Zugegeben, Kleben ist nicht so mein Metier. Als ich meine Brawa-Kds mit meinen Trittstufen ausrüsten wollte, kam ich arg ins Schwitzen: Wie hält man ein so diffiziles Modell, dass man in Ruhe die Trittstufen ankleben kann? Der Versuch, das Modell aufrecht zwischen die Knie zu klemmen, tat entweder der Bremsanlage im wahrsten Sinne des Wortes Abbruch, oder ich war zur unkontrollierbaren Körperverrenkungen gezwungen, die kein entspanntes Arbeiten zuließen.
Kurzum, eine Vorrichtung musste her.
Die hier vorgestellte Einspannvorrichtung ist für Brawa- als auch Lenzwagen geeignet. Auch eine Lenz-Köf lässt sich noch locker einspannen, für schwerere Fahrzeuge sollte man sie zumindest hochstehend nicht verwenden, es sei denn, man fixiert den auf den Fotos linken Rahmen mit einer Holzkonstruktion. Der rechte Rahmen kann gelötet, aber auch geklebt werden.
Hier noch einige Tipps zum Kleben:
Alle Versuche, abgefallene Brawa-Teile mit Nitro, Sekunden- oder 2K-Kleber zu befestigen, scheiterten. Erst die hier vorgestellten Sekundenkleber führten zum Erfolg:
1. Pattex Plastix (mit Primer) hält sehr gut, lässt sich aber nur schwer aus der winzigen 2g Tube drücken. Er kostet etwa 7,- Euro.
2. Der Klebstoff ergo 5889, ein Kleber für schwer verklebbare Kunststoffe, ebenfalls mit Primer, kann leicht dosiert aus der 20g Flasche gedrückt werden. Der Primer wird mit dem Pinsel aufgetragen. Sein Preis beträgt 30,- Euro, das erscheint auf dem ersten Blick teuer, aber man erhält auch die 10-fache Menge. Beide Kleber bietet zum Beispiel Conrad-Electronic an.
Messing geht mit dem Brawa-Kunststoff eine sehr feste Verbindung ein, wenn die Messingoberfläche mit grobem Schleifpapier (150er Körnung) aufgeraut wird. Ein Glasradierer erzeugt eine zu glatte Oberfläche und ist weniger geeignet. Die im Foto abgebildete Trittstufe lässt sich nur mit Kraftanstrengung vom Ms- Blech trennen.
Die Wagendrehvorrichtung gibt es als Bausatz mit allen Montageschrauben für 28 Euro.
Moin,
eine sehr gute Idee, die sicher den einen oder anderen schwer behebbaren Unfall künftig vermeiden hilft. Wobei ich auch sagen muß, dass die Koef auf dem Foto schon bedenklich in der Luft hängt, zumindest optisch.
Super Sache, Deine Drehvorrichtung! Da hast Du was Feines gebaut, Paul!
Gruß
Stefan P.
Die Vorrichtung gefällt. Eine gute Montagehilfe.
Auch der Hinweis zu den Klebern erspart mir nun diverse Klebeversuche.
Wusste bei dem Lbs 577 auch nicht recht wie man das Fahrgestell beim Aufsetzen der Behälter (mit dem Suchen der Rastungslöcher) in der Hand halten soll. Trotz vorsichtiger Vorgensweise ist es mir gelungen eine Klebeverbindung Aufhängung der Federpakete/Längsrahmen zu lösen.
Bei dem Kds 56 lag ein Ausleger für die Schlusscheiben bereits bei der Anlieferung lose im Karton. Der andere Ausleger lässt sich seit der Anlieferung mit der linienförmigen Restverklebung wie eine geöffnete Tür schwenken. Hier hat man bei BRAWA einen 12 mm langen Ausleger mit einer Klebefläche von 1 mm² stumpf (ohne Steckverbindung) an das Gehäuse geklebt. Ein echter Konstruktionsfehler! Hoffentlich hilft hier der o. g. Kleber.
Alternativ bleibt noch ein Loch im Gehäuse für eine nachträgliche Steckverbindung (Ausleger dann ca. 1 mm kürzer). Man darf nicht vergessen, dass die Klebefläche bei einer versehentlichen Berührung des Auslegers um etwa das 12-fache höher belastet wird (Hebelgesetz). BRAWA sollte mal darüber nachdenken, denn das Modell gefällt ansonsten.
Gruß Jürgen
Ich möchte zum Kleben noch meinen Senf dazugeben:
Die o.g. Methode mit dem Spezialsekundenkleber und dem Primer ist wahrscheinlich die beste und verklebt fast alle Materialien miteinander. Mein Verfahren, auch für Brawa-Teile zu verkleben, reicht eigentlich aus: Stellen mit einem kleinen mit Spiritus befeuchteten Pinsel zum Reinigen bestreichen, dann mit UHU-Sekundenkleber Gel kleben. Ich kann nichts über schlechte Klebestellen berichten. Ob hierbei der Spiritus auch als “Primer” wirkt und die Oberfläche “molekular etwas aufrauht”, kann ich mangels chemischer Kenntnisse darüber nicht sagen.
Gruß Axel