
BR 627 ozeanblau-beigeBR 627 ozeanblau-beige
Der Dieseltriebwagen VT 98 als Kind der 1950er Jahre war in Sachen Laufleistung und Komfort in den 1970ern etwas in die Jahre gekommen, und die DB sah sich nach Nachfolgern um. Wie auch für den Vorgänger dienten LKW- und Omnibus-Bauprinzipien als Wegweiser. Der vierachsige BR 627 wurde nur in 13 Exemplaren gebaut und war ab 1974 im Dienst. Parallel dazu wurde auch der sehr ähnliche, zweiteilige BR 628 gefertigt, der in fünf Baulosen und mit knapp 480 Exemplaren auf die Schiene geschickt wurde. Alle 13 VT 627 wurden in den frühen 2000er Jahren in Rente geschickt, teils ins Ausland verkauft.

BR 627 verkehrsrot
Lenz bringt den Triebwagen als Messing-Handarbeitsmodell im Maßstab 1:45, was auch der Grund gewesen sein dürfte, die vergleichsweise seltene einteilige Version zu produzieren. Ein einteiliger Triebwagen in Messing passt eher in den Hobbyetat als ein Triebzug. 1.699,- Euro werden aufgerufen, und wenn man einen Blick auf die Ausführung samt Innenausstattung wirft, dann erkennt man, wie viel Handarbeit in einem solchen Fahrzeug steckt, ist ja schließlich gleichzeitig ein Personenwagen und ein Triebfahrzeug.

BR 627 Front

BR 627 Front

BR 627 Front
Lenz wählte die Ausführung mit Puffern statt Scharfenbergkupplung. Da der Wagen einteilig unterwegs war, ist die Montage einer originalgetreuen Schraubenkupplung statt der üblichen Funktions-Hakenkupplung optisch ein deutlicher Gewinn, ohne Nachteile im Modellbahnbetrieb hinnehmen zu müssen. Lenz bietet die Möglichkeit, beide Kupplungsarten zu montieren.
Die Modelle kommen wie gewohnt digitalisiert mit Sound, Front,- Heck und Innenbeleuchtung. Wie beim Original wird ein Drehgestell angetrieben, beim Modell erledigt das ein Glockenanker-Motor.

BR 627 ozeanblau-beige innen

BR 627 verkehrsrot Seite

BR 627 verkehrsrot Fahrradabteil
Es wird vier Varianten geben: Zwei in ozeanblau/beige mit blauem DB-Keks und über den MEG-Shop eine Version mit rotem DB AG Logo. Zusätzlich gibt es zwei verkehrsrote Lackierungen.
Bei der just erfolgten Ankündigung liegt bereits ein fertiggestellter, lackierter und fahrbereiter Prototyp vor, die Fotos stammen vom Produktionsmuster. Im vierten Quartal 2025 soll die Lieferung erfolgen.

BR 627 ozeanblau-beige Fahrradabteil

BR 627 ozeanblau-beige Innen beleuchtet mit Aschenbecher

BR 627 ozeanblau-beige auf Strecke

Seitliche Sicken der BR 627
Kleiner Nachtrag, auf Nachfrage erfahren: Der Hersteller in Fernost ist ein ganz anderer als derjenige, der seinerzeit die V65 ausgeliefert hat.

Ich bin sehr gespannt auf dieses schöne Fahrzeug.
Gruß aus Niedersachsen
Weiß einer, was bei der Baureihe 627.0 auf den großen weißen Schildern neben der Tür stand?
Das sind die außen angebrachten Anzeigekästchen für die Fahrgastflußsteuerung. Die erhabenen Kästchen mit Alurahmen zeigen beim Halt „Einstieg“ oder „Kein Einstieg“ per Lichtanzeige an. Im Innenraum und innen über den 4 Türen gab es auch Leuchtanzeigen hierzu.
Der Tf hatte einen Wählschälter auf dem Fahrpult mit 7 Stellungen für die Fahrgastflußsteuerung.
Ausstieg rechts / vorn rechts / hinten rechts / Neutralstellung / Ausstieg links / vorn links / hinten links
Vom Vorbild der Baureihe 627.0 wurden keine 13 sondern nur 8 Fahrzeuge hergestellt.
627 001 bis 627 005 mit luftgekühltem V12 KHD Motor BF 12 L 413F (2 Auspuffstränge bis zum Kamin auf dem Dach) und 627 006 bis 627 008 mit wassergekühltem V12 MB OM404 (1 Auspuffstrang bis zum Kamin auf dem Dach).
Ich habe auf der Messe Friedrichshafen den Prototyp in Augenschein nehmen können.
Leider hat der Triebwagen ggü. dem mir bekannten Vorbild einige Abweichungen.
Sehr schade finde ich, daß die eigentlich am Original sehr auffällig markanten Sicken an Seitenwänden und dem Dach am Modell viel zu flach und unscheinbar ausgefallen sind.
Die Frontpartien sind etwas zu flach geraten und bei den Anschriften muß es wohl zwischen der Stationierung der Triebwagen in o/b in Kempten und später in Tübingen einige Änderungen gegeben haben.
Aber was soll’s: Das Vorbild mit den 8 Prototypen kennt kaum jemand, die sind mittlerweile auch alle dem Alteisen zugeführt worden. Da kann man durchaus „interpretieren“.