Käfertuning: Ladung für die Brawa Off 52

Als die Auslieferung der Brawa Off 52 abzusehen war, stellte sich mir die Frage nach der angemessenen Beladung. Von Wolfsburg über Braunschweig / Salzgitter kamen in den 60ern die Züge mit neuen Autos aus dem VW-Werk in Kreiensen auf der Ostseite an, um dort umgespannt zu werden und Richtung Süden weiterzufahren. Fotos belegen Ganzzüge und Frachtenzüge mit Wagengruppen, die mit VW Käfern oder VW 1500ern beladen waren.

Die neuen Käfer aus Wolfsburg

Die neuen Käfer aus Wolfsburg

Es war schon etwas mutig, 30 Autos zu kaufen, ohne zu wissen, ob die auch auf die Brawa Wagen passen würden. Aber auf der German Rail in Hannover waren die Autos günstig zu bekommen und es war ja auch noch etwas Arbeit hineinzustecken, da sie nicht im Originalzustand bleiben sollten.

Ich wollte die Käfer im Zustand der Übergangszeit Epoche III / IV verladen. Es gibt eine Menge Hersteller, aber viele Modelle kosten leider auch eine Menge Geld. Bei Begutachtung der Käfer der Firma Cararama stellte ich fest, dass diese zwar als VW 1303 der Baujahre 1972-1975 angeboten werden, aber in Wirklichkeit eher dem Typ 1302 (Baujahre 1970-1972) ähneln, weil sie als Rückleuchten nicht die sogenannten Elefantenfüße haben und auch die gewölbte „Panoramascheibe“ nicht nachgebildet ist. Mit etwas gutem Willen gehen die auch noch als 1300er der Baujahre 1967-1970 durch. Wenn die großen Stoßstangen („Eisenbahnschienen“) gegen die zierlichen früherer Jahre getauscht werden, müssten grundsätzlich auch die Baujahre ab 1961 darstellbar sein. Näheres hierzu im Internet bei Wikipedia.

Erstmal werden die Wagen komplett zerlegt

Erstmal werden die Wagen komplett zerlegt

Die Inneneinrichtung wird bei der Gelegenheit auch mit gesupert

Die Inneneinrichtung wird bei der Gelegenheit auch mit gesupert

Die Karosse bekommt den Lack der frühen Siebziger

Die Karosse bekommt den Lack der frühen Siebziger

In der Lackierwerkstatt

In der Lackierwerkstatt

Black is beautiful

Der entscheidende Vorteil dieser Modelle ist, dass man sie bei verschiedenen Anbietern (z.B. bei Schnellenkamp) für etwa 6 Euro erwerben kann und sie damit auch bei 10, 20 oder 30 Stück noch bezahlbar sind. Weiterer Vorteil ist, dass alle Fenster geschlossen sind! Nachteil ist, dass es meines Wissens nur 3 Farben gibt: schwarz, weiß und orange. Aber das sollte ja durch das Tuning der Käfer behoben werden. Auch der fehlende linke Außenspiegel stellt kein Manko dar, weil damals die Käfer in der Regel ohne montierte Außenspiegel verladen worden sind.

Wie im Werk: Das Bauteielelager

Wie im Werk: Das Bauteielelager

Die Einzelteile sind wieder montiert, jetzt kann es auf den Wagen gehen

Die Einzelteile sind wieder montiert, jetzt kann es auf den Wagen gehen

Die Käfer können in ihre Einzelteile zerlegt werden dabei sollten gleich die Gussreste mit entfernt werden. Die Karosserie ist in den damals üblichen Farben zu lackieren, dann sind die Anbauteile (Stoßstangen, Blinker, Scheinwerfer ohne Gläser und schwarz lackierte Seitenschweller) wieder festzukleben. Danach ist mit einem Mattlack dem Auto der unnatürliche Glanz zu nehmen. Ich bin nicht sicher, ob damals schon die Autos zum Transportschutz eingewachst waren. Danach sind die Scheinwerfergläser und die Fensterverglasung wieder einzusetzen, bevor das Armaturenbrett eingebaut wird. Ich habe das zu früh eingebaut und die Fensterverglasung nur unter Schwierigkeiten und nicht immer ohne Beschädigung einsetzen können. Die Inneneinrichtung sollte auch farblich behandelt und dann wieder eingebaut werden. Schlussendlich werden mit dem Unterboden auch die Räder wieder befestigt. Ich habe fertig.

Wer erinnert sich nicht an das siebziger Jahre orange?

Wer erinnert sich nicht an das siebziger Jahre orange?

Auch ein leuchtendes Hellgrau war damals sehr en vogue.

Auch ein leuchtendes Hellgrau war damals sehr en vogue.

Käfer in den Farben der 70er Jahre

Käfer in den Farben der 70er Jahre

Eine genaue Besprechung der Wagen finden Sie in Ausgabe 8 des SNM.

Im Teil 2: Einsetzen der Käfer in den Off52

8 Reaktionen zu “Käfertuning: Ladung für die Brawa Off 52”

  1. Honsperger H.

    Hallo Spur 0 Freunde,

    in der Zeit von 1975 bis 1980 fuhr ich einen VW 1302 aus der Jubiläums Serie, einen hellgelben.
    Zu der Zeit fuhren die letzten Öler auf der strecke Rheine – Emden, das war eigentlich das Ziel meiner Reise. Aber da sah ich in Emden einen Zug wie auf dem Bild in diesem Beitrag, nur eben in echt gezogen von einer 050 xxx-x mit 12 Off52 Richtung Emden-Aussenhafen, dort lag ein “VW-Schiff” zum aufnehmen dieser VWs. Die Autos wurden von den Eisenbahnwagen direkt in das Schiff hineingefahgen. Die leeren Wagen gingen wieder zurück ins VW Werk.
    Ich bin mir nicht sicher wer, hat einen Film gemacht zu diesem Thema vom verladen im VW Werk bis zun umladen auf das Schiff. (? Eisenbahn-Romantik ?)
    Grüsse Housi
    PS: …muss VW verladen gehen, die 050 wartet…!

  2. Moin Eckard,

    toller Bericht – wieder ein Grund mehr, das Erscheinen des Paketboten herbeizusehnen (meine Wagen sind noch nicht bei mir eingetroffen).

    Aber, mal so von Kollege zu Kollege: Du hast die Wagen verdreht zusammen gestellt! Achte mal auf die Anschriftenspiegel jedes Pärchens…. 😉

    Gruß
    Stefan

  3. Thomas Otto

    Hallo Eckhard,
    vielen Dank für Deinen prima Bericht. Zum Thema “Kfz auf der Schiene” sei auf das Eisenbahn-Journal 1/2010 hingewiesen: “Auto-Bahn” von Udo Kandler, EJ Exclusiv, ISBN 978-3-89610-324-6. Eine wirklich klasse Lektüre!

    Liebe Grüße von Thomas O. aus F. am M.

    P.S. Auch damals waren die Autos schon eingewachst, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

  4. Peter Jung

    Hallo Thomas,
    die PKW Ladung der ersten beiden Wagen hinter der Lok
    waren mit Planen abgedeckt.
    Eckhard ein ganz toller Bericht!!Ich würde gerne mal Deine
    Anlage live erleben.
    Viele Grüsse,
    Peter Jung

  5. Thomas

    Hallo Eckhard,

    hier kann man sehen, dass man mit etwas Bastelarbeit aus so einem günstigen Modell, eine Menge raus holen kann.
    Ein ganz toller Bericht und ein schöner Zug.

    Viele Grüße
    Thomas

  6. Eckhard Huwald

    Kollege Stefan,
    war ja klar, dass Du das sofort siehst 😉 das Summen der Käfer hat mich wohl etwas abgelenkt. Im 2.Teil wirst Du aber auch die richtige Formation der Off 52 finden.
    Peter (und alle anderen, die es interessiert),
    ich treffe mich häufig mit Freunden und lade dazu auch immer Spur Nuller ein, die noch nicht bei mir gewesen sind – aber nicht an dieser Stelle, könnte sonst so einen Facebook-Effekt haben. Sprecht mich persönlich an, dann klappts auch. Nächstes Jahr in Buseck oder auf der ARGE JHV.
    Viele Grüße
    Eckhard

  7. H.-J. Käthner

    Hallo Eckhard,

    die aufwändige Umarbeitung der Käfermodelle ist sehr gut gelungen und gefällt mir sehr.

    Kommentar zu Herrn Honsperger:
    Fahrzeuge des VW-Werkes Emden bleiben auf dem Festland, wenn sie mit der Bahn abtransportiert werden. Das Werk wurde bewusst in Hafennähe gebaut um einen teuren u. aufwändigen Zwischentransport mit der Bahn zu vermeiden. Die Bereitstellungsplätze des Werkes und des Hafens sind durch eine öffentliche Straße getrennt, aber über eine spezielle, nicht öffentliche, Brücke verbunden.Die Fahrzeuge werden vom Werk über diese Brücke direkt auf den Bereitstellungsplatz im Hafen gefahren. Ein begleitender VW Transporter Kombi nimmt die Fahrer im Hafen auf und bringt sie für die nächste Tour in das VW-Werk zurück.

    Gruß Jürgen