Lenz bringt eine neue Klauenkupplung mit kombiniertem Kupplungshaken, die speziell für Messingmodelle ohne Kurzkupplungskinematik gedacht ist. Die Kupplung wurde ursprünglich von Ellis Clark aus Großbritannien entwickelt, wo man keine Lenz/NEM Hakenkupplung und auch nur selten Kurzkupplungskulissen verwendet.
Beim Vorbild werden die Drophead Buckeye Couplers bei den britischen Bahnen schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Die Klauenkupplungen sind robuster und zuverlässiger als die traditionellen Schraubenkupplungen und für höhere Zugkräfte ausgelegt, und sie können zumindest mechanisch automatisch kuppeln, wenngleich die Bremsschläuche weiterhin von Hand verbunden werden müssen. Nach dem Krieg wurden Buckeye Couplers zunehmend zum Standard bei vielen neuen Fahrzeugen, insbesondere bei Personenwagen.
Damit die Klauen- und Schraubenkupplung kompatibel bleiben, kann der Klauenkopf einfach nach unten weggeklappt werden („Drophead“) und es steht ein normaler Zughaken zur Verfügung.
Die Modellkupplungen sind dem Vorbild ziemlich genau nachempfunden. Sie bestehen aus schwarz brüniertem Metall und werden im Druckgussverfahren hergestellt. Die Klauen sind genauso gefedert wie der Montagestab, der wie gewohnt in die rechteckige Kupplungsaufnahme gesteckt und mit einem Splint fixiert wird. Es gibt drei Löcher, um den Splint einzustecken und damit die Möglichkeit, die Länge des Federweges einzustellen. Dieser ist jedoch kürzer als bei vielen Schraubenkupplungen.
Wie beim Vorbild lässt sich der Klauenkopf nach unten wegklappen. Wenn das andere Fahrzeug mit einer Schraubenkupplung ausgestattet ist, kann dessen Kupplungsbügel eingehakt werden. Wenn beide Fahrzeuge mit Klauenkupplung ausgestattet sind, kuppeln sie automatisch und können durch Hochdrücken der Kupplung – manuell oder durch einen Entkuppler im Gleis – wieder entkuppelt werden.
Die Kupplung ist zwar ähnlich zur Kadee-Kupplung, aber nicht kompatibel. Erstens sind die Haken unterschiedlich geformt und zweitens ist die Kadee-Kupplung unter der Pufferbohle montiert, die neue Klauenkupplung hingegen genau in der Mitte der Pufferbohle und damit etliche Millimeter höher.
Das Einsatzgebiet sind im erster Linie lange Schnellzugwagen älterer Bauart oder Messingmodelle ohne Kurzkupplungskulisse. Personenwagen sind wegen des Wagenüberganges oft nur schwer mit der Schraubenkupplung zu kuppeln. Mit der neuen Klauenkupplung kann der Zugverband automatisch mit den Klauen gekuppelt werden, dabei bleiben alle Wagen ohne die Notwendigkeit eines permanenten Umbaus kompatibel zu Loks oder anderen Wagen mit Schraubenkupplung.
Auch wenn die Kupplung für nicht-britische Fahrzeuge nicht vorbildgerecht ist, bietet sie doch deutliche Vorteile beim Betrieb, und umgerüstete Fahrzeuge bleiben kompatibel mit dem restlichen Fuhrpark.
Ein Paar Kupplungen kostet 14,95 Euro, ein Set mit sechs Kupplungen gibt es für 39,95 Euro.
Zu finden unter Lenz Zubehör (etwas nach unten scrollen), auch direkt bestellbar
Ellis Clark Produktvideo und Installationsanleitung bei Youtube (englisch, wahlweise mit deutschen Untertiteln)
Eine Frage,
wiozu dient der Anschlag ?
Ergänzung zu meiner Frage vom 7.1.25.
Warum gibt es 2 verschiedene Ausführungen ?
Es gibt nur eine Ausführung, die Fotos zeigen die Kupplung aus unterschiedlichen Winkeln, mal von oben, mal von der Seite oder unten. Der vordere Teil mit der Klaue ist klappbar. Das im Beitrag unten verlinkte Ellis Clark Produktvideo sollte diese und auch die Frage nach dem Anschlag beantworten.