Spannung war angesagt beim Auspacken der Brawa Off 52. Mir ging es nicht um das Modell an sich, sondern um die Verladung der Käfer. Optisch gefallen die Brawa-Modelle und sind angenehm leicht, was sich nach der Beladung aber sofort ändert.

Der Off 52 mit Käferladung als Ganzzug in Kreiensen
Die Autotransporter Off 52 wurden ab 1955 gebaut, später zu Laae 540 umgezeichnet und bis 1967 ausgemustert(!) – da geht das ja mit den 1300ern Käfern ab Bj 1967 gerade noch so, vielleicht muss da später mal ein Urmodell der alten Käferstoßstange gebaut werden… (Siehe auch: Wie die Käfer für Verladung getunt wurden.) Interessant auch noch, dass 300 Off-Einheiten wurden vorzugsweise für den Transport von VW eingesetzt wurden. Man kann zwar auch andere Automodelle nehmen, aber die Käfer waren seinerzeit in der Überzahl. Die obere Ladeebene war aber zu hoch für den Transport von Transportern, so dass hierfür andere Wagenmodelle verwendet wurden.

Je 5 Käfer passten auf eine Off 52-Wagenpaar Ebene, der mittlere steht über den kurzgekuppelten Wagenenden
Zur Beladung kann die obere Ladeebene abgenommen werden, dadurch ist es kein Problem, die Käfer an der richtigen Stelle zu platzieren. Es wurden ja immer 5 Käfer pro Ebene auf einer Doppeleinheit verladen und die standen im Original auch Stoßstange an Stoßstange auf dem Off 52. Auch im Modell ist das möglich und mir fiel ein Stein vom Herzen und 30 Käfer nicht Ebay anheim.
Sehr schön sind die Unterlegkeile, die ein Sichern des Fahrzeugs auf dem Waggon erlauben. Leider sind davon nicht genügend für 10 Käfer vorhanden, aber die soll es als Ersatzteile geben. Bis dahin habe ich mir beholfen, indem ich auf der unteren Ebene die jeweils 2 äußeren Käfer nur mit jeweils einem Unterlegkeil gesichert habe, Sicherung übrigens immer an der Hinterachse. Ja die Unterlegkeile: eigentlich sind jeweils 2 Unterlegkeile in einem sehr schönen Formteil zusammengefasst. Das ist zwar richtig für die Umsetzbarkeit im Modell, wenn sie frei beweglich sein sollen, hat aber den Nachteil, dass nicht alle Raddurchmesser ideal passen. So sind auch die Räder der Käfer so groß, dass sie etwas aufgebockt wirken. Das habe ich aber später noch behoben, indem ich die Unterlegkeile auftrennte und festklebte.
Auf den Bildern ist zu sehen, dass mit den bearbeiteten Unterlegkeiten genügend “Kopffreiheit” für die Käfer vorhanden ist. Wenn man die Radvorleger auftrennt, muss man sie anschließend aber festkleben (hab ich noch nicht gemacht), weil sie nicht mehr in den Schienen richtig festklemmen. Aber zu erkennen ist auch, dass sie jetzt ihr Hinterteil nicht mehr in den Himmel heben.
Es gibt einFachbuch zum Thema, von Gerd Wolff: Das EK-Güterwagen-Lexikon DB Band 2: Die Autotransportwagen. Dort ist über die Keile zu lesen:
“Die Festlegevorrichtung besteht aus 2 gelochten Rastschienen, die auf der gesamten Ladelänge beidseits der Fahrspuren angebracht sind und für jedes Rad 2 Schalenradvorleger, die an einer Querstange zwischen den Rastschienen drehbar befestigt sind, … Es ist ausreichend, wenn nur die Hinterräder beidseitig mit insgesamt 4 Radvorlegern gesichert sind.”
Ein sehr lesenswertes Bändchen, und mit 8,90 auch günstig, zum Beispiel bei Bahn und Buch zu bekommen.
Im Buch gibt es ein Bild “Schalenradsatzvorleger, Musterausführung”. Dieses Muster entspricht ziemlich exakt der Form, die Brawa jetzt geliefert hat. Brawa hat dabei wohl übersehen (oder bewusst das Teil so konstruiert), dass es sich um ein Muster handelt, bei dem ein kurzes Stück der gelochten Rastschiene des Wagens zur Darstellung der Befestigung der Radvorleger mit abgebildet ist… Im Modell also nicht nur trennen, sondern auch die Stege in Wagenlängsrichtung entfernen. Ansonsten sehen die Brawa-Teile sehr vorbildlich aus.
Auf jeden Fall wirkt die Verladung sehr realistisch und die Kurvenläufigkeit dürfte auch bei kleinen Radien gegeben sein. Auf den Fotos sind die Off 52 noch nicht behandelt, das steht denen noch bevor. Auch die korrekte Reihenfolge der Wagen wird im Betrieb eingehalten werden, hier zum Test habe ich auf die korrekte Reihenfolge noch nicht geachtet: Da die Beschriftung für jede Doppeleinheit nur ein Mal aufgebracht war, muss der mit der Ordnungsnummer beschriftete Wagen immer der linke im Wagenpaar sein.
Eine genaue Besprechung der Wagen finden Sie in Ausgabe 8 des SNM.
Hallo Eckhard,
danke für diesen umfassenden Bericht. Wie schon das Käfertuning ist auch dies sehr hilfreich.
Viele Gruesse Frank
…. jetzt warte ich noch ungeduldiger auf meine Wagen.
Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel!
Herzliche Grüße aus Östereich
Hermann Nigsch
Vielen Dank für den aufschlussreichen Beitrag