Zentrierhilfe für Hübner Räder

Die Firma Hübner hat vor Jahren eine Reihe Bausätze aus Kunststoff herausgebracht, zum Beispiel die veirachsigen Flachwagen Rmms, Remms und den offenen Güterwagen Eaos. Oft sind die Modelle noch nicht gebaut, sondern in Schubladen verschwunden. Ein Grund mag sein, dass die Konstruktion der Räder aus Kunststoff und Metall etwas eigenwillig ist. Man kann aus den Bausätzen aber gut laufende Räder machen.

Bausatz und Räder in der Verpackung

Bausatz und Räder in der Verpackung

Den Bausätzen sind zwei Kunststoffachshälften beigelegt, auf denen der Radring sitzt. Sie werden mit einen 2 mm Drahtstift verbunden. Dieser Drahtstift wird mittels zweier Federn im Drehgestell gehalten und bildet gleichzeitig die Federung der Fahrzeuge. Einige Spur Nuller haben diese Radsätze schon gegen andere ausgetauscht. Denn wenn die Haltefedern nicht richtig sitzen und eine ungünstige Gleiskonstellation vorhanden ist, kann es zu Kurzschlüssen kommen. Dies soll hier aber nicht Thema sein.

Radhälften mit Radreifen. Beim Entnehmen fallen die Achsteile regelrecht auseinander.

Radhälften mit Radreifen. Beim Entnehmen fallen die Achsteile regelrecht auseinander.

Vielmehr geht es um das Ablösen der Radreifen vom Kunststoffteil der Achse. Das Verkleben des Ringes mit dem Kunststoffteil stellt normalerweise kein Problem dar. Dennoch kann es passieren, dass die beiden Teile nicht 100%ig fluchtend miteinander verklebt werden, was einen unrund laufenden Radring und damit eierndes Rad zur Folge hat. Hierfür habe ich eine Montagehilfe angefertigt. So wird ein schräges Verkleben des Radringes auf dem Kunststoffteil vermieden.

Ein Beispiel, wie es nicht aussehen sollte. Der rechte Radreifen wurde schief verklebt.

Ein Beispiel, wie es nicht aussehen sollte. Der rechte Radreifen wurde schief verklebt.

Damit das Zentrieren sauber klappt, habe ich eine Zentrierhilfe auf der Drehbank gefertigt: Der Außenring nimmt das Rad auf, der Einsatz aus Messing hilft bei der Positionierung.

Oben die Montagehilfe, unten die beiden Radteile.

Oben die Montagehilfe, unten die beiden Radteile.

Links die Kunststoffachse im Messinghalter, rechts der Radreifen in der Aussenhülse.

Links die Kunststoffachse im Messinghalter, rechts der Radreifen in der Aussenhülse.

Das Halbachse aus Kunststoff wird in den Messinghalter gesteckt. Er hat ein Loch zur Aufnahme der Achsen. Die Zentrierhülse wird mit dem Radring zusammen auf eine glatte Unterlage gelegt. Beide Teile wurden vorher an der zu verklebenden Fläche mit 600er Schleifpapier angerauht und anschließend mit Alkohol gereinigt. Hinweis: Den Radring richtig herum einlegen.

Zum Verkleben wurde das Sekundenklebergel "Strong&Safe" von UHU verwendet.

Zum Verkleben wurde das Sekundenklebergel “Strong&Safe” von UHU verwendet.

Die Teile werden rasch ineinander gesteckt und zusammengedrückt. (Beispielfoto ohne Kleber)

Die Teile werden rasch ineinander gesteckt und zusammengedrückt. (Beispielfoto ohne Kleber)

Durch die Zentrierhilfe ist ein Verkanten beim Zusammenfügen ausgeschlossen.

Durch die Zentrierhilfe ist ein Verkanten beim Zusammenfügen ausgeschlossen.

Nach ein paar Sekunden Trockenzeit kann der äußere Ring schon wieder entnommen werden.

Nach ein paar Sekunden Trockenzeit kann der äußere Ring schon wieder entnommen werden.

Die zusammengeklebte Achse sollte durch Drehen des Radringes entnommen werden. Sie lässt sich dadurch aus der Bolzenaufnahme gut lösen.

Die zusammengeklebte Achse sollte durch Drehen des Radringes entnommen werden. Sie lässt sich dadurch aus der Bolzenaufnahme gut lösen.

Nun sitzen die Kunststoffachsen und Radringe sehr gut und nichts eiert mehr.

Nun sitzen die Kunststoffachsen und Radringe sehr gut und nichts eiert mehr.

Die beiden Drehteile erleichtern ungemein das Montieren/Verkleben der Achsteile. Auch wenn nicht jeder eine Drehmaschine im Keller hat, hat man bestimmt in seinem Modellbahnfreundeskreis jemanden, der einem die recht einfachen Teile anfertigen kann.

Eine Zeichnung mit den Maßen als PDF Datei: Zentrierhilfe für Hübner Räder

Verwandte Artikel: Güterwagen Eaos mit verbeulten Blechen, Zusammenbau des Rmms

Viel Spaß beim Basteln wünscht

Thomas Zube

14 Reaktionen zu “Zentrierhilfe für Hübner Räder”

  1. Stefan

    Eine Gute Idee,
    sehr schön gemacht und ein Gut geschriebener Bericht.

  2. Jörg

    Wirklich eine gute Idee, vielleicht können Sie die Zentrierhilfe ja auch mal gegen eine geringe Aufwandsentschädigung verleihen, Herr Zube? Wegen meinen 16 Rädern eine anfertigen, dass ist für mich nicht machbar. Danke

  3. Masinka

    Ich selbst hatte in Drehbank positionieren ohne Vorrichtung (Leider hatte Ich nicht so Gute Idee!) Auf Kunststoffteil in Sitzflache Ein Feines Nut hatte Ich gedreht, wo bei Kranz aufpressen Klebstoff haelt Sehr Gut.
    Vladimír

  4. Dieter

    Hallo

    Also ,das ist mal wieder was für die Schrottpresse und verstehe nicht das der Hersteller so etwas anbietet ,da nicht jeder eine Drehbank hat ist der Bausatz für die Katz.
    Unverständlich und Abzockerrei würde ich das nennen und dafür hätte ich kein Verständnis für so ein Mist.
    Grund : Basatz bleibt liegen oder werden vermurxt.
    Das ist meine Meinung.

    gruss Dieter

  5. Hallo Dieter,

    eigentlich hast Du Recht, aber als die Bausätze in den 80ern hergestellt worden sind, waren die Radsätze in Ordnung. Nur im Laufe der Zeit hat sich der Kunststoff verändert und damit lockerte sich der Radreifen… Die Kunststoffteile des Bausatzes sind sehr schnell nach der Herstellung eingeschweißt worden (siehe erstes Bild). Wenn Du heute so einen Bausatz montierst, musst Du auch erst die Rahmenteile auf einer glatten Fläche unter Belastung “austrocknen” lassen, ansonsten verziehen sie sich und das Modell wird zur “Banane”…

    Zur Bewertung der Bausätze in der heutigen Zeit: Sie werden/wurden sehr günstig angeboten, erforderten aber, dass sie wie beschrieben behandelt werden. Und da viele Modellbauer das nicht wussten, sind einige Bausätze “missraten”. Aber: Die Modelle sind gut detailliert, wer das Geschriebene beachtet und nun die Tipps von Thomas berücksichtigt, bekommt ein günstiges und gutes Modell eines moderneren vierachsigen Güterwagens.

    Gruß,
    Stefan P.

    P.S.: Thomas, Dein Bericht gefällt mir!

  6. Lehmann Peter

    Hallo Thomas

    Gut gemacht Dein Bericht.
    Und zusammen mit meinen Radlagern muss man diese Wagen nicht vermurxen oder liegen lassen wie Dieter sagt. Aber vielleicht kennt Dieter das Alter und die Hintergründe für die Probleme bei diesen Modellen eben nicht.

    Dieter:
    Bevor Du diese Bausätze aber vermurxt…, ich hätte Interesse daran.

    Link zu den erwähnten Radlagern:

    http://www.forum.argespur0.de/viewtopic.php?f=6&t=269

    Gruss
    Peter Lehmann

  7. Honsperger

    Hallo Thomas,

    guter Bericht !
    Sicher gibt es auch andere Ideen diese Radreifen sauber und mit Rundlauf aufzuziehen. Ich habe oder mache es auf der Drehbank, es geht aber auch mit der Ständerbohrmaschiene, die beiliegende Achse in das Bohrfutter einspannen Radscheibe auf die Achse schieben (Achse unten nicht vorstehen lassen) Radreif auf den sauberen glatten Bortisch legen und vorsichtig zusammenfügen. Um das gelingen nicht zu gefährden den Klebstoff aushärten lassen bevor das Teil von der Achse abgezogen wird, z.B. über Nacht .

    Die Achslager von Peter Lehmann, habe ich ausprobiert. Nach ausführen der üblichen Arbeiten an rohen Gussteilen (mit Feile etwas säubern) die Bohrung vorsichtig passend gemacht, habe ich ein gutes Resultat erhalten.

    Diese Bausätze sind problematisch, aber all die konstruktiven Beiträge (Typs) helfen mit ein ansprechendes Modell zu bekommen.

    Also in diesem Sinne viel Erfolg und Grüsse

    Housi

  8. Dieter

    Hallo, ich
    habe ein Bausatz von der BR80 gekauft,beim zusammenbau keine Probleme.
    Gut durchdachtes Modell von Rivarossi und da fällt nichts ab oder muss gerichtet werden.
    sicherlich wird die Lok gesupert und digitalisiert.
    Auch mit wenig grosses Werkzeug gut zu verarbeiten,das nenne ich ein Bausatz.

    gruss Dieter

  9. Peter Jung

    Hallo Leute,
    da macht mal ein Modellbahner einen Vorschlag,
    wie man einen “alten Bausatz” Klasse zusammen
    bauen kann und dann regt sich einer tierisch über
    diesen Bausatz auf und vergleicht den auch noch
    mit einem Dampflokbausatz eines ehemaligen
    Großserienhersteller!Unnötiger Kommentar!
    Thomas!Super Idee!Mach weiter solche Tipps!
    Meint
    Peter Jung

  10. Jörg Krohn

    Hallo Zusammen!

    Tolle Idee, diese Montagehilfe für die Radsätze.
    Die würde ich mir auch gerne Ausleihen…
    Ich schliße mich Peter Jung an: Weiter so Thomas!

    Zu den Bausätzen: Ich weiß nicht, was an denen schlecht ist!?
    Sicher, wie ein Modellgebäude lassen die sich nicht montieren aber so schlecht wie “Dieter” sie darstellt sind die Bausätze nun wirklich nicht. Ich baue die jedenfalls sehr gerne und komme immer an das Ziel.

    Schöne Grüße sendet

    Jörg Krohn

  11. Dieter

    Hallo
    Bausätze sind Bausätze,egal was es ist die müssen alle ohne einen Maschienenpark zusammen baubar sein .
    Gute Bausätze werden auch gerne zusammengebaut,bei weniger guten kommt es zum nichtbauen oder Murxmodellen heraus.
    Peter ,ich habe ja nicht den Bericht kritisiert,sondern nur das Modell.
    Nicht jeder hat die möglichkeit einen Maschienenpark zu Hause aufzustellen,oder sich das leisten zu können für ein paar Modelle.
    Zb eine Pola Maxi läuft trotz Moter,so schlecht das ein Hut hoch geht,da muss man viel aufarbeiten bis so ein Modell erst einigermaßen läuft.So etwas ist für mich Schrott,oder es wird Modellbahnschrott und das sieht auch gut aus.
    Natürlich kann man was daraus machen,aber da muss der Aufwand sehr hoch sein.
    Die Rivarossi BR 80 ist einfach super ,bin am Fahrwerk dran und das läuft sehr leichtgängig und taumelfrei ,ohne viel daran zu verbessern.
    Das Modell ist auch alt,aber da waren gute Leute daran die das umgesetzt haben.
    Bei den wagen ist es nicht anders ,manche taumeln oder laufen erst garnicht richtig und dann beginnt die Aufarbeitung,teils mit hohen Aufwand.
    So ,muss das sein und das es anders geht muss doch mal gesagt werden,bevor wieder einer so ein Mist herstellt.

    gruss Dieter

  12. Bernd Altenhofen

    Hallo Herr Zube,

    ich komme auf den Beitrag von Jörg zurück: wären Sie evtl. bereit, eine kleine Serie aufzulegen? Oder kennen Sie jemanden, der dies evtl. machen würde? Ich selber bin leider nicht in der Lage, mir diese Teile zu drehen, und befreundete Eisenbahnerkollegen müssten die Materialien erst einmal vorrätig haben (zu kaufen ist wirtschaftlich nicht sinnvoll).

    Gruß Bernd Altenhofen

  13. h.joachim Voß

    Würde gerne wissen, wo gibt es den Kleber Zyanolid oder welcher Kleber schweist Hübnerkunststoff ?