Der Autor Friedhelm Weidelich ist seit vielen Jahren Technikjournalist und Autor vieler Artikel rund um die große und die kleine Bahn. Er betreibt seit einigen Jahren das Spur 1 Blog http://spur1info.com/.
Das vorliegende Taschenbuch ist eine humorvolle, beißende, detailverliebte, neugierige Hommage an die Eisenbahn im Maßstab 1:1 und im Modell. Bahnkunden werden bissige Kommentare zu aktuellen Problemen der DB finden, Eisenbahn-Interessierte können viele, viele wissenswerte Details rund um Strecken und Fahrzeuge nachlesen.
Kapitel wie Eisenbahngeschichte, Technik, Reisen, ein Blick auf internationale Kuriositäten und Errungenschaften, dazu Ausgefallenes und Eigenartiges gehören auch dazu. Auch ein ausführlicher Blick auf die kulturellen Aspekte fehlt nicht: In Film und Fotografie, Kino und Musik spielte die Eisenbahn immer wieder eine mal wichtige, mal skurrile Rolle.
Und natürlich fehlt der Bereich der Modellbahn nicht, auch hier nimmt sich der Autor mit scharfer Feder die teils schrulligen, teils liebenswerten Facetten des Hobbys vor, mit dem freundlichen Blick desjenigen, der selber dem Hobby verfallen ist.
Das Büchlein ist eine anregende Lektüre für Freunde der Bahn; man begegnet Bekanntem, lernt aber auch viel Neues. Und es ist natürlich ein nettes Geschenk für diejenigen, die einen Eisenbahnfreund mit etwas Lektüre versorgen möchten. Das Buch ist überall im Buchhandel zu haben, es kostet 9,99 Euro.
Danke für deine Rezension, lieber Stefan. Die Eisenbahn begleitet mich beruflich und als Hobby mein Leben lang. Da hatte sich einiges an Themen angesammelt. Vor allem ging es mir darum, etwas von der Technikfaszination zu vermitteln, die wir Eisenbahnfreunde spüren. Denn die Eisenbahn war immer Hightech und wird es auch in Zukunft bleiben – auch wenn die meisten Journalisten das nicht begreifen und lieber Fahrberichte mit PS-starken Automonstern schreiben anstatt sich mal ein Bahn-Testzentrum oder moderne Wartungssysteme anzuschauen. Die Autoindustrie macht leider die bessere PR und hat die besseren Lobbyisten.
Die deutsche Verkehrspolitik ist seit Jahrzehnten ein Fiasko. Meine Diplomarbeit schrieb ich 1977 über Streckenstilllegungen bei der Bundesbahn. Damals wurde ein “betriebswirtschaftlich optimales” reines Fernverkehrsnetz geplant, das zum Glück nie Realität wurde. Die hoffnungslose und anhaltend inkompetente deutsche Verkehrspolitik spricht aber nicht gegen das Verkehrsmittel Bahn. Es ist heute so faszinierend wie vor 40 Jahren.