Gr20 Kassel von Lenz mit innovativen Details

Ab heute liefert die Firma Lenz den neuen Güterwagen Gr20 “Kassel” ohne Bremserhaus aus. Eine Version mit Bremserhaus wird folgen. Wie inzwischen schon gewohnt, ist der Wagen sehr detailliert ausgeführt und mit vielen angesetzten Teilen versehen. Auch die Bedruckung ist lupenrein. Die Türen lassen sich, wie bei allen gedeckten Wagen von Lenz, auch bei diesem Modell öffnen.

Gr20 "Kassel" von Lenz

Gr20 “Kassel” von Lenz

Typisch für den Kassel sind seine kompakte Bauform und das gewölbte Tonnendach, und dieser Eindruck wird überzeugend wiedergegeben. Es gibt allerdings bei diesem Modell einige innovative  Neuerungen, die auch bei zukünftigen Modellen zu finden sein werden:

Matt rostbraun vernickelte Räder

Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass an dem neuen Wagen irgendetwas „anders“ ist. Beim Anlagenbetrieb wird es besonders deutlich: Die Räder des Kassel sind nicht glänzend, sondern von dunkler schwarzbrauner Farbe.

Bisher wurden die Räder des Lenz Rollmaterials der besseren Stromleitfähigkeit zuliebe vernickelt, was eine hochglänzende und  strapazierfähige Oberfläche mit guter Leitfähigkeit ergibt. Der Modellbahner kennt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, Räder in einen angerosteten und schmuddeligen Betriebszustand zu versetzen: Lackieren oder Brünieren. Bei der Kaltbrünierung wird die Oberfläche oxidiert und damit die Stromleitfähigkeit wesentlich verschlechtert. Auch lackierte Räder leiten keinen Strom mehr. Was bei Güterwagen keine große Rolle spielt (es sein denn, man will Funktionen oder Schlussbeleuchtung einbauen), das schafft bei beleuchteten Personenwagen und Triebfahrzeugen einige Probleme: man muss Laufflächen und Laufflächen für Pilzkontakte wieder blank reiben.

Lenz hat in dem neuen Modell des Gr20 erstmals ein innovatives Verfahren angewandt, das so neu ist, dass es (meines Wissens) noch gar keinen offiziellen deutschsprachigen Namen gibt: Die Räder werden matt rostbraun vernickelt. Sieht auf den ersten Blick aus wie eine Brünierung, ist aber keine, denn die dunkel vernickelten Räder leiten den Strom genauso gut wie ihre glänzenden Kollegen, bei gleichzeitig vorbildgerechtem matt schwarzbraunem Finish.

Es ist geplant, die Lenz Modelle auch in Zukunft mit den rostbraun vernickelten dunklen Räder auszustatten; es wird auch Radsätze zum Umrüsten für vorhandene Modelle geben, aus nachvollziehbaren Gründen aber natürlich nicht kostenlos.

Kurzkupplungskulisse mit magnetischer Fixierung der Mittelstellung

Kurzkupplungskulisse des Kassel mit neuer magnetischer Mittelfixierung

Kurzkupplungskulisse des Kassel mit neuer magnetischer Mittelfixierung

Der Kassel verfügt über eine konstruierte Kurzkupplungskulisse, die über einen zusätzlichen Magneten die Kurzkupplungskulisse und damit auch die Deichsel in der Mittelstellung fixiert. Die weiterhin vorhandene Zugfeder hat ihre größte Rückholkraft bei maximalem Auszug. Der Magnet hat seine maximale Rückholkraft bei großer Nähe und damit kleineren Ausschwenkungen. Mit der zusätzlichen Magnetkraft wird sichergestellt, dass auch bei leichten Kurven die Kinematik immer nur so viel wie nötig aus der Mittelstellung gezogen wird, oder bei Geradeausfahrt mit schweren Zügen die Kinematik in Mittelstellung bleibt und nicht zur Seite gezogen wird.

Mehr dazu in der kommenden Ausgabe des Spur Null Magazins. Heft 8 erscheint Angang Januar 2012.

Der Gr20 kostet 89,- Euro.
Gedeckte Güterwagen bei Lenz

5 Reaktionen zu “Gr20 Kassel von Lenz mit innovativen Details”

  1. Gisbert

    Ich bin wieder einmal begeistert, wie Fa. Lenz ganz im Sinne der Kunden raffinierte Neuerungen bringt, die den vorbildnahen Betrieb bei günstgigem Preis ermöglichen.
    Da fällt es nicht so schwer, sich von anderen Modellen zu trennen und sie durch diese tollen Modelle zu ersetzen!
    Wohl dem, der noch Weihnachtsgeld bekommt…..

  2. Einfach beeindruckend, wie Lenz es schafft, das ohnehin hohe Modellniveau mit jeder Neuheit noch einmal zu steigern! Toll!!
    Wer diesen Gr 20 gesehen hat, fährt das alte Pola-Modell auf den Modell-Schrottplatz (oder macht schleunigst eine Abstellbude im BW draus…).

  3. Es wäre toll, wenn Lenz auch für ältere Fahrzeuge die neuen Radsätze und eine Variante mit Speichenräder zum Austauschen anbieten würde, da in Epoche 3 noch viele der Güterwagen mit solch alten Rädern umherfuhren.

    Gruß Max.

  4. Rainer Krug

    Bei Lenz gibt es noch Modellpflege, auch wenn es um Einzelheiten geht. Das zeugt von Interesse auch am Produkt und nicht nur am Ertrag. Das ist heute schon bemerkenswert.

  5. Jürgen Möller

    Modellpflege ist ja in Ordnung, aber wenn dafür die Hauptluftleitung wegfällt?

    Vielleicht gibt es in der kommenden Modellbeschreibung ein Bild des gesamten Unterbodes, auf dem man dann sehen kann, dass diese Leitung fehlt.