Vergangenes Wochenende war wieder mal Fahrtreffen im Norden angesagt, der MEC Kölln Reisiek lud befreundete Modellbahner zu einem Spielwochenende in der Gemeindeturnhalle ein. Eine etwa 80 Meter lange eingleisige Hauptstrecke verband 11 Betriebsstellen.
Zum zweiten Mal wurde ein neues Frachtspiel durchgeführt: Statt der bisherigen Spielkarten-Frachtkarten wurden neue Güterwagen-Karten verwendet, die stark an die Wagenkarten des Fremo angelehnt sind. Dazu kommen dann kleine Frachtkarten, die in die Kunststofftaschen der Wagenkarten gesteckt werden. Damit können Start und Ziel und Fahrzeug einer Fracht leichter und unmissverständlicher zugeordnet werden.
Jede Betriebsstelle fordert mittels Frachtkarten entsprechende Wagen an und kann so selber bestimmen, wie viele Wagen und damit viel Rangieraufgaben abzuarbeiten sind oder die Sache etwas gemächlicher angegangen wird. Was zuerst recht bürokratisch anmutet, erweist sich schon nach wenigen Minuten als hervorragende Methode, den Betriebsablauf auf der langen eingleisigen Strecke so zu organisieren, dass flüssiger Zugbetrieb nach Fahrplan und jede Menge Rangieraufgaben die Mitspieler beschäftigt halten.
Zwei Fiddleyards an den Streckenende simulierten die „Große Weite Welt“ und konnten etliche Güterwagen vorhalten, zwei kleinere Fiddleyards entlasteten die Betriebsstellen, wenn mal zu viele Güterwagen im Bahnhof standen.
Es zeigt sich, dass ein solches Fahrtreffen etwas Aufmerksamkeit bei der Spiel-Koordination erfordert: Es dürfen nicht zu viele Züge und Wagen unterwegs sein, um den Betrieb auf der Strecke und in den Bahnhöfen flüssig zu halten, und es dürfen nicht zu wenige Güter rollen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Denn neben den Güterzügen fuhren auch noch zwei Personenzüge nach Fahrplan, und Zugkreuzungen sowie Rangieraufgaben mussten koordiniert werden.
Es funktioniert: Selbst Skeptiker, die beim Anblick eines Wagenkartenstapels erst mal zurückschrecken, haben sich binnen kurzer Zeit das System eingefuchst und disponieren ihre Güteranforderungen ganz entspannt.
Technisch sind solche Arrangements inzwischen weitgehend Routine: Alle Module haben geprüfte mechanische Anschlüsse und elektrische Ausstattung. Drei Boosterkreise und vier XpressNet-Verstärker sorgten dafür, dass der Betrieb einigermaßen störungsfrei lief. Es müssen sich nur alle an die Regeln für den Einsatz der Geräte und Fahrzeuge halten…
So waren die beiden Tage durch intensiven Betrieb und jede Menge Spielspaß geprägt.
Hallo Stefan,
Klasse. Danke für den Kurzbericht.
Du schreibst von Fahrplanbetrieb. Wie habt ihr den geplant und organisiert? Hatten ihr Fahrplanzeiten mit drin, oder gab der Fahrplan “nur” die Zugfolge vor?
Das Thema wäre fast mal einen ausführlichen Artikel im SNM Magazin wert… .
Gruß aus dem Süden,
Bernd
Moin
Solche Fahrtreffen bieten Stoff für eine ganze Reihe weiterer Artikel, Fahrplan, neues Fiddleyardkonzept, kabellose XpressNet Verkabelung… und was noch so alles. Du weißt ja: Abonnenten wissen mehr 🙂
Gruß, Stefan
Hallo Bernd,
der Fahrplan hatte Fahrplanzeiten. Gefahren wurde immer 2 Stunden lang. Die 4 Züge standen dann wieder auf den Startgleisen. Nach einer Pause ging´s von vorne los. Hier und da gab es auch mal Wartezeiten an Bahnhöfen, die einigen Mitspielern zu lang waren. Abhilfe: die Güterzüge wurden auf ca. 10 Wagen verländert, dadurch mehr Rangierzeiten. Oder auch kleine Zugbewegungen zwischen zwei Bahnhöfen, nach dem Motto: ich schick´ dir einen Wagen, schick in irgendwann zurück. Auch nahm mal ein Personenzug 1-2 Güterwagen mit (PmG).
Gruß
Wolfgang
Danke Wolfgang für deine offene und ehrliche Antwort (auf meine Frage!). Ich finde es wirklich klasse, mit welcher Beharrlichkeit ihr euren Weg für einen interessanten Fahrbetrieb geht. Weiter so… .
Gruß aus dem Süden,
Bernd
Hallo, dank Wolli Gerwin, konnten auch Jens und ich (SH Nuller) an dem Treffen teilnehmen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Bhf. von Wolli für zwei Std. zu übernehmen. So etwas kann man zu Hause so natürlich nicht nachvollziehen. Bei der Gelegenheit möchten wir uns noch für die überaus freundliche Aufnahme und Gastfreundschaft bedanken. Ich würde mich freuen, euch mal bei mir zu sehen.
Viele Grüße Micha