Vergangenes Wochenende war es wieder soweit, in Kisdorf trafen sich etwa 25 Spur Null Freunde aus zwei Vereinen, um eine große Modulanlage aufzubauen und zusammen zu spielen.
Die Streckenlänge betrug etwa 130 Meter, mit Fiddleyards am einen Ende und mehreren großen Bahnhöfen am anderen Ende. An der Strecke waren mehrere Unterwegsbahnhöfe, so dass es am Ende 15 Betriebsstellen waren. In der geräumigen Halle konnten auch die N-Freunde des Vereins ihr Arrangement aufbauen.
Zur Vorbereitung trafen sich die Aufbauplaner, um gemeinsam den Streckenverlauf festzulegen, mit vorausschauendem Blick auf den Fahrplan und die Zugläufe. Soweit es ging, wurden persönliche Vorlieben berücksichtigt: Mancher möchte viel Action bei einem solchen Treffen, der andere will es etwas ruhiger angehen lassen, und entsprechend wurden die Betriebsstellen verteilt.
Einige Betriebsstellen wurden zu einem Bahnhof zusammengefasst, um die Fahrstrecke zwischen den Stationen nicht zu kurz werden zu lassen. Trotzdem zeigt sich, dass einfache Streckenmodule als Gerade und Kurven immer gesucht werden.
Mit fünf Lenz Boostern und einer Lenz Zentrale konnten die etwa 30 eingesetzten Triebfahrzeuge problemlos versorgt werden. Damit der XpressNet Bus über die lange Strecke mit bis zu 30 Reglern (Lenz und Roco) funktioniert, haben wir an strategischen Stellen sechs Verstärker eingebaut, ähnlich wie wir sie schon bei anderen Treffen verwendet haben.
Eine besondere Herausforderung bei einer solchen Streckenlänge ist es, einen abwechslungsreichen Betrieb für alle Beteiligten hinzubekommen: Genug Rangiergeschäft in den Bahnhöfen, viel Zugverkehr, aber nicht so viel, dass die eingleisige Strecke verstopft. Besonderes Augenmerk muss man daher auf die Länge der Bahnhofs- und damit Kreuzungsgleise und die Zuglänge richten. Aber das hat gut geklappt, 12 – 14 Wagen lang waren manche Güterzüge.
Jeder Betriebsstellenleiter konnte für seinen Bahnhof mittels Frachtkarten Güter oder Leerwagen anfordern und so den Umfang des Betriebes selber bestimmen. Wegen der langen Zugläufe gab es diesmal mehrere Nahgüterzüge, die jeweils nur einen Teil des Arrangements versorgten. Zusätzlich sorgen Durchgangsgüterzüge für einen Austausch der Wagen und zusätzlichen Betrieb auf der Strecke. Ähnlich wurde das mit Personenzügen gehandhabt. Das neue System und der Fahrplan haben sich ausgezeichnet bewährt. Der Fahrplanmacher schaffte es, den Fahrplan so zu gestalten, dass nach einer Stunde ein kompletter Umlauf aller Züge erfolgt war, und so konnte der Ablauf nahtlos fortgeführt und jederzeit für eine Mittags- oder Kaffeepause unterbrochen werden.
Ein Highlight war der Besuch von Bernd Lenz, der gekommen war, um ein wenig am Betrieb teilzunehmen. Ganz nebenbei stellte er die neue Vorentkupplung und auch den Lokschlüssel vor, und plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen. Er nahm aber vor allem am Betrieb teil und steuerte als Lokführer seine Züge überaus pünktlich nach Fahrplan über das Arrangement und hatte dabei viel Spaß.
Eine Lollo wurde den ganzen Tag mit dem Lokschlüssel über das Arrangement gesteuert, vollkommen problemlos und überaus komfortabel drahtlos und damit ohne die Notwendigkeit, sich immer wieder in eine XpressNet Buchse einzustöpseln.
Ein mit Spur Null vollgepacktes Wochenende, das im Vorfeld und bei der Veranstaltung selber eine Menge Planung erforderte, und entsprechend platt war der eine oder andere am Sonntagabend, als die Module wieder zuhause verstaut waren. Aber egal: Die Überlegungen für das nächste Treffen laufen bereits…
…….. mehr “Kundennähe” geht wohl nicht! Da kommt mir schon ein Schmunzeln ins Gesicht, wenn man Herrn Lenz mit schelmischen und glückseligen Blick “in Äktschen” sieht. Danke für die Bilder und den anregenden Beitrag!
Gruß Thomas
Einfach Klasse!
Danke für den Bericht, ich würde gerne noch mehr erfahren.
Z. B. über die Verstärker für das XpressNet.
Kann man mehr zur dafür verwendeten Technik erfahren?
Auch wie der Fahrplan aufgebaut ist und mit welchen Hilfsmitteln der Fahrbetrieb geplant wurde, fände ich wissenswert …. (Frachtagent oder anderes?).
Dass H. Lenz selber mitspielte ist absolut genial 🙂
Viele Grüße
Thoralf
Hallo Stefan,
schöner Bericht.
War bestimmt ein tolles Treffen….., Glückwunsch. 🙂
Gruß
Thomas
Klasse Kurzbericht und prima Bilder. Vielen Dank.
Ich möchte mich Thoralfs Fragen (XPressNet Verstärker, Fahrbetrieb) gerne anschließen. Evtl. könnten wir im SNM Forum etwas in die Tiefe gehen.
Gruß aus dem Süden,
Bernd
Die Amerikaner sind übrigens in Sachen Spur Null dieses Mal ein bisschen weiter: Die drahtlose Fernsteuerung, die Bernd Lenz über den “Lokschlüssel” realisiert, findet in den USA bereits seit einigen Jahren ihre Anhänger. Manche steigen sogar auf Akkubetrieb um, damit sie völlig unabhängig von irgendwelchen Digitalzentralen werden. In diesem Zusammenhang feiert übrigens der “Geisterwagen”, in dem zu seligen Märklin-Analogzeiten bei (zu) kleinen Loks das Umschaltrelais untergebracht wurde, fröhliche Urstände: als Transportmittel für die Akkus und den Empfänger der Funkfernsteuerung. “Live Steam” auf elektrisch sozusagen…