Das Urheberrecht eines Werkes ist in Deutschland 70 Jahre lang gültig. Der Schöpfer und sein Werk sollen angemessen von der besonderen Leistung profitieren. Um jedoch die kulturelle Vielfalt und Weiterentwicklung zu fördern, werden Werke nach dieser Zeit gemeinfrei; Sie dürfen frei publiziert und verbreitet werden. Wir kennen alle die dünnen kleinen Reclam-Hefte mit Werken der Weltliteratur, die wir in der Schule durchackern durften. Wer sich nicht so sehr für die Memoiren des Cäsar interessiert, aber umso mehr für die Vorschriften der Eisenbahn vor 70 der mehr Jahren, der sollte weiterlesen.
Das US Unternehmen Google hat in einer großen Aktion historische Bücher digitalisiert und macht diese zum (großen) Teil öffentlich zugänglich. Der Service heißt Google Books. Allerdings ist der Zugang etwas spröde.
Es gibt aber eine Webseite, die die Recherche sehr viel spannender macht: Forgotten Books. Dort finden sich auf einer nett gemachten Benutzeroberfläche zigtausende von Büchern zum kostenlosen Lesen und herunterladen. Man kann sich die Werke sogar als Faksimile ausdrucken und binden lassen.
Gute Gelegenheit: Wer an den historischen Grundlagen und der Entwicklung der Eisenbahn interessiert ist, der findet bei der Suche nach dem Stichwort „Eisenbahn“ (rechts oben “Menü” klicken) ein Füllhorn von Literatur aus dem vorigen und vor-vorigen Jahrhundert. Aber natürlich lassen sich auch alle anderen Sachgebiete durchstöbern.
https://www.forgottenbooks.com/de/search?q=Eisenbahn
Leider ist nicht immer gleich ersichtlich, aus welchen Jahr das Werk stammt, dann muss es erst öffnen; aber das geht schnell. Perfekt für einen verregneten – oder zu heißen – Nachmittag. Man kann wunderbar Quellstudium betreiben und nachlesen, wie die Eisenbahn vor 100 Jahren gesehen wurde, welche Probleme in welchem technischen und teils auch gesellschaftlichen Zusammenhang die Autoren bewegt haben.
Merci für den Hinweis!
Das mit dem “kostenlosen Lesen und Herunterladen” ist allerdings relativ: Etwa jede 8., 9. Seite fehlt – stattdessen kommt der Hinweis, man möge sich doch bitte kostenpflichtig registrieren. (Nur mal schnell angetestet mit dem “Archiv für Eisenbahnwesen 1891.”)
Die Registrierung kostet knapp 100.- Euro pro Jahr.
Das ist nicht teuer – das Angebot umfasst immerhin aktuell mehr als 1,2 Millionen Titel, das ist für Freunde historischen Quellenmaterials aus -zig Fachgebieten absolut angemessen. (Reingeschaut habe ich noch bei anderen Gebieten, die mich interessieren: Architektur, Buchmalerei, Numismatik.)
Gruss
Chris
Vielen Dank, ein toller Link 🙂
Das Urheberrecht bleibt noch 70 Jahre ab Tod eines Autors erhalten. Der Schutz eines einzelnen Werkes also fuer gewoehnlich deutlich laenger als 70 Jahre.