mit vier Betriebsstellen, zwei große Bahnhöfe an der Hauptstrecke, zwei kleinere am Ende jeden Astes. Trotzdem kamen etwa 70 Meter Modullänge zusammen, genug um die Züge auch mal einfach durch die Landschaft rollen zu lassen.
Das Wesentliche aber ist beim Fremo-Betrieb der Fahrplan. Und so hat sich einer der Teilnehmer viel Mühe dabei gegeben, einen richtigen Buchfahrplan, tatsächlich als Büchlein, und einen Bildfahrplan zu entwerfen. Wie üblich gibt eine schnell getaktete Uhr die Zeit vor, sie lief im Verhältnis 1:5, so dass eine Spielstunde nur 12 Minuten lang dauert.
Der Fahrplan legte nicht nur die Abkunfts- und Abfahrtzeiten der Züge fest, sondern auch Rangierfahren und BW-Aufenthalte der Loks. Mittels aufgebauter Telefonanlage werden die Züge an den Betriebsstellen angemeldet. Die Wagen werden alle mit Wagenkarten und Frachtzetteln bewegt, jedes Fahrzeug ist immer mit Papieren unterwegs. Das klingt arg bürokratisch, ist es aber keineswegs, denn das Prozedere ist einfacher als es sich liest, und die sinnvollen Zugbewegungen bereichern das Spiel und geben einen Rahmen vor, ohne den auf den eingleisigen Strecken gar kein (Spiel)Betrieb möglich wäre.
Etliche Besucher konnten sich am Samstag einen Eindruck verschaffen und wurden schnell in das Spiel einbezogen.
Mich hat ganz besonders die Organisation beeindruckt, 250 Mann waren auf dem Gelände der DEULA (Bundesverband der Deutschen Lehranstalten für Agrartechnik e.V.) in Rendsburg unterwegs, wurden drei Nächte lang untergebracht und verpflegt; neben den drei Mahlzeiten in der Kantine gab es einen Gastronomiebereich mit kleinen Gerichten, jederzeit Kaffee und Kuchen und vor allem einem großen Kühlcontainer für die wichtigen Betriebsstoffe.
Das und die Koordination der Arrangements und die Abstimmung im Vorfeld bedürfen einer Menge Vorbereitung, und es ist wirklich enorm, was der FREMO bei solchen Treffen auf die Beine stellt. Nicht minder beeindruckend die Zahl der Treffen übers Jahr: 75 Mal trafen sich die Mitglieder unterschiedlicher Interessengruppen letztes Jahr. Zwar sind die Regionaltreffen kleiner, aber nicht minder spaßig für die Teilnehmer.
Die Spur Null Fraktion wächst, und der Modellpool ebenso. Jetzt ist geplant, neue Selbstbauweichen zu entwickeln, die einen guten Kompromiss zwischen Vorbildtreue und den Anforderungen der Modulbahner darstellen; mit starkem Fokus auf Vorbildtreue. Streckengleis mit eigens gegossenen Kleineisen gibt es bereits. Es wird noch viel zu hören sein von den Spur Null Aktivitäten des FREMO.
Hallo Stefan,
vielen Dank für Deinen informativen und interessanten Bericht … und natürlich die erstklassigen Bilder 😉
Viele Grüße
Christian
Lieber Stefan Karzauninikat,
also großes Kompliment fürs SNM überhaupt und besonderen Dank für Bericht und Kommentar zur FREMO-Sitzung: schnell das Protokoll abarbeiten und dann zum Wesentlichen kommen.
Wie bekommen wir unsere Politiker nur endlich dazu es gleich zutun?
Herzliche Grüße
Andreas
Hallo Stefan,
danke für die Bilder! Das muss ein interessantes Fahrtreffen gewesen sein!
Beste Grüße
Wolfgang