Lenz: Dresden mit Bremserhaus: „Wieso haben die dafür so lange gebraucht?“

„Wieso haben die dafür so lange gebraucht?“

fragt Alfred P., als er endlich neben der neuesten Errungenschaft aus dem Hause Lenz steht. „Ist doch nur ein Bremserhaus drauf! Kann doch wohl nicht so viel Arbeit sein!“

Doch als Alfred den neuen Wagen genauer untersucht, stellt er rasch fest, dass wohl einige Arbeit damit verbunden gewesen sein muss und es eben nicht nur ein Bremserhaus war, das entworfen und hergestellt sein musste.

Das Bremserhaus ist angeklipst

Das Bremserhaus ist angeklipst

Alfred macht einen Rundgang um den Dresden

Alfred macht einen Rundgang um den Dresden

Das Vorbild

Das Modell gibt einen Wagen der sog. Austauschbauart wieder, wobei die Laufwerke mit kurzen Federn und Laschengehängen noch Kennzeichen der vorherigen Verbandsbauart aufwiesen. Mit rund 29qm Ladefläche und zwei Meter breiten Türen wurden sie vor allem genutzt zum Transport nässeempfindlicher Güter. Geliefert wurden sie mit und ohne Bremserhaus, der Radstand betrug unabhängig davon immer 7m, die Überhänge waren 350mm je Seite länger, wenn der Wagen das Häuschen hatte. Ob die Wagen bei der DB ihr Bremserhaus verloren und dann nur eine Bühne blieb, lässt sich bei Carstens leider nicht feststellen. Vielleicht kann ein Leser dazu Auskunft geben. Denn im Rahmen möglicher Varianten wäre das interessant.

Die Stirnseiten mit und ohne Bremserhaus unterscheiden sich deutlich

Die Stirnseiten mit und ohne Bremserhaus unterscheiden sich deutlich

Das Modell

Der Wagenkasten sieht auf den ersten Blick unverändert aus. Doch bald sieht Alfred die Unterschiede: Eine Stirnseite ist komplett neu, denn die senkrechten Wagenkastenprofile liegen wegen des Bremserhauses nun nicht mehr nicht symmetrisch zur Mitte. Es sind L-Profile statt Doppel-T-Profile und auch einige Befestigungslaschen sind verändert. Aufstiegstritte fehlen selbstverständlich. Das Bremserhaus ist – ohne eigene Rückwand – in die Stirnwand eingeklipst und sitzt sehr stramm und fest. Die Kurbel reicht bis in den Kasten hinein.

Auch das Fahrgestell ist anders

Auch das Fahrgestell ist anders

Das Fahrgestell ist das vom R20 mit Bühne. Die Löcher in der Pufferbohle, die Alfred nicht so gefielen, sind weg. Die Wagenkastenstützen sind durchbrochen, die Bremsanlage ist wieder fein detailliert nachgebildet. Freude käme auf, wenn Lenz keine Hochglanzräder verwenden würde.

Beschriftung, Lackierung, Detaillierung? Alfred nickt. „Wer noch mehr haben will, wer’s noch besser haben will, muss lange suchen und dann wahrscheinlich für ein Fertigmodell auch deutlich mehr auf den Ladentisch legen!“

RIPOLI – 2. Generation der Umbauten?

Da nun ein Bremserhaus von Lenz da ist, entstehen die ersten Ideen für Umbauten. Den Rungenwagen R20 gab es, so kann man bei Stefan Carstens in Band 5 der Güterwagenbücher nachlesen, auch mit Bremserhaus. Das 0-Scale-Häuschen passt leider nicht auf die Bühne, es ist zu breit und zu tief. Aber wie der Versuch zeigt: Das Lenz’sche Haus des Dresden passt genau auf die Rungenwagen-Bühne. Fehlt nur noch eine dünne Rückwand in Bretter-Manier. Dazu vielleicht Holzrungen (aus Rührstäbchen) und fertig ist der RM Stuttgart 92497, wie er bei S.C. auf Seite 39 abgebildet ist und zur Epoche III passt. Klar, dann auch neue Beschriftung, Zettelkasten zum Öffnen und offene Zurringe. Alfred nickt: „Und wann wird der gebaut?“

Auch Lenz Wagen lassen sich zu Varianten umbauen

Auch Lenz Wagen lassen sich zu Varianten umbauen

11 Reaktionen zu “Lenz: Dresden mit Bremserhaus: „Wieso haben die dafür so lange gebraucht?“”

  1. Wolfgang Röther

    Hallo Stefan,
    wo ist Alfred geblieben? ;-))
    Wolfgang

  2. Hallo Stefan,

    mit dem Umbau habe ich auch schon für die Epoche II geliebäugelt. Was mich davon abgehalten hat: Jede der Holzrungen trug die Aufschrift Stuttgart (die Wagengattung). Ich gestehe, das ist mir zuviel Aufwand. Vielleicht übernimmt das ja noch ein “Profi”.

    Gruß Max.

  3. Wolfgang Röther

    Hallo Max,
    man müsste mal schauen, ob es jemanden gibt, der uns die Beschriftung zum Aufreiben macht.
    W.

  4. Peter Jung

    Hallo Freunde!
    Fragt doch einfach mal bei der Fa.Simrock nach!
    Viele Grüsse,
    Peter Jung

  5. Alfred

    Hallo Wolfgang,
    ich bin zur Zeit unterwegs, habe den Baum gefunden um die Rungen aus Holz herzustellen.:-))
    Muß dann noch in Dahlhausen vorbei um mir das Orginal anzusehen, hoffe die haben es noch da.
    Gruß
    Alfred

  6. Alfred

    Hallo,

    die Erinnerung trügt, leider steht in Dahlhausen nur ein Cöln 28608 Bauart R. (R 02)
    Zitat:
    (…und fertig ist der RM Stuttgart 92497, wie er bei S.C. auf Seite 39 abgebildet ist und zur Epoche III passt. Klar, dann auch neue Beschriftung, Zettelkasten zum Öffnen und offene Zurringe. Alfred nickt: „Und wann wird der gebaut?“ )

    Nun,dann warte ich mal ab.

    Gruß
    Alfred

  7. Frank

    Passt vielleicht nicht ganz zum Artikel, es geht aber auch um Lenz. Habe heute die V 160 gekauft – ein Wahnsinnsteil 😉 Super-Sound,1a-Optik sowie Fahreigenschaften vom Feinsten 🙂 LG, Frank

  8. Hallo zusammen!
    1. Eine Besprechung der V160 ist in Vorbereitung! Erste Bilder auf meiner Website.
    2. Lenz kann das Bremserhaus des Dresden nicht einzeln liefern, leider. Für den Umbau des R30 Stuttgart müssen wir uns also ein anderes, passendes Bremserhaus suchen. Hat jemand eine Idee?
    LG Wolfgang

  9. Hallo Wolfgang,

    erst einmal Danke für Deinen tollen Bericht!

    Zu Deiner letzten Frage: Ja, ich habe eine Idee: Nullmobau (Moog) hat Bremserhäuser im Sortiment. Ich glaube nicht, dass davon eines passt, aber ein neues zu zeichnen, welches in der Größe und der Art dem des Dresden entspricht, sollte kein großes Problem sein. Habe leider keinen Dresden, deswegen kann ich keine Maße nehmen – sonst würde ich die Zeichnung machen. Und dann könnte Herr Moog schnell und günstig Bremserhäuser ätzen…

    Gruß,
    Stefan P.

  10. Hallo an Alle,

    mit dem Bremserhaus ist das nicht so einfach. Nach unseren Kenntnissen haben sie bei Gl22 und R20 unterschiedliche Höhe.
    Sonst hätten wir den R20 auch mit Br.haus geliefert.

    Fällt wahrscheinlich kaum auf, außer wir machen es.

    Weiterhin viel Spaß mit der Spur und Glückwunsch zum Magazin.

    Bernd Lenz